9. Kapitel

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Adam Mac Leod König von Castle Island

Mit einem Lächeln beobachtete ich Charlotte und Elaisa wie sie zusammen die verschiedenen Bäume des Waldes ansahen. Während ich hinter den beiden mit dem Doppelkinderwagen fuhr. Die Zwillinge schliefen friedlich in ihrem Wagen. „Ihr müsst euch langsam entscheiden Mädels." Ärgerte ich sie und beide drehten sich zu mir herum. „Du bist blöd, Papa." Meckerte meine Tochter und rannte los. „Hey, nicht so schnell, wir wollen dich noch sehen, Charlotte", tadelte meine Mate unsere Tochter, schmunzelte dabei jedoch. Lächelnd kam sie auf mich zu und schmiegte sich an meinen Arm ein. Ich blieb stehen und ließ kurz den Kinderwagen los um meine Frau an mich zu ziehen. Genüsslich zog ich ihren Duft nach Pfingstrosen ein. „Wird dir langsam kalt?" Sie schüttelte den Kopf. „Ich genieße das hier. Die Ruhe, nur mit euch. Es ist perfekt. Der Trubel im Schloss mit all den Weihnachtsvorbereitungen stresst mich. Erst Recht wenn Mrs. Andrews mir mit ihrem Weihnachtsauftritt und unsere großen Nachricht auf den Keks geht." Ich lachte und gab ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen. „Aber du weißt, dass du dich nicht stressen musst. Das ist aktuell nicht gut für dich oder euch." Elaisa seufzte und löste sich dann von mir, um den Griff des Kinderwagens zu umschließen. Mit einem eindringlichen Blick sah sie zu mir auf. In ihrem dunklen Mantel, dem roten Stirnband und ihren offenen braunen Haaren, samt ihren rosigen Wangen von der Kälte, sah sie aus wie eine Schneeprinzessin. Ich konnte die Augen nicht von ihr nehmen. „Das weiß ich. Aber diese Zeit geht auch vorüber. Weihnachten ist zum Glück schon bald." Ich nickte. „Dennoch, wenn dir irgendetwas zu viel ist, dann sag mir das, okay?" Elaisa kam kopfschüttelnd wieder ein Stück auf mich zu und ich schlang wie automatisch meine Hände um ihre Mitte. „Natürlich, wie immer, du überfürsorglicher Alpha." Damit stellte sie sich auf die Zehenspitzen und küsste mich. Und nur zu gern erwiderte ich diese Berührung. Ihre Lippen waren kalt und ich musste sie schließlich wärmen. „Igitt!" kreischte plötzlich Charlotte neben uns. Überrascht lösten wir uns voneinander. Mit angewiderten Gesicht starrte unsere Tochter in ihrem türkisen Schneeanzug und weißer Bommel Mütze uns an. Mit hochgezogener Augenbraue und schiefgelegten Kopf erwiderte ich. „Wo kommst du denn her, mein Schatz?" Grinsend erwiderte sie. „Ihr wart so langsam! Da musste ich gucken wo ihr bleibt."

„Und hast du schon einen Baum gefunden?" fragte ich dann. Stolz nickte Charlotte und ihre braunen Haare wippten dabei wild umher. Schweren Herzens löste ich mich von meiner Mate und reichte stattdessen meiner Tochter die Hand. „Na dann zeig ihn uns mal."

„Denn da!" sagte Charlotte stolz und deutete auf eine mindestens fünf Meter hohe Tanne. Ich schluckte. „Du hast reicht, sie ist wirklich wunderschön. Aber sehr groß." Meine Tochter seufzte. „Aber kriegen wir ihn ins Schloss? Ich helfe auch beim Schmücken!" Ich musste grinsen, denn Charlotte setzte ihren Welpenblick auf. Seufzend nickte ich. Ich konnte ihr einfach nichts abschlagen. „Dabei werden wir aber Hilfe brauchen. Denn bekomme ich nicht so einfach in unser Auto." Doch meine Prinzessin fing an zu strahlen und klatschte in die Hände. „Yuhu!" Dabei rannte sie um ihren ausgewählten Baum herum. Ich holte währenddessen eine rote Schleife heraus und band diese um den breiten Stamm. „Was machst du, Daddy?" hakte sie nach. „Ich markiere den Baum, das die Helfer nachher wissen, welchen Baum wir ausgewählt haben." Ernst nickte meine Tochter dann. „Gehen wir jetzt Schlitten fahren?" Ich runzelte die Stirn. „Ich weiß nicht..."
„Das ist eine tolle Idee, Charlotte." Unterbrach mich die Stimme meiner Mate. Stirnrunzelnd drehte ich mich zu ihr. Mit einem Schmunzeln beobachtete sie uns beide. „Der Schlitten ist doch sowieso hier unten bei den Zwillingen im Kinderwagen, lass sie ihren Spaß haben, Adam." Ich seufzte. „Okay, gut. Überredet" Erneut überglücklich rannte Charlotte durch den Wald und ich schloss wieder zu Elaisa auf. „Ich bin nicht darüber begeistert", ließ ich sie wissen. Doch Elaisa lachte nur. „Du hast nur Angst, dass sie vom Schlitten fällt." „Möglicherweise, ja." „Dann wird sie im Schnee landen. Es wird nichts passieren." Versicherte mir meine Frau, dennoch war mein Wolf wachsam.

Adventskalender Kyrie Eleison- königliche WeihnachtenWhere stories live. Discover now