4. Kapitel

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Elaisa Mac Leod von Craig Königin von Castle Island

Von einer unbändigen Hitze neben mir wachte ich langsam auf. Blinzelnd sah ich neben mich und erkannte im schummrigen Licht, wie immer Adam der mich fest umschlungen hielt. Ich wusste nicht wieso, jedoch war mir unsagbar heiß. Mein Nachthemd war vollkommen durchgeschwitzt. Stöhnend versuchte ich mich aus dem stählernen Griff meines Mates zu befreien, doch wie immer gestaltete es sich schwierige als gedacht. Auch nach all den Jahren, hatte Adam Angst dass man mich ihm entreißen könnte. Er umschlang mich jede Nacht mit seinem festen Griff, ohne mir weh zu tun. Und normalerweise genoss ich seine Berührungen und die Wärme die er mir damit spendete. Doch heute wollte ich der sengenden Hitze davon kommen, ich war durch geschwitzt und wollte mich frisch machen, außerdem meldete sich zusätzlich meine Blase. Adam grummelte neben mir etwas und ließ dadurch von seiner stählernen Kraft etwas ab. Schnell nutzte ich den Moment und entwand mich seinen Armen, um aus dem Bett zu springen. Vorsichtig blickte ich wieder ins Bett. Doch mein Mann seufzte nur und umschlang dafür mein Kissen. Dieser Anblick ließ mich schmunzeln. Sicherlich würde er bald bemerken, dass ich nicht mehr neben ihm lag. Deswegen musste ich mich beeilen. Langsam umrundete ich das Doppelbett und lugte dabei in das kleine Reisebett indem Sophia und Mary lagen, auch sie schliefen beide friedlich. Ihr Anblick ließen mein Herz höher schlagen, wie sich ihre Brust langsam hob und wieder senkte und sie manchmal ihre Münder verformten, so als würden sie etwas sagen wollen. Schweren Herzens riss ich mich von den Zwillingen los und tapste schließlich ins Bad. Von dem hellen Licht kniff ich meine Augen zusammen und war kurz blind. Doch schnell hatte ich mich am Marmorwaschbecken abgestützt und langsam gewöhnten sich meine Augen wieder an das Licht. Auch Adams Eltern hatten wie er, ihre kompletten Bäder in weißer Marmoroptik gehalten. Der überdimensionale Spiegel im Badezimmer ließ das Gästebadezimmer noch größer wirken. Genau wie das Doppelwaschbecken. Seufzend erfrischte ich mein Gesicht mit kaltem Wasser was eine Wohltat war. Blinzelnd betrachtete ich mein Spiegelbild. Müde blickten mir meine blauen Augen entgegen und meine braunen Haare waren wie immer verstrubelt. Mein graues Nachthemd war völlig verschwitzt. Sollte ich vielleicht duschen? Meine plötzliche Hitzeattacke war verschwunden, so als hätte ich sie mir nur eingebildet, jedoch war mein Nachthemd ein eindeutiger Beweis. Selbst nach all den Jahren war es für mich ein Luxus dass ich einfach den Wasserhahn aufmachen konnte und ich sauberes Trinkwasser zur Verfügung hatte. Wie viel Uhr hatten wir überhaupt? Fragte ich mich dann. Denn ich war mir sicher, Luise wollte wieder sehr früh, ein gemeinsames Familienfrühstück. Darauf bestand sie. Jeden Tag. Normalerweise machte es mir nichts aus früh aufzustehen, schließlich war ich es die Jahre über gewohnt, jedoch kam ich momentan sehr schwer aus dem Bett. Es war so, als würde mein Körper trotz stundenlangen Schlaf, nie genug davon bekommen.

Ich spitzte auf die integrierte Uhr in dem Spiegel. 4: 02 Uhr. Es ging also gleich die Sonne auf. Und spätestens dann würde Luise in ihrer überdimensionalen Küche auffahren. Und ich wollte nicht erneut einer ihrer schnippischen Kommentare ausgeliefert sein. Sie hielt mich noch immer überfordert, vor allem jetzt mit den Zwillingen. Auch wenn ich manchmal nicht wie aus dem Ei gepellt aussah, sowie sie, kam ich mit meinen Kindern und ihrer Erziehung sehr gut zurecht. Aber mir waren Kleidung und schickes Aussehen noch nie wichtig, schließlich hatte ich jahrelang nichts außer einen dreckigen Lumpen zum Anziehen. Um also für meine Schwiegermutter angemessen zu sein und um den Geruch nach Schweiß loszuwerden, schwang ich mich Richtung Dusche. Gerade hatte ich den Griff der gläsernen Trennwand in der Hand, als mein Blick zur Toilettenablage fiel. Erst im nächsten Moment fiel mir meine drückende Blase wieder auf, jedoch im ersten Augenblick war mein Denken auf die Tampons gerichtet. Wann hatte ich zuletzt meine Periode? Sofort begannen all meine Alarmglocken zu klingeln. Ich konnte mich nicht erinnern. Es war sicherlich...im Herbst, am Erntedankfest, auf der Feier unseres Schlosses, zum Dank an all die Bauern der Welt. Geschockt lief ich ein paar Schritte rückwärts. Das konnte nicht sein. Wie automatisch legte ich meine Hand auf meinen Bauch. Ich musste mich irren. Nein. Sophie und Mary waren doch gerade einmal elf Monate alt. Das wäre viel zu früh. Ich hatte die letzten Monate schön öfter unregelmäßig meine Menstruation. Sicherlich war es nur wegen dem Stress. Es gab viele Termine und Auftritte zu denen Adam und ich in den letzten Monaten anwesend ein mussten, wir hatten kaum Zeit für uns. Und jetzt kurz vor Weihnachten waren meine Schwiegereltern ganz aus dem Häuschen und wollten unbedingt Familienmomente erleben. Doch der Gedanke, dass ich schwanger war ließ mich nicht los. Vergessen war die Dusche oder das ich durchgeschwitzt war. Wie kam ich nun unauffällig an einen Test? Luise konnte ich nicht fragen, sie würde sofort wieder etwas deuten. Außerdem wollte ich ihr keine Flausen in den Kopf setzen. Daniel. Kam es mir dann in den Sinn. Natürlich hatte auch Adam hier meine Leibwache dabei. Denn er wollte auf Nummer sicher gehen, dass mir beziehungsweise unseren Töchtern nichts passierte. Bevor ich jedoch weiter planen konnte, klopfte es an der Badezimmertür. Adam. Das wusste ich sofort, er war sicherlich wach geworden, weil ich nicht mehr neben ihm lag. „Elaisa ist alles in Ordnung? Du bist schon ganz schön lange im Bad." Ich biss mir auf die Lippe. „Ja, ich muss nur duschen und mir fiel ein ich habe keine Kleidung." Da ich nicht abgesperrt hatte, öffnete sich die Holztür und ein leicht verschlafener Adam trat in den Raum. Seine grauen Augen funkelten mich interessiert an. „Du weißt das macht mir nichts aus, wenn du keine Wechselklamotten hast. Lass uns doch zusammen duschen, ich habe auch keine Wechselkleidung"; zwinkerte er und kam mit eleganten Schritten auf mich zu. Wie automatisch umschlangen seine Arme meine Taille und normalerweise genoss ich seine Berührungen und würde über seine Aussage lachen, jedoch verspannte ich mich in seinen Armen, als ich daran dachte, dass ich vielleicht schwanger war. Was würde Adam nur sagen, nach so kurzer Zeit? Ja, er wollte noch Kinder, aber schon nach so einem kleinen Abstand? Unsere Zwillinge wurden nächsten Monat erst ein Jahr alt. Verwirrt runzelte Adam die Stirn. „Ist alles gut? Habe ich etwas falsch gemacht?" Schnell schüttelte ich den Kopf und wich seinem Blick aus. „Nein, ich....wir...", bevor ich jedoch weiter sprechen konnte, begann Mary zu quengeln. Fast erleichtert atmete ich aus, wobei mir gar nicht aufgefallen war, dass ich die Luft angehalten hatte. „Ich muss zu den Kleinen"; wich ich schnell aus und befreite mich aus seinen Armen. Somit ließ ich einen sehr verwirrten Adam stehen, der mir nachdenklich hinter her blickte. Wenn ich jedoch schwanger wäre, hätte das Adam nicht schon an meinem Geruch bemerkt? Als ich mit Mary und Sophia schwanger war, hatte Adam das fast gleichzeitig mit mir gewusst, kaum war mir aufgefallen, dass meine Regel ausblieb, hatte er festgestellt dass sich mein Geruch, wie bei Charlotte, verändert hatte. Auch wenn es immer noch absolut eigenartig war, das Wölfe dies konnten, war es jetzt eventuell ein Problem. Hätte er mich nicht darauf schon angesprochen? Mein Kopf schien vor Fragen fast zu explodieren als ich mein quengelndes Mädchen auf meine Arme nahm. Dankbar dass mich Mary von ihrem Vater befreit hatte.

Adventskalender Kyrie Eleison- königliche WeihnachtenTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon