19. Kapitel

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Luise Mac Leod, Herzogin von Tyr, ehemalige Königin von Castle Island

Ich seufzte als ich einen Schluck von meinem Tee trank. Draußen rieselte der Schnee in der Dunkelheit und hier im Haus war es so still, das es in meinen Ohren dröhnte. Das Puppenhaus im Wohnzimmer fiel mir ins Auge und ich bemerkte einen Stich ins Herz. Es wurde einsam von dem leuchtenden Tannenbaum beleuhtet. Deprimiert presste ich die Lippen zusammen. Ich vermisste Charlotte und die Zwillinge, sie brachten Leben in unser Haus. Ich vermisste das Frühstück mit meinem Sohn und auch mit Elaisa. Doch wieso verstanden mein Sohn es einfach nicht? Als Königsfamilie war es nicht einfach, wenn man eine menschliche Mate hatte. Erst recht, wenn ihre Nachfolger ebenfalls menschlich sein konnten. Das Rudel würde dies nie aktzeptieren. Die meisten waren streng. Ich selbst wurde Jahrzehnte auf meine Rolle als Luna vorbereitet, meine Mutter hatte mir am Hofe eine hohe Rangstellung verschafft, da sie selbst Hofdame zu dieser Zeit war. Sie hatte immer gehofft, dass ich die Mate eines Adeligen wurde. Eventuell eines Offziers oder des Betas. Das mich der Alpha, Johann, ausgewählt hatte, damit hatte ich niemals gerechnet. Doch so wurde ich in wenigen Monaten die Frau von Johann und danach wurde ich gekrönt. Und weitere Monate später brachte ich Adam auf die Welt. Es war perfekt, das Volk war glücklich, der Alpha hatte seine Luna, das Rudel war vollständig und es gab einen Nachfolger, die nächste Generation. Ich liebte Johann, nicht nur wegen der Matebindung, wir teilten den selben Humor und mochten gutes Essen. Doch Adam war schon immer anders gewesen, auch schon als Kind, er glich mehr seinem Vater. Ich versuchte ihn auf das Protokoll und seine Aufgabe als König vorzubereiten, doch es interessierte ihn nie. Er wollte immer nur seine Mate finden. Er dachte als Teenager sogar daran, die Krone zu verwehren. Es war fast eine Katastrophe, als er sich mit uns so sehr gestritten hatte und wochenlang in der Welt flanieren ging. Ich hatte immer damit gerechnet, das es eine der Hofdamen wird, die seine Mate wurden. Viele Frauen und andere Adelige Wölfinnen wuden auf die Rolle vorbereitet. Doch dann kam Adam mit...Elaisa. Einer Sklavin. Ich konnte es nicht fassen. Und sie war menschlich, ich wollte die beiden shcützen Die meisten in unserem Rudel hatten Menschen gehasst. Doch es hatte sich etwas verändert, Adam regierte nun gütiger. Freundlicher. Er war wie ausgewechselt. Und er schenkte seiner Mate ihre ehemalige Heimat und sie machte wirklich einen schönen Fleck daraus, dass musste ich ihr lassen. Doch ich sah auch wie im Untergrund das Volk tobte. Es wäre einfacher gewesen, wenn Adam eine Wölfin gewählt hatte. Doch er war versessen- wie sein Vater. Er hatte sich für seine Mate entschieden und wollte sie niemals gehen lassen. Als er im Sterben lag, wegen Elaisa, weil er dachte sie sei tot, ist etwas mit mir gestorben. Ichhatte mic gehasst, Elaisa noch mehr gehasst. Ich hatte ihn versucht dazu zuüberreden, eine Wölfin zu nehmen, ihn zu retten. Doch er lehnte alles ab, lehnte mich ab, schloss alle aus. Er wollte lieber sterben als eine andere Frau zu haben. Ich hatte Angst meinen Sohn zu verlieren konnte es einfach nicht verstehen. Deswegen war ich umso glücklicher, als Elaisa wieder unter den Lebenden weilte. Und als sie von ihrer Schwangerschaft erzählte...die beiden schienen keine Angst zu haben, was das Kind auslösen konnte im Volk. Ein Halbmensch. Ein Mischling. Ein poltern riss mich aus meinen Gedanken. Ich blickte auf und erkannte meinen Mate. Lächelnd kam er in grauer Jogginghose und einem dunkelblauen Pullover herunter.

„Kommst du ins Bett? Es ist schon spät." Ich nickte. Auf dem Absatz der Treppe blieb Johann stehen. Er musterte mich mit seinen grauen Augen. „Du denkst an Adam." Ich nickte. „Dann entschuldige dich. Du weißt er will nur seine Familie beschützen. Und was du getan hast ist sehr...gravierend, Luise." „Ich will sie doch nur schützen, Johann." Murmelte ich. Mein Mate stöhnte. „Aber die Welt hat sich geändert, Luise. Die Wölfe vertragen sich mittlerweile mit den Menschen, sie sind Freunde und Gefährten geworden. Sie lieben außerdem Elaisa und unsere Enkel, niemand wird mehr gehasst wegen seiner Herkunft oder Rasse." „Aber es gibt noch immer..." wandte ich ein wurde doch von meinem Mann unterbrochen. „Es wird immer Widersacher geben, das gibt es bei allem. Doch der größte Teil liebt Elaisa und ihre Töchter." Ich seufzte und trank den letzten Schluck meines Tees. „Lass uns schlafen und morgen noch einmal darüber reden."

Adventskalender Kyrie Eleison- königliche WeihnachtenWhere stories live. Discover now