Kapitel 35 - Nebel (Teil 2)

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Taylor

Ich schreckte hoch. Ein dumpfes Rauschen belagerte meine Ohren, und alles war verschwommen. Stöhnend versuchte ich die Bruchteile an Erinnerungen zusammenzusetzen, aber alles erschein verworren. Hatten wir nicht gerade noch im Auto gesessen? Was war passiert? Hatten wir einen Unfall? Irgendetwas Nasses lief übers mein Bein und ich griff mir an den pochenden Kopf. Nur langsam lichtete sich der Nebel in meinem Kopf.

Ein Blick zum Beifahrersitz verriet mir, dass Noah bewusstlos in seinem Sitz hing. Ich wollte gerade nach ihm greifen, als die Geräusche auf dem Rücksitz wahrnahm. Aden und Liam riefen wild durcheinander, auch wenn das Piepen in meinen Ohren so laut war, dass ich sie kaum verstehen konnte.

Aden hielt sich den Kopf und Liam hatte sich abgeschnallt und war auf Adens Seite gerutscht. Ein Blick zu dem Seitenfenster verriet mir warum: Das Fenster war einen Spaltbreit offen und Wasser strömte herein.

Sofort schoss Adrenalin durch meinen Körper und ich schnallte mich mit zitternden Händen ab. Ein Blick aus dem Fenster verriet mir, dass wir schon komplett unter Wasser zu sein schienen. Es war dunkel und das Rauschen des Wassers vermischte sich mit dem Dröhnen in meinem Kopf.

Scheiße, wir mussten sofort hier raus! Ich drücke auf die Knöpfe, an der Tür, um die Fenster runterzulassen, aber natürlich funktionierte die Elektronik bei dem ganzen Wasser nicht. Ich brauchte einen Moment, um mich zu sammeln und meinen schmerzenden Kopf dazu zu bringen, mich daran zu erinnern, was man in so einer Situation tun sollte. Dann holte ich tief Luft und tastete unter meinem Sitz nach dem Hammer, den ich dort für Notfälle untergebracht hatte.

Dann beugte ich mich zu den Zwillingen und drückte Liam den Hammer in die Hand.

„Ok, hört zu. Wir müssen hier sofort raus" Ich hustete "Liam du musst die Scheibe einschlagen"

Liam sah panisch auf den Hammer in seiner Hand.

„Bist du wahnsinnig? Dann wird hier noch mehr Wasser rein kommen" stammelte er.

„Anders kommen wir hier nicht raus. Ihr müsst versuchen ruhig zu bleiben, wir warten bis das Auto voll mit Wasser ist, und schwimmen erst dann los. Versucht nicht gegen das reinströmende Wasser anzuschwimmen" stellte ich klar, während ich Noahs Gurt löste.

Die Zwillinge nickten zögerlich, aber ich konnte sehen, wie viel Angst sie hatten. Aber wir hatten keine Zeit. Wir mussten uns beeilen. Mein Kopf pochte immer noch unangenehm und es war pures Adrenalin, dass mich handeln ließ, aber das war egal, weil hier im Auto zu bleiben, ganz sicher keine Option war.

„Wir schaffen das schon. Ich werde mich um Noah kümmern, also werdet ihr einen kurzen Moment auf euch gestellt sein"

Die Zwillinge warfen sich kurz einen Blick zu, bevor sie wieder nickten. Dann nahm Liam den Hammer in die Hand und schlug gegen die Scheibe. Das Glas vibrierte, aber es brach nicht. Liam warf mir einen fragenden Blick zu und ich gab ihm mit einer Geste zu verstehen, dass er es noch einmal versuchen sollte.

Also stemmte Liam sich mit den Füßen gegen die Lehnen, um fester stehen zu können. Als er jetzt den Hammer mit aller Kraft gegen die Scheibe schleuderte, splitterte das Glas. Die Risse breiteten sich über die Scheibe aus und Aden zog Liam zurück auf seine Seite.

Dann zerbrach das Glas und das Wasser strömte mit solch einer Wucht in das Wageninnere, dass die Zwillinge gegen die Autotür geschleudert wurden. Ich war auf Noahs Seite geklettert und versuchte jetzt seinen Kopf bestmöglich aus dem Wasser zu halten. Er sollte so wenig Zeit wie möglich unter Wasser sein. Ich fürchtete, dass er in seinem jetzigen Zustand wohl kaum die Luft anhalten würde.

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