Kapitel 33 - Strand und Meer (Teil 2)

150 11 0
                                    


Thea

Ein paar Minuten saß ich unter dem Tisch, bevor ich mir eingestehen musste, dass ich irgendwann auch wieder raus kommen musste. Nur liefen immer wieder Leute vorbei, um sich etwas zu essen zu holen. Ich griff vorsichtig nach der Tischdecke und lugte darunter hervor. Doch schon waren wieder Schritte zu hören und ich ließ die Decke wieder fallen. Na toll. Es klangen Tippelschritte und kurz darauf war Coulders Stimme zu hören.

"Hör auf sauer zu sein" jammerte er "Du hast doch gesagt ich darf zum Strand"

"Geh einfach zu deinem Platz" Taylors Stimme klang gereizt. Coulder grummelte irgendetwas das ich nicht verstehen konnte und verschwand.

Ich zögerte kurz, aber dann hob ich schnell die Tischdecke.

"Pst, Taylor" Taylor drehte sich kurz um, aber dann wollte er wieder weiter gehen.

"Taylor!" zischte ich deshalb etwas lauter. Taylor drehte sich wieder um und seine Augen weiteten sich überrascht, als er mich entdeckte.

"Was zur Hölle machst du da?" fragte er. Ich warf einen Blick an ihm vorbei, wo ein älteres Pärchen auf uns zukam. Ich winkte Taylor schnell zu mir und hielt die Decke etwas höher.

Taylor warf mir einen Ist-das-dein-verdammter-Ernst-Blick zu, bevor er einen Blick zu dem älteren Ehepaar warf. Aber dann verdrehte er nur genervt die Augen und kroch zu mir unter den Tisch.

"Gott, was ist heute nur los mit euch allen" seufzte er.

Ich machte ihm etwas Platz und lehnte mich wieder an die Wand. Taylor folgte meinem Beispiel und sah mich abwartend an.

Gab es einen Weg ihn unauffällig zu fragen, ob dieser Junge noch irgendwo in der Nähe war? Ich wollte nicht, dass er sah, wie ich unter dem Tisch hervor kroch. Das Ganze war total dämlich. Er würde mich wohl kaum wiedererkennen. Ich bildete mir das alles wahrscheinlich nur ein.

Anscheinend hatte ich zu lange überlegt, denn Taylor stieß seine Schulter vorsichtig gegen meine.

"Verrätst du mir, warum wir hier unter dem Tisch sitzen?"

"Es ist peinlich" warnte ich ihn vor und Taylors Mundwinkel zuckten verräterisch.

"Ich hatte nichts anderes erwartet" gab er schmunzelnd zurück und ich stieß meinen Ellenbogen in seine Seite.

"Wenn du jetzt schon lachst, erzähle ich dir nichts" erwiderte ich trotzig und Taylor lachte leise.

"Wir sitzen unter einem Tisch. Mitten im Speisesaal. Lass mir den Spaß"

"Der Junge" flüsterte ich schließlich "Es geht um den Jungen"

Taylor zog misstrauisch die Brauen zusammen. Schon witzig wie aufmerksam meine Brüder wurden, sobald ich von einem Jungen redete.

"Du must mir auf die Sprünge helfen. Ich habe keine Ahnung wen du meinst"

"Der der mir gestern gewunken hat. Bevor ich gegen die Straßenlaterne gelaufen bin? Er ist auch hier und ich glaube er wollte mit mir reden. Aber ich weiß nicht worüber. Ich dachte, dass er sich vielleicht über mich lustig machen will, deswegen ..." Ich zeigte um uns herum und Taylor nickte langsam.

"Was genau willst du denn jetzt, das ich für dich mache?" fragte Taylor grinsend und ich verdrehte die Augen. Das war doch offensichtlich!

"Geh und guck, ob die Luft rein ist. Wenn er nicht hier hinguckt, kann ich hier endlich wieder weg" antwortete ich frustriert "Ich will nicht, dass er denkt, dass ich komisch bin"

A Family PodcastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt