17. Kapitel

594 41 22
                                    

Adam Mac Leod König von Castle Island

„Und was war heute in deinem Adventskalender?" hakte ich schmunzelnd nach und trank einen Schluck von meinem Kaffee. Charlottes Augen begannen zu leuchten und kurz vergaß sie ihre Pancakes vor sich. Wir frühstückten alle zusammen, wie jedes Wochenende. Wenn der Trubel weniger war und wir mehr Zeit für uns hatten. Elaisa saß neben mir und hatte sich an mich geschmiegt, in ihren Händen hielt sie ihre dampfende Teetasse. Ich hatte einen Arm um ihre Schulter geschlungen, beide betrachteten wir unsere Tochter. Diese saß in ihrem erhöhten Stuhl, auf den sie selbst klettern konnte. Unsere Zwillinge Mary und Sophia saßen neben Charlotte und schmatzten an ihren Gurken. Es sah unendlich niedlich aus. „Ein Kleid für meine Polly Pocket und Schuhe dazu!" grinste meine älteste Tocher. „Das passt, weil Polly im Schneeurlaub ist und jetzt eine Schneeprinzessin sein kann, so wie ich." Ich lachte. Gerade wollte ich darauf etwas erwidern, als es an der Tür zum Esszimmer klopfte. Estelle trat mit einem Knicks hinein. „Alpha und Luna, sie haben Besuch. Ich weiß jedoch nicht wie sie dazu stehen." Stirnrunzelnd sahen Elaisa und ich uns an. „Erwartest du jemanden?" hakte ich bei meiner Frau nach. „Nein, niemanden,du etwa?" Ich schüttelte den Kopf. Seufzend ließ ich meine Mate los und stand von der Essenstafel auf. Estelle wurde an der Tür rot. „Sie müssen nicht extra aufstehen, Alpha. Ich kann sie auch...."; ich winkte ab und brachte Estelle und brachte Elaisas Zofe so zum Schweigen. „Mach dir keine Sorgen, ich will wissen wer uns so früh beehrt." Die Latina senkte den Kopf und presste die Lippen zusammen. „Ich bin mir nicht sicher, ob es euch gefallen wird. Alpha." „Na dann lass ich mich mal überraschen." Damit lief ich zur Marmortreppe und lief in das Erdgeschoss hinunter in die prunkvolle Eingangshalle. Ein Wachmann stand vor der Tür, als er mich sah salutierte er. „Unser Besuch wurde nicht eingelassen?" fragte ich den Uniformierten. „Nein, Alpha. Laut ihren Anweisungen darf der Gast das Schloss bis auf weiteres nicht betreten, ohne ihre Erlaubnis." Wer war das? Wirklich neugierig riss ich die große Holztür auf, eisige Schneeluft begrüßte mich und...Mutter.

Sofort war meine neugierde verschwunden, ich knirschte mit den Zähnen. Reumütig stand sie vor mir. Sie trug einen grauen Mantel mit einem roten Schal. Wie immer hohe Absatzschuhe und ihre Haare waren zu einer aufwändigen Hochsteckfrisur frisiert worden. „Mutter, was tust du hier?" fragte ich reserviert und umklammerte den Griff der Tür fester. Dann ließ ich meinen Blick schweifen, um vielleicht noch jemanden zu erkennen. „Ist Dad auch hier?" Luise nickte. „Er parkt das Auto. Ich...ich ertrage es nicht in der Weihnachtszeit von meinem Sohn und seiner Familie getrennt zu sein." Murmelte sie und spielte mit ihren behandschuhten Händen. „Das tut mir leid für dich, jedoch hast du meine Familie und unser ungeborenes Baby bis auf das tiefste beleidigt. Dir ist die Rasse des Kindes wichtiger, als alles andere. Was soll ich deiner Meinung nach tun?" Luise hob wieder den Blick und ihre braunen Augen durchbohrten mich fast. „Es tut mir leid. Ich...ich will euch nur vor einem Skandal oder Hass schützen. Ich freue mich das ich endlich Großmutter bin und...du die Familie wohl sehr groß halten möchtest. Du weißt wie glücklich ich auch bin, das du Elaisa gefunden hast. Aber...";

„Mein Sohn, tut mir leid das wir euch gestört haben. Wart ihr noch beim Frühstück? Ich hätte vorher anrufen sollen. Doch Luise war so voller Tatendrang"; unterbrach uns mein Dad von hinten der fröhlich zu uns schlenderte. Seinen Autoschlüssel verstaute er in seiner dunkelgrünen Winterjacke. Meine Miene hellte sich etwas auf als ich meinen Vater sah. „Hallo, Dad. Ja wir waren noch beim Frühstück. Die Zwillinge waren heute Nacht unruhig und so haben wir alle etwas länger geschlafen." Besorgt verzog mein Dad das Gesicht, als er bei uns ankam, dabei schlang er eine Hand um die Hüfte meiner Mutter. „Du siehst müde aus. Wie geht es Elaisa und eurem Baby? Soll ich heute Nachmittag die Kinder nehmen? Ich hätte Lust auf eine heiße Schokolade und eine Runde Schlittenfahren." Kurz verkrampfte ich mich. „Ken Schlittenfahren, Dad." Mein Vater hob die Augenbraue. Dann grinste er wissend. „Sagt dir das dein innerer Wolf? Dreht dein Beschützerinstinkt wieder ein bisschen über? Sohn, ich bin der ehemalige König der Welt, ich schaffe es auf meine Enkellinnen beim Schlittenfahren aufzupassen, vertrau mir." Ich seufzte und kratzte meinen Nacken. „So etwas ähnliches hat mir Elaisa auch schon an den Kopf geworfen." Nun lachte mein Dad laut auf. „Das kann ich mir vorstellen. Aber kommt, lasst uns reingehen. Hier außen wird es nicht wärmer. Außerdem glaube ich nicht, dass Luise ihr Gespräch hier vor allen Leuten führen will." Ich biss mir auf die Lippe, um meinen Kommentar zu unterbinden. Meine Mutter konnte es auch einfach sein lassen.

Adventskalender Kyrie Eleison- königliche WeihnachtenWhere stories live. Discover now