Deep talk

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Y/n's Sicht:

Am Abend kam Thomas nocheinmal mit einem Teller in die Zelle. Er schob ihn mir entgegen und verschrenkte seine Arme vor der brust. Er beobachtete mich, wie ich den Teller anstarrte. Ich war vertieft und dachte über das Gespräch mit Kira nach. „Isst du auch mal?", fragte er.
Ich antwortete nicht, sondern starrte nur weiter.
Er setzte sich zu mir und griff nach meinen Handgelenken. Mit all meiner Kraft versuchte ich ihn diese zu entziehen. „Y/n komm runter"
Ich riss meine Handgelenke zurück, aber er hatte diese immernoch umklammert und zog zurück.
„Lass mich los!", schrie ich.
„Y/n beruhig dich", er ließ mich los.

Er schob mir den Teller zu und versuchte Blickkontakt aufzubauen, aber mein Blick war fest verharrt auf den Boden. „Y/n, iss!"
„Ich hab keinen Hunger", sagte ich anschließend.
Er seufzte und verdrehte die Augen, dann setzte er sich auf und hielt mir den Teller unter die Nase. „Wie schon gesagt, ich habe keinen Hunger", wiederholte ich mich, diesesmal nur wütender.
„Damit kommst du nicht durch", sagte er und er klang ebenfalls wütend.
„Dir ist schon klar das ich eine Geisel bin und das man eine Geisel eigentlich anders behandelt?", ich hob meinen Kopf und sah ihm in die Augen.
Er schmunzelte. „Ja, aber wenn ich dir kein Essen gebe, ist das ja was gutes für dich und du machst Profit. Ich weiß das, wenn ich dir essen gebe, ich dich damit quäle"
Mir blieb die Spucke weg.
„Wie lang willst du mich hier unten lassen?", fragte ich und ich bemerkte das meine Stimme drohte nachzugeben.
„Nicht all zu lang, wenn du mir eine Sache versprichst"
„Was?", entgegnete ich direkt.
„Du bleibst in deinem Zimmer, ohne jemandem, hast kein Kontakt zu irgendeinem Typen, oder zu Lydia und Allison"
„Und Kira?"
„Schon"
„Das hat mir noch gefehlt", sagte ich ärgerlich und verdrehte genervt die Augen.
„Hättest du dich nicht so Verhalten, wäre das nicht passiert, sieh es ein"
„Sieh es ein?! Thomas, Kira hat-"
In dem Moment erinnerte ich mich an ihre Worte:  „Kein Wort zu Thomas"
Er sah mich erwartungsvoll an.
„Ist ja auch egal", sagte ich, ohne es mir anmerken zu lassen, nur war Thomas ein recht Neugieriger Mensch, wenn er ein Mensch sein wollte.
„Was? Was hat Kira?"
Was tat ich nun? Ich fing an zu weinen bzw zu schluchsen. „Sie...hat mir von euch erzählt", das tat sogar noch mehr weh, als meine Rippen, oder die Schnittwunde, die ich gekonnt unter meinem t-Shirt versteckte.
Er sah mich mit großen Augen an und kratzte sich am Kopf und ich kannte ihn, wenn er was zu sagen hatte, tat er das.
„Was?", fragte ich.
„Ja.", sagte er direkt.
„Ja?"
„Ja."
„Thomas, was meinst du mit Ja?"
„Y/n Kira und ich- Du weißt das ich sie sehr geliebt habe und jetzt ist sie neunmal wieder da und-"
„Da vögelt man sie direkt?!"
Er seufzte.
„Y/n ich bin alt genug und es ist meine Sache. Ich weiß nicht was es dich angehen sollte"
„Also war das nichts im flieger? Das war vor ein paar Wochen", deutete ich darauf hin.
„Y/n du bist meine Geisel"
„Ja und? Wenn ich dich an deine eigenen Worte erinnern dürfte: das hat dir damals auch nichts ausgemacht"
Er schwieg. Ich hatte wohl gewonnen.
„okay, aber es ist immernoch meine Entscheidung", protestierte er weiter.
„Ja und du triffst die falsche!", schrie ich, auch wenn er vor mir saß. Er sah mich mit funkelnden Augen an.
„Sie betrügt dich. Sie lügt. Das ist ihr Plan!"
„Nicht das schon wieder", er verdrehte die Augen und stand auf. Ich stand ebenfalls auf und zog ihn zurück. „Hör mir wenigstens richtig zu!"
„Nein, wieso sollte ich. Du magst Kira einfach nicht und redest nur schlecht über sie"
„Da gibt es auch nichts gutes über sie zu sagen", ich zuckte mit den Schultern.
„Y/n!"
„Ist doch so."
„Nein. Du bist nur eifersüchtig", er drehte sich augenverdrehend um.
„Nein- okay weißt du was? Ja vielleicht"
Er drehte sich um.
„Aber auch nur weil sie einfach mitten rein geplatzt ist und es war gerade alles wieder normal und gut. Vorallem gut zwischen uns beiden und dann taucht sie auf und guck, wo ich jetzt wieder bin"
Er hörte mir wirklich diesesmal aufmerksam zu und sah dann entschuldigend zu Boden.
„Du bist nicht wie die anderen y/n", sagte er ohne seinen Blick zu erheben.
„du bist nicht wie all die anderen Geiseln, die ich mal hatte", er musste schmunzeln. „Ich meine, ich hab meine eigene Geisel geküsst...beschützt und nicht wirklich gefoltert"
Ich musste bei seinen Worten lächeln.
„Aber das war damals y/n."
„Es hätte aber wieder wie damals sein können", sagte ich unter Tränen.
Er nickte. „Hätte. Es ist aber zu spät"
„Ist es nicht. Thomas ich hab es dir im Flieger sagen wollen und es dir im Zimmer gesagt, also sage ich es nochmal. Wir können es wieder wie früher versuchen."
Sein Kopf erhob sich und er sah mitten in meine Augen. „Ich glaube nicht. Menschen ändern sich und ich glaube wir passen nicht zusammen"

𝙎𝙖𝙣𝙜𝙨𝙩𝙚𝙧 𝙂𝙖𝙣𝙜𝙨𝙩𝙚𝙧 [𝙁𝙤𝙧𝙩𝙨𝙚𝙩𝙯𝙪𝙣𝙜] Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt