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»Ich denk mir schon was aus«, flüsterst du Imka zu. »Mach dir keine Sorgen. Kehr mit deinen Freunden nach Hause zurück und überlasse die Sklavenhändler mir.«

Wieder strahlt Imka dich an. »Danke!«, sagt sie ein letztes Mal und winkt dir zum Abschied zu, während du dich ein Stück von den Zelten entfernst.

Du holst tief Luft und sammelst die Magie in dir. Ein warmes Gefühl strömt durch deine Arme und kurz darauf leuchten über deinen Handflächen kleine Feuerkugeln auf. Du vergrößerst sie etwas und drehst dich so, dass die Flammen unheimliche Schatten auf dein Gesicht werfen. Dann wartest du.

Es dauert nicht lange, bis die Sklavenhändler vom hellen Licht geweckt werden. Norello ist der erste, der sein Zelt verlässt, und sobald er dich sieht, stößt er einen erschrockenen Schrei aus und fällt auf die Knie. Die anderen Sklavenhändler folgen seinem Beispiel. Sogar der riesige Höhlentroll, der eine wuchtige Axt in den Händen hält.

»Ridga Zan!«, schreit Norello. »Du bist uns erschienen!«

Offenbar halten die Sklavenhändler dich für ihren Gott. So, wie du es auch geplant hattest. Für einen möglichst theatralischen Effekt hebst du einen der Arme zum Himmel und stößt einen blendend hellen Feuerstrahl nach oben. Norello und besonders die Frau neben ihm, die eine Zauberin zu sein scheint, zucken erschrocken zusammen.

»Wisst ihr, welchen Fehler ihr begangen habt?«, rufst du, während du weitere Feuerbälle erschaffst und sie um dich herum schweben lässt.

»Welchen Fehler?« Norellos Stimme zittert fast schon vor Angst.

»Die Löwenrufer stehen unter meinem Schutz!«, verkündest du. »Alle Menschen stehen unter meinem Schutz! Jedes Lebewesen, egal welcher Spezies! Wie könnt ihr es wagen, sie zu versklaven?«

»Wir bitten um Gnade!«, ruft der Vampir, der neben Norello zu Boden gesunken ist. »Bitte verschone uns! Wir werden nie wieder jemanden versklaven!«

»Ich werde gnädig sein!«, sagst du. »Und jetzt verschwindet von hier!«

Du lässt zu, dass die fünf Sklavenhändler aufstehen und Hals über Kopf in die Dunkelheit der Nacht fliehen. Sie machen sich nicht mal die Mühe, ihre Zelte abzubauen oder den Karren mitzunehmen.

Zufrieden mit dir selbst lässt die Feuerkugeln verschwinden und beschließt, kurz nachzuschauen, ob sie etwas zurückgelassen haben, was du gebrauchen könntest. Du durchstöberst die Zelte, findest bis auf einige wertlose Sachen aber nur ein Kettenhemd, das wahrscheinlich Norello gehört hat. Vorsichtshalber steckst du auch noch etwas Proviant und Geld ein, das du ebenfalls findest. (Hab und Gut: + 1 Kettenhemd; + 5 Nahrung; + 5 Goldmünzen; + 2 Silbermünzen)

Als du fertig bist, wird es allmählich schon hell und die Hitze der Sonnenlande kehrt mit einem Schlag zurück. Du bist zwar etwas müde, gehst aber trotzdem ohne Pause weiter nach Norden. Es dauert einen weiteren Tag, bis du in weiter Ferne das Glitzern eines Flusses erkennst, der sich durch das gelbe Grasmeer zieht. (Hab und Gut: - 1 Nahrung; - 1/2 Pflegemittel; + 1/2 Level deines/r Gefährten)

Je näher du jedoch kommst, desto mehr wunderst du dich über das, was du siehst. Es scheint, als würden Staubwolken aufsteigen. Das Gras wiegt sich wild hin und her. Dann ertönt ein lautes Wiehern und das Donnern von Hufen lässt die Erde erbeben. Du siehst zwei Herden von gehörnten Pferden, die aufeinander zu stürmen.

In der vor Hitze flimmernden Luft kannst du nicht genau erkennen, was passiert, doch schon bald färben sich einige Grashalme blutrot. Einhörner und Zweihörner fallen von den spitzen Hörnern ihrer Gegner getroffen, zur Seite. Mit den Hufen treten sie noch verzweifelt in die Luft, bevor sie ganz still liegen bleiben.

Du kannst nicht fassen, was gerade geschieht. Du scheinst mitten in einen Krieg zwischen zwei Herden geraten zu sein. In der Mitte des Schlachtfelds siehst du ein schwarzes Einhorn und ein hellgraues Zweihorn, die wild aufeinander losgehen. Die starken Muskeln unter ihrem Fell zittern und beben und sie schnauben jedes Mal wütend auf, wenn ihre Hörner das Ziel verfehlen.

Schließlich reißt das hellgraue Zweihorn dem schwarzen Einhorn die Flanke leicht auf. Das Einhorn wiehert vor Schmerz laut auf und weicht zurück. Es stampft mehrmals mit den Hufen auf, woraufhin die Einhörner sich von ihren Gegnern trennen und sich mit ihrem Anführer zurückziehen. Auch die Zweihörner versammeln sich um die hellgraue Stute, bereit, aufzubrechen.

Du bist geschockt von der Gewalt, die die Tiere sich gegenseitig antun. Vielleicht kannst du diesen Krieg irgendwie beenden?

Was tust du?

a) Du gehst auf das schwarze Einhorn zu. (Kapitel 32)

b) Du gehst auf das hellgraue Zweihorn zu. (Kapitel 47)

c) Du hast ein Einhorn als Gefährten. (Kapitel 28)

d) Du hast ein Seil und versuchst, eines der Einhörner einzufangen. (Kapitel 30)

e) Du kommst aus den Sonnenlanden. (Kapitel 27)

Shadowlands III - In den SonnenlandenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt