Telefonat und Beweise

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Kira's Sicht:

Er kam gestern spät zurück und ich setzte mich auf's Bett und tat so als würde ich weinen. Meine Schauspielerkünste aus der Highschool waren gut, wenn nicht sogar perfekt. Er hatte es mir abgekauft, aber es interessierte ihn nicht. Er wollte nur schlafen, aber etwas das ich bemerkte war, dass er total betrunken war.

Die ganze Nacht konnte ich kaum schlafen, weshalb ich um vier nach unten in die Lobby lief. Niemand war am Tresen, weshalb ich mir das Telefon schnappte und eine vertraute Nummer eintippte. Eine raue Stimme antwortete auf der anderen Seite. „Hallo?"
„Schatz?", fragte ich.
„Kira!"
„Ja ich bin's", mir kamen die Tränen, da ich ihn lange nicht mehr gesehen hatte.
„Ist alles in Ordnung?",fragte er besorgt.
Ich huschte ein leises Ja in den Hörer.
„Und der Plan? Läuft der auch rund?"
Ein erneutes „Ja" von meiner Seite.
„Perfekt", entgegnete er.
„Ich vermisse dich", schluchzte ich.
„Ich dich auch"
„Ich hab mir unsere Flitterwochen nicht so vorgestellt", sagte ich und wischte mir eine erneute Träne weg. Unsere Hochzeit war perfekt. Sie folgte direkt nachdem y/n's Vater Thomas in den Knast gesteckt hatte.
„Ich auch nicht Schatz, aber ich bin ja bald da. Halt durch"
Mir huschte ein Lächeln über die Lippen.
„Okay leg jetzt auf. Sonst findet jemand das noch heraus"
„Da haben wir ein Problem. Deine Nichte ist sehr schlau. Sie denkt das du noch lebst und das alles nur ein Plan ist"
Er seufzte. „Sie war schon immer ein nerviges, schlaues, kleines Biest. Sie ist genauso wie ihre Mutter. Genauso neugierig. Sie steckt ihre Nase in Angelegenheiten, in der sie nichts zu suchen hat", knurrte er.
„Da hat sie halt Pech. Dann endet sie eben wie ihre Mutter", witzelte ich.
„Als Tante? Denkst du nicht wir sollten y/n zurück bringen?"
„Nein. Sie ist ein miststück!"
„Zeig es ihr aber nicht. Versuche lieb zu ihr zu sein, dadurch gewinnen wir vertrauen"
Ich seufzte. „Aber nur für dich"
„Ich liebe dich"
„Ich dich auch"
„Pass auf dich auf"
„Mach ich", sagte ich noch bevor er auflegte.

Ich lief wieder rauf auf mein Zimmer und legte mich ins Bett. Endlich konnte ich die restlichen ein-einhalb Stunden schlafen.

Y/n's Sicht:

Ich öffnete schlagartig die Augen und merkte wie alles schwankte und mein Kopf dröhnte. Signalartig hielt ich mir den Kopf. Ich versuchte mich aufzusetzen, merkte jedoch wie schlecht mir wurde. Eine Hitzewelle überfiel mich und ich rannte los ins Bad und hängte mich gerade noch rechtzeitig über die Schüssel.

Als ich abspülte, lehnte ich mich gegen die Wand und versuchte mich an das zu erinnern, was ich getrunken hatte. Aber das einzige, was mir in den Kopf kam, war nichts. Ein Filmriss. Das einzige was ich wusste war, dass ich mit Thomas in der Werkstatt war. Thomas! Ich stand auf spülte meinen Mund aus und machte mich fertig.
Ich schloss die Zimmertür hinter mir und klopfte nebenan an. Niemand antwortete. Ich klopfte erneut. Endlich öffnete jemand. „Y/n", lächelte Kira mir entgegen. Lächelte sie gerade? Nein. Sie lächelte MICH gerade an!! „Hi, ist Thomas da?"
„er schläft noch. Soll ich ihm etwas von dir ausrichten?", fragte sie freundlich. Mal ehrlich, war alles in Ordnung mit der. Das ging mir so langsam auf'm piss. „Nein danke, ich mach das selbst", ich schlug die Tür auf, die sie einen Spalt offen gemacht hatte und lief rein. Es war noch recht dunkel, da das Rollo runter war, aber ich konnte trotzdem das Bett sehen und lief drauf zu. Komischer Weise wurde ich nicht abgehalten.
„Thomas!", rief ich und setzte mich neben ihm auf's Bett. Keine Antwort. Also versuchte ich es erneut. „Thomas!"
Er drehte sich klagend um. Ich rüttelte an seiner Schulter. Er murmelte irgendetwas vor sich hin und ich kam näher an sein Ohr. „Oh Thomas~"
„THOMAS!!", schrie ich und er schreckte hoch.
„Boah spinnst du!?", er rieb sich die Augen.
„Guten Morgen", begrüßte ich ihn.
„Schrei nicht so", nuschelte er und legte sich zurück, aber bevor er im Kissen landete, zog ich ihn zurück. „Du also auch, Hm?"
Er sah mich fragend an.
„Steh auf", sagte ich. Er blieb liegen.
„Steh auf!", er regte sich nicht. „Du glaubst doch nicht wirklich, das du mir was zu sagen hast, oder?", fragte er. Ich sah ihn grimmig an.
„Jetzt oder nie. Wir müssen reden"
Er sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, schob dann aber die Decke beiseite und holte sich ein frisches Shirt aus dem Schrank. Wir liefen zusammen an Kira vorbei, wieder in mein Zimmer.

𝙎𝙖𝙣𝙜𝙨𝙩𝙚𝙧 𝙂𝙖𝙣𝙜𝙨𝙩𝙚𝙧 [𝙁𝙤𝙧𝙩𝙨𝙚𝙩𝙯𝙪𝙣𝙜] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt