Kapitel 19 - Lange Nächte und noch längere Tage (Teil 3)

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Aden

HATSCHI. Stöhnend legte ich meinen Kopf in den Nacken und lehnte mich an die Couchlehne. Schon denn ganzen Tag war ich total müde und mein Körper fühlte sich schwer und taub an.

"Geht's?" Liams Blick huschte kurz zu mir, bevor er die Taschentuchpackung vom Tisch fischte und mir zuwarf.

"Bestens" grummelte ich und putzte meine Nase. Liam grinste und wand sich wieder dem Fernseher zu, wo er gerade Grand Theft spielte.

"Du brauchst gar nicht zu grinsen, spätestens morgen liegst du auch flach" witzelte ich, obwohl es vermutlich genau so kommen würde. Wenn einer von uns krank war, dauerte es auch bei dem anderen nicht lange. So war es schon immer gewesen.

Auf einmal wurde die Tür mit einem lauten Knall aufgeschmissen und Coulder stürmte herein. Er setzte sich auf die Lehne und ließ sich rückwärts auf die Couch fallen.

"Spielt ihr was mit mir? Mir ist laaaangweilig"

"Keine Zeit" antwortete Liam ohne den Blick vom Fernseher zu lösen.

"Kann ich mitspielen?" Coulder setzte sich auf und kletterte über mich rüber zu Liam.

"Nein, du schrottest immer alle Autos, wist von der Polizei erwischt und verlierst mein ganzen Geld" zählte Liam auf und Coulder sah ihn sauer an.

"Du bist so gemein. Das stimmt gar nicht" Er wand sich an mich "Spielst du was mit mir?"

Ich hob den Kopf und stöhnte angesichts der Kopfschmerzen. Also ließ ich den Kopf wieder nach hinten sinken.

"Nein" antwortete ich leidend. Heute würde ich einfach nur hier liegen und nichts machen.

"Er ist krank. Geh und frag jemand anderes" fügte Liam hinzu und Coulder sah mich forschend an. Dann kletterte er zu mir rüber und ließ sich auf meinen Schoß fallen. Selbst das tat weh.

"Coulder" stöhnte ich, aber er ignorierte mich und legte seine Hände auf meine Stirn.
"Du bist ganz warm" stellte er fest und umarmte mich. Mein Körper beschwerte sich mit einem schmerzhaftem Ziehen, aber ich brachte es nicht über mich ihn wegzuschicken.

"Danke Kumpel, aber ich will dich nicht anstecken, also ..." Ich schob ihn langsam zurück und Coulder ließ endlich von mir ab.

"Ich hole dir Milch und Honig" sagte er "damit du übermorgen wieder gesund bist, wenn die Leichtathletik-Bundesjugendspiele sind" er verschwand in der Küche.

"Die sind übermorgen?" Liam sah mich mit großen Augen an und auch ich verzog das Gesicht.

Jedes Jahr fand an unserer Schule dieser Wettbewerb statt, bei dem man verschiedene Prüfungen, wie Sprinten, Ausdauer, Weitsprung oder Kugelstoßen machen musste. Wir hassten diese Veranstaltung und es wunderte mich nicht, dass wir komplett verdrängt hatten, dass es schon wieder so weit war. Noah und Jackson liebten diesen Tag, weil dann der Unterricht ausfiel und sie angeben konnten, aber das machte es für uns nur noch schlimmer.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Liam sich plötzlich an mich lehnte und seine Wange an meine drückte.

"Was machst du da?" Ich versuchte von ihm wegzurutschen und Liam grinste.

"Ich gehe ganz sicher nicht ohne dich dahin. Also werde ich jetzt auch krank" erklärte er und drückte sich an mich.

"Lass das, du Idiot" halb lachend, halb stöhnend schob ich ihn von mir runter. Liam ließ mich endlich in Ruhe, blieb aber neben mir sitzen.

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