Kapitel 43 - Entscheidungen(Teil 1)

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Taylor

"Taylor, warte mal" hielt Callie mich zurück, bevor ich im Bad verschwinden konnte.

Der Abend war das totale Chaos gewesen. Es hatte ewig gedauert, bis ich alle ins Bett bekommen hatte. Ich lehnte mich in den Türrahmen.

"Wegen der Uni -"

"Ich kann das nicht machen" unterbrach ich sie, bevor ich zu ihr rüber ging und mich zu ihr auf die Bettkante setzte "In ein paar Jahren vielleicht. Wenn Susan und Coulder älter sind"

Callie spitze die Lippen.

"Es wird nie den richtigen Moment geben, Taylor. Wenn du es jetzt nicht machst, dann machst du es wahrscheinlich gar nicht mehr" Callie griff nach meiner Hand und sah mich eindringlich an "Du hast das Stipendium bekommen! Du musst die Gelegenheit nutzen!"

Ich seufzte leise. Es war ja nicht so, dass ich das nicht wollte, aber ich sah einfach keine Möglichkeit, dass alles unter einen Hut zu bekommen.

"Du hast doch gesehen, was heute Abend passiert ist. Coulder hat Drogen genommen!"

"Nicht mit Absicht" warf Callie ein und ich schnaubte.

"Macht es das besser?"

"Das sind gute Kinder, Taylor. Etwas chaotisch und aufgedreht vielleicht, aber sie kommen ein paar Tage alleine klar" Callie drückte meine Hand und nickte mir auffordernd zu.

Mit einem Seufzen ließ ich mich nach hinten auf das Bett fallen. "Ich weiß nicht ... Wir haben uns gerade erst an die neue Routine gewöhnt. Ich will nicht alles wieder durcheinander schmeißen"

"Ich sag ja nicht, dass es einfach wird, aber du bist bestimmt nicht der Einzige Student, der neben der Uni noch andere Verpflichtungen hat. Vielleicht kannst du etwas verlängern, damit du nicht so viele Kurse auf einmal hast oder einen Teil online machen oder so"

Ich musterte Callie. So wie sie das sagte, klang es so einfach, aber wenn ich eines in den letzten Jahren gelernt hatte, dann das die Dinge nie einfach nur einfach waren. Was wenn etwas passierte, während ich in Louisanna war? Wenn jemand frühzeitig von der Schule abgeholt werden musste oder krank war? Selbst wenn ich sofort losfuhr, würde ich mindestens zwei Stunden zurück brauchen.

Callie musterte mich aufmerksam, bevor sie sich neben mich legte und mich leicht anstupste.

"Du musst dich ja nicht sofort entscheiden. Aber versprich mir, dass du das Ganze nicht sofort in den Wind schießt, ja? Geh zumindest zu einem Beratungsgespräch und frag nach was dir für Möglichkeiten bleiben. Vielleicht ist die Situation gar nicht so aussichtslos, wie du denkst"

Ich dachte eine Weile darüber nach, bevor ich schließlich nickte. Was soll's. Ich hatte nichts zu verlieren, nicht wahr?"


"Ich hab dir gesagt, du hättest dir direkt was Trockenes anziehen sollten" Noah lehnte mit dem Rücken zu mir in der Badezimmertür.

"Halt die Klappe" kam kurz darauf Jacksons Stimme aus dem Badezimmer. Irrte ich mich oder klang er heiser?

Ich ging auf die Beiden zu und warf einen Blick ins Badezimmer. Jackson saß neben der Toilette und hatte den Kopf auf die Knie gelegt.

"Was ist los?" fragte ich.

"Jackson ist krank" Noah lachte leise "Wäre er auf dem Dach nicht ständig hingefallen-"

"Halt die Klappe" jammerte Jackson erneut und hob den Kopf "Mir geht es bestens"

Ausgehend von dem verschwitzten Haar und der blassen Haut, war bestens wohl nicht das passende Wort.

"Sag das deinem Frühstück. Ich wette, das hat nicht damit gerechnet, so schnell wieder den gleichen Weg zurück zu nehmen"

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