Eliana

Teil 18

Da der Park nicht weit von mir entfernt ist, brauche ich nicht lange bis ich da bin.
Ich sehe wie Aris an einer Bank steht und ich laufe im entgegen. Als er mich sieht, bildet sich ein Lächeln auf seinem Gesicht und er winkt mir zu.
Schüchtern lächele ich zurück und begrüße ihn, „Hi". „Hallo, schön das du zugesagt hast", sagt er.

Aris hat braune Locken und hellbraune Augen, in die ich wirklich die ganze Zeit hereinschauen könnte, so schön sind sie.
Er ist einen Kopf größer als ich und zugegeben er sieht wirklich gut aus.

„Warum konntest du gestern nicht?", frage ich während wir neben einander her laufen. „Ich musste auf meinen Bruder aufpassen", sagt er lachend. „Er ist 5 und mein Vater war bei der Arbeit, weswegen ich auf ihn aufpassen musste".

„Ach so okay. Verstehst du dich gut mit ihm?". „Ja total, er ist ja ein ganzes Stück jünger als ich, aber er ist schon echt süß", sagt Aris und er fängt an zu lächeln, als er von seinem Bruder spricht.

Sein Lächeln steckt mich an. Er sieht wirklich süß aus. „Hast du auch Geschwister?". Mein Lächeln verschwindet.
„Nein", sage ich und er nickt.
Wir setzen uns auf eine Parkbank und schweigen uns einen Moment an.

„Wie lange seit ihr eigentlich schon befreundet, also Maya, Soraya, Lian und du?". „Also Maya kenne ich schon mein Leben lang, unsere Eltern kennen sich. Wir haben uns eigentlich immer gut verstanden und irgendwie hat sich Maya dann mit Sori angefreundet. Ab da haben wir dann ziemlich viel zu dritt gemacht und vor ein paar Jahren kam dann noch Lian dazu und ich habe endlich männliche Verstärkung bekommen".

„Krass, dann kennt ihr euch ja wirklich lange", antworte ich überrascht. Ich hatte früher auch eine Freundin, die ich seit wir Babys waren kannte, allerdings haben wir in der 7. Klasse oder so den Kontakt verloren.

„Warum habt ihr mich eigentlich „aufgenommen" in euere Freundschaft? Ich meine ihr wart doch bestimmt voll zufrieden. Warum kommt ihre auf die Idee, ein Mädchen, das gemobbt wird, in eure Gruppe aufzunehmen?", frage ich ernst. Diese Frage hat mich schon die ganze Zeit interessiert.
„Weil wir alle fanden, dass du sympathisch aussiehst".

Ich gucke ihn überrascht an. Meint er das ernst?

„Eliana, hör auf dich so runterzumachen. Du bist toll, vergiss das nicht. Und nur weil so ein paar Typen dich mobben, heißt das nicht, dass keiner dich mehr sympathisch findet", sagt Aris ernst.

Beschämend drehe ich mich weg. Ja er hat recht, aber das ist nunmal nicht so einfach, wenn du ständig zu Hause und in der Schule runtergemacht wirst.

Er nimmt seine Hand und legt sie an mein Kinn und dreht mein Gesicht zu sich.
„Du brauchst dich nicht schämen Elli, wir haben dich angesprochen weil du sympathisch und hübsch aussiehst. Wir wollten dich gerne besser kennenlernen", sagt er lächelnd und ich probiere ihm zu glauben.

Als mir klar wird was er da gerade gesagt hat, lächele ich zurück. Sie finden mich hübsch? Okay keine Selbstzweifel mehr, es wird wohl stimmen, wenn er das sagt.

„Du siehst süß aus wenn du lächelst, machst du in der Schule nie", sagt er und ich muss anfangen zu lachen.

„Hey das war ein Kompliment, normalerweise sagt man da danke", sagt Aris gespielt traurig. „Danke für das tolle Kompliment", sage ich immer noch lachend. Er nickt zufrieden, doch seine Miene verändert sich schlagartig, als er vier gewissen Personen entdeckt.

Ich folge seinem Blick und entdecke Louis, Adrian, Mike und James. Louis guckt mich gelangweilt an, sobald es keiner von seinen Freunden ist hat er kein Problem damit, wenn ich mit anderen Jungs chille.

Allerdings sieht Adrian relativ wütend aus, warum interessiert ihn das wenn ich mit anderen Jungs zu tun habe?

„Komm wir gehen", sagt Aris und steht auf. Dankbar nicke ich und drehe mich weg von den vier Idioten.
Wir gehen ein Stück an einem See entlang und schweigen.

Es ist aber keine peinliche Stille, sondern eine ziemlich angenehme. Ich könnte mir gut vorstellen mit Aris befreundet zu sein. Er ist sympathisch und hübsch ist er auch.

Okay ich weiß man sollte kein Wert auf Äußeres legen und eigentlich achte ich auch auf sowas nicht. So lange der Charakter stimmt, ist alles perfekt!

„Woran denkst du Elli?", fragt mich Aris.
„Nichts", sage ich schnell, er muss ja nicht wissen, dass ich an ihn denke.
„Wollen wir vielleicht noch ins Kino gehen?".

Überrascht schaue ich ihn an. Das er freiwillig so viel Zeit mir mir verbringen will, ist schon sehr merkwürdig.
Aber dennoch stimme ich zu und wir gehen in das Kino, das nicht weit entfernt ist.

„Aber Olivia ich liebe dich doch. Tue mir das nicht an".
Ich seufze. So geliebt werden, wie das Mädchen in dem Film, wäre doch echt schön.

Ich sehe wie mich Aris angrinst, da er mich seufzen gehört hat. Er guckt mich so an, als würde er genau wissen, was in meinem Kopf vorgeht.
Peinlich berührt drehe ich mich weg.
Man wie unangenehm.

„Elli das muss dir doch nicht peinlich sein", sagt er lachend. Ich drehe mich wieder um und gucke in sein amüsantes Gesicht. „Man du bist gemein", sage ich gespielt beleidigt, allerdings schaffe ich es nicht ernst zu bleiben und fange auch an zu lachen.