Teil 8

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Traurig gucke ich Adrian hinterher.
Wenigstens kann ich jetzt nachhause gehen. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, weiß ich nicht.

Bevor ich an der Tür Klingel atme ich einmal tief ein und aus.
Egal was jetzt passiert, du wirst es nicht bereuen ihn angeschrieben zu haben, er hat deine Mutter beleidigt.

Ich lege meine zittrige Hand auf die Klingel und schon höre ich wütende Stimme.
Louis öffnet die Tür mit einem Grinsen, allerdings guckt mich auch etwas mitleidig an.
Wenigsten eine Emotion die nicht fies gemeint ist.

Mein Onkel tritt hervor und zieht mich am Arm mit.
„Was fällt dir eigentlich du Miststück", schreit er mich an und gibt mir eine Ohrfeige.
Ich schaffe es gar nix zu antworten, denn er schubst mich auf den Boden und tritt auf mich ein.
Tränen laufen mir über das Gesicht und am liebsten würde ich einfach schreien.

Im Augenwinkel sehe ich wie Louis auf dem Sofa sitzt und das Geschehen mit an sieht.
Danke ehrlich, ich meine ich werde ja gerade gar nicht verprügelt oder so. Helfen wird überbewertet.

„Du Miststück, warum musste deine verfickte Mutter nur ihre Schwester mit in die Stadt nehmen. Da deine Mutter jetzt nicht mehr da ist, werde ich meine Wut an dir auslassen", spuckt er mich an.

Ich probiere nicht zu schreien oder los zu schluchzen, allerdings klappt das nicht ganz so gut. Ich hasse ihn, was für ein Arschloch.

Mein Onkel tritt immer weiter auf mich ein, doch irgendwann lässt er zum Glück von mir ab und geht in sein Zimmer.

Schluchzend setze ich mich auf und probiere die Schmerzen nicht zu beachten.
Überraschender Weise kommt Louis zu mir und hilft mir auf.

„Alles gut?", fragt er und ich schaue ihn misstrauisch an.
„Warum hilfst du mir?", frage ich ihn leise, ohne auf seiner Frage zu antworten.
„Weil ich kein Unmensch bin. Ich hasse dich trotzdem und du bleibst auch weiterhin ein Freak, aber wenn jemand verletzt ist, würde ich auch meinem größten Feind helfen".

Ich gucke ihn misstrauisch an, als würde der mir jemals helfen wollen.

„Komm steh auf", sagt Louis und hilft mir auf. Er begleitet mich ins Badezimmer und stellt mir Schmerzmittel hin.

„Danke", murmele ich und schenke ihm ein schwaches Lächeln.
Er nickt nur und geht dann ohne etwas zu sagen in sein Zimmer.
Seufzend schlucke ich das Schmerzmittel und stelle mich unter die Dusche.

Danach betrachte ich mich traurig im Spiegel. Mein Bauch hat am meisten abbekommen. Wahrscheinlich ist er in ein paar Tagen in allen Farben gefärbt.

Um meinen hässlichen Körper nicht noch weiter betrachten zu müssen, ziehe ich mir schnell meine Schlaf Sachen an und schleiche dann in mein Zimmer. Heute will ich meinem Onkeln nicht mehr begegnen.

Sicherheitshalber schließe ich meine Tür ab und lege mich dann erschöpft ins Bett. Was für ein langer Tag.

Die Gedanken sind noch eine Weile on meinem Kopf, allerdings bin ich wegen des Schmerzmittels so müde, dass ich schnell einschlafe.

ElianaWhere stories live. Discover now