Kapitel 15 - kleine und große Unfälle (Teil 1)

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Coulder

Mit einem Schrei schreckte ich aus dem Schlaf. Panisch machte ich meine Nachtischlampe an und drückte mich mit dem Rücken gegen die Wand. Ich hatte von gruseligen Clowns mit Kettensägen und verdrehten Köpfen geträumt. Schnell zog ich mir die Decke bis unters Kinn und holte zitternd Luft. Das war alles Jacksons Schuld. Weil er in diesen dämlichen Horrorfilm wollte. Ich hatte eigentlich nicht viel von dem Film gesehen, weil ich nach den ersten fünf Minuten die Augen zugemacht hatte, aber die Schreie würde ich nie wieder vergessen.

Ich würde gerne zu Taylor gehen, aber dafür musste ich aufstehen und das konnte ich einfach nicht. Ich nahm all meinen Mut zusammen und holte das Pfefferspray aus meiner Nachtischschublade, dass Taylor dort mal versteckt hatte und klammerte mich daran fest.
Und dann wartete ich darauf, dass es endlich wieder hell wurde.


Taylor

Ich wurde wach, als ein dumpfer Knall ertönte. Müde wälzte ich mich zur Seite und Callie's Arm rutschte von meinem Bauch. Gerade als ich dabei war, wieder wegzudriften, hörte ich wie unten in der Küche hantiert wurde. Mit einem Seufzen kletterte ich über Callie und setzte mich auf die Bettkante. Schon klar, ich könnte einfach liegen bleiben, aber wenn ich eins in den letzten Jahren gelernt hatte, dann das nachgucken nicht schadet.

Vielleicht wollte Thea wieder raus und traute sich nicht mich zu wecken, weil Callie da war? Oder Susan konnte wieder schlecht schlafen? Callie murmelte etwas im Schlaf, während ich aus dem Bett stieg und da Zimmer verließ.

Auf dem Weg zur Treppe fiel mir auf, dass in Coulders Zimmer Licht brannte und ich öffnete irritiert die Tür. Mein kleiner Bruder schlief im sitzen, die Bettdecke bis zum Kinn hochgezogen und Pfefferspray in seinem Schoß.

Was zur ...? Ich schob die Tür ganz auf und setzte mich neben meinen Bruder. Vorsichtig schüttelte ich seine Schulter.

"Pssst, Coulder" flüsterte ich und er schreckte erschrocken auf. Panisch stieß er mich von sich, bevor der verschlafende Ausdruck in seinem Gesicht verschwand und er mich erschrocken anstarrte.

"Taylor?" japste er.

"Hey, Kumpel. Ich bin's nur" Ich strich ihm beruhigend durch die Haare und Coulder kroch vorsichtig zu mir rüber, um sich an mich zu kuscheln.

"Was ist denn los?" fragte ich und fische das Pfefferspray aus seiner Bettdecke.

"Gar nichts" murmelte er und ich musterte ihn skeptisch. Was hatte ich denn jetzt schon wieder verpasst?

Ich wedelte zur Erinnerung mit dem Pfefferspray vor seinem Gesicht. "Sag schon" forderte ich ihn auf.


Killer Clowns. Man, meine Brüder waren echt Idioten. Ich schüttelte den Kopf und schloss leise Coulders Zimmertür hinter mir. Kein Wunder, dass er Albträume hatte. Es hatte Ewigkeiten gedauert, bis er endlich wieder eingeschlafen war.

Ich ging runter in die Küche, wo ich wie erwartet Jackson vorfand. Womit ich nicht gerechnet hatte, war dass er seine blutende Hand über die Spüle hielt.

"Wie hast du das denn hinbekommen?" fragte ich entsetzt. Jackson, welcher mich bisher anscheinend nicht bemerkt hatte, wirbelte erschrocken zu mir herum. Während er rückwärts stolperte, stieß er sich den Ellenbogen an der Küchenplatte.

"Fuck, Taylor!" Er stieß die Luft aus "willst du mich zu Tode erschrecken?"

Ich versuchte das Grinsen zu unterdrücken, was mir aber nicht all zu gut gelang. Er hatte auch total Schiss. "T'schuldige" erwiderte ich, bevor ich auf seine Hand zeigte "Was hast du gemacht?"

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