Kapitel 8 - Höhenangst (Teil 2)

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Taylor

"Bin schon auf dem Weg" ich hatte das Handy zwischen Schulter und Ohr eingeklemmt, während ich meine Hose anzog.

"Natürlich habe ich nicht vergessen, dass wir verabredet sind" log ich, als Charlie sich beschwerte.

Seufzend sah ich mich nach meinen Schuhen um, fand aber nur einen und machte mich daran ihn anzuziehen.

"Ist ja gut. Ich fahre jetzt los .. Bis gleich" Ich beendete das Gespräch und ging nach unten. Da ich Geräusche aus dem Wohnzimmer hörte, steckte ich den Kopf durch die Tür. Jackson und Noah saßen umgeben von Chips-Tüten auf der Couch und spielten Minecoft.

"Es ist schon 12 Uhr Leute. Ab ins Bett"

"Jaaaa, Dad" stöhnte Noah, wie immer wenn ich ihm sagte, was er zu tun hatte. Natürlich hörte er nicht auf mich. Kein Wunder. Ich würde an seiner Stelle auch nicht auf mich hören. Ich war schließlich nicht viel älter als er.

"Jackson?" versuchte ich es bei dem Jüngeren.

"Hab morgen keine Schule" antwortete er wie in Trance ohne den Blick von dem Bildschirm zu lösen.

"Morgen ist Mittwoch, lass dir ne bessere Ausrede einfallen"

"Nein ehrlich. Wir haben Mädchen-Tag oder so. Und da ich kein Mädchen bin ... schulfrei" erklärte er. Ich erinnerte mich schwach, dass wir diese Jungen und Mädchen Tage früher auch hatten. Letzten Endes war es mir auch ziemlich egal.

"Thea hat gar nichts erwähnt" bemerkte ich stattdessen, und überlegte ob sie was in die Richtung erzählt hatte "Habt ihr meinen zweiten Schuh gesehen?" fragte ich nebenbei und Noah zeigte in Richtung Küche. Ich fand das Ding und schlüpfte schnell herein.

"Bin weg" rief ich noch, bevor ich nach draußen verschwand.


Taylor

"Jackson, lass das" "Verpiss dich, Liam" "Du machst alles kaputt" "Ist mir doch egal"

Ich stöhnte und drückte mir das Kopfkissen auf den Kopf. Das war die dritte Nacht, die wir in der Deckenburg schliefen und so langsam sehnte ich mich nach meinem eigenen Bett.

"Aua" schrie Liam und Jackson lachte.

"Jackson!" knurrte ich warnend ohne den Kopf zu heben. Die Nacht war viel zu kurz gewesen. Unmöglich das ich jetzt schon aufstehen musste.

"Aber Taylor ..." rief Jackson aufgebracht ohne den Satz zu beenden "Jetzt gib mir meine beschissene Decke" schrie er stattdessen Liam wütend an. Susan hatte in der Nacht direkt neben mir geschlafen und wühlte sich bei dem Krach tiefer in ihre Decke.

"Ihr seid solche Loser, warum baut ihr so eine dämliche ..." weiter kam Jackson nicht, weil ich blind nach ihm griff, seinen Knöchel zu fassen bekam und ihn grob nach hinten zog.

Im Nachhinein nicht meine beste Idee, aber wer konnte so früh morgens schon richtig denken.

Jackson schrie erschrocken, ruderte mit den Armen, trat auf mein Bein, wodurch ich ihn ausversehen noch ein Stück weiter schubste und er gegen einen Stuhl krachte. Der Stuhl kippte um, riss Besenstiele und Decken mit sich und begrub uns unter dem Durcheinander.

Ich stöhnte, als einer der Besen auf meinem Kopf landete. Fluchend versuchte ich die Decke von mir zu strampelt, was dummerweise nicht sonderlich gut funktionierte. Meine Geschwister schienen auch nicht besser vorwärts zu kommen. Aden und Liam kämpften rechts von mir mit den Decken, während Susan anfing zu weinen. Ich hörte auf zu strampeln und tastete stattdessen nach ihr.

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