Kapitel 38 - Back to normal (Teil 1)

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Taylor

"Aufstehen!" Ich schüttelte Coulders Schulter, bevor ich zum anderen Ende des Zimmers ging und die Rollläden hochzog.

Mein kleiner Bruder murmelte irgendetwas unverständliches und zog die Decke über den Kopf.

Mit einem Seufzen musterte ich den Deckenhaufen.

Die letzten drei Wochen hatte Coulder ständig Albträume gehabt. Der Autounfall hatte uns allen zugesetzt, aber so langsam fanden wir in unseren Alltag zurück. Nur Coulder wachte immer noch fast jede Nacht auf und mir gingen die Ideen aus, was ich dagegen machen konnte. Er war heute Nacht nicht zu mir gekommen, aber das musste nichts heißen. Jackson zog ihn ständig damit auf, deshalb gab Coulder nicht gerne zu, wenn er wieder schlecht geschlafen hatte.

"Komm schon, du kommst noch zu spät" Ich zog ihm die Decke weg.

"Lass das" jammerte Coulder und versteckte seinen Kopf unter dem Kopfkissen.

Mit einem Seufzen setzte ich mich auf die Bettkante. "Wenn du dich beeilst, kannst du noch was von den Schokodrops essen" versuchte ich ihm mit seinem Lieblingsmüsli zu locken, aber mein Bruder schüttelte den Kopf.

Also hatte er wirklich schlecht geschlafen. Wenn Coulder auf seine Schokodrops verzichtete, war irgendwas nicht in Ordnung. Ich war einen Blick auf die Uhr.

"Tut mir leid, aber du musst leider trotzdem aufstehen" Ich zog in einer Bewegung das Kissen weg und meinen Bruder in eine sitzende Position.

"Taylor!" beschwerte er sich und wischte sich mit dem Ärmel über die Augen.

"Alles ok?" fragte ich, weil der Kleine echt fertig aussah und strich ihm das zottelige Haar aus dem Gesicht. Wurde Zeit das wir mal wieder zum Friseur gehen.

Coulder sah nur zur Seite und nickte. Also ein deutliches Nein, nicht alles ok.

"Warum bist du nicht zu mir gekommen, wenn es so schlimm war?" fragte ich. Wie alle meine Geschwister und wahrscheinlich auch alle anderen kleinen Kinder auf dieser Welt, half es Coulder meistens schon nicht allein zu sein.

"War nicht so schlimm" murmelte Coulder, bevor er aufstand und sich ein T-Shirt überzog, das auf dem Boden lag.

"Deswegen siehst du auch aus wie Toadwart aus der Gummibärenbande" erwiderte ich trocken. Ich sah eindeutig zu viele Kinderserien, wenn das mein bester Vergleich war.

Mein Bruder sagte nichts, also stand ich auf und warf ihm eine Hose zu, die neben dem Bett lag.

"Beeil dich, ich mach dir Frühstück" Wenn er nicht drüber reden wollte, würde ich ihn in Ruhe lassen. Fürs Erste.

Coulder brummte zustimmend und ich verließ kopfschüttelnd den Raum, nur um mit Liam zusammenzustoßen.

"Wow" rief er erschrocken und sprang zur Seite.

Im Gegensatz zu Coulder war Liam schon fertig für die Schule. Ein Blick zur Seite, zeigte mir, dass auch Aden bereits fertig angezogen war. Als dieser meinen Blick sah, grinste er unschuldig und ich verschränkte die Arme vor der Brust.

"Wir haben darüber geredet" sagte ich streng.

"Aber -"

"Du gehst heute noch nicht zur Schule" Schon möglich, dass ich etwas übertrieb, aber vor drei Wochen, hatte er noch mit einer Hirnblutung im Krankenhaus gelegen und ich wollte ein Auge auf den Jungen haben, solange es ging.

Der Arzt hatte gesagt, Aden wäre auf dem Weg der Besserung, aber er sollte es ruhig angehen lassen. Und da die Beiden in der Schule nicht gerade selten herumgeschubst wurden, würde er die Zeit zu Hause absitzen, wo es sicher war.

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