Fifty-nine

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S.v. Grace
Der Tag endet mit den Gedanken an Bucky und so fängt der nächste auch wieder an. Es lässt mich nicht los, wissen zu wollen, worüber er mit mir reden möchte. Zum Glück werde ich dies in den nächsten paar Minuten erfahren.

"Hey, wie gehts dir?", er umarmt mich kurz und setzt sich gegenüber von mir.

"Worüber willst du mit mir reden?", ich komme gleich zur Sache, damit sich mein Puls endlich wieder normalisieren kann.

Bucky zögert heraus etwas zu sagen, er schaut zum Boden und spielt mit seinen Fingern, es ist ungewohnt ihn so schüchtern zu sehen.

"Unser Gespräch geht mir nicht aus dem Kopf. Ich war schon lange nicht mehr so in jemanden verliebt wie in dich. Ich wünschte, du würdest mir eine Chance geben", nuschelt er, nur mit Mühe verstehe ich seine Wörter, obwohl es wahrscheinlich besser für uns beide wäre, wenn ich sie nicht verstanden hätte.

"Bucky, ich will dich nicht anlügen. Der Kuss bedeutet mir immer noch sehr viel", als er mich ansieht, strahlen seine blauen Augen auf, ich verliere mich sofort in ihnen und vergesse somit, was ich eigentlich sagen will.

Das Strahlen verblasst sofort, als er merkt, dass ich nichts mehr sage.

"Aber?", sein Blick wird trüber, als wenn er schon ahnt, dass jetzt nichts Gutes kommt.

"Ich muss erst meine letzte Beziehung verarbeiten und durch all die Missionen habe ich gar keine Zeit mich an jemanden zu binden, gerade du müsstest das verstehen.", versuche ich ihm sachte beizubringen.

Buckys Körpersprache zeigt mir, dass er genau weiß, dass ich recht habe, leider ist es nicht immer schön recht zu haben, auch wenn ich das so niemals zugeben würde.

"Gib mir Zeit und lass mich nachdenken. Meine Gefühle ändern sich nicht von jetzt auf gleich!", ich schenke Bucky ein Lächeln, widerwillig erwidert er es. Er versichert mir, dass er nicht aufgeben wird, um mich zu kämpfen, was in mir ein gemischtes Gefühl ausbreiten lässt. Einerseits schmeichelt er mir damit, doch irgendwie fühle ich mich unwohl, ich habe Angst, dass er meine Gefühle und Bedenken ignorieren wird und alles ein großer Reinfall wird. Eine weitere gescheiterte Beziehung kann und will ich nicht verkraften. Auch wenn ich mir nicht vorstellen, dass Bucky mich so behandeln würde.

"Ich will dich auf keinen Fall bedrängen, Grace! Nimm dir die Zeit, die du brauchst!", Bucky klingt verletzt, aber ich bin froh, dass er meine Gedanken nachvollziehen kann.

"Danke, Bucky, das erleichtert mich! Leider muss ich jetzt auch schon wieder los!", das ist gelogen, die angespannte Stimmung führt jedoch dazu, dass ich gehen möchte.

"Man sieht sich!", sage ich noch flüchtig, bevor ich mich ganz aus dem Staub mache.

Zu Hause suche ich mir ein Plätzchen, an dem ich etwas Ablenkung bekomme, mein Idee war die Werkstatt . Dort treffe ich, wie üblich, auf meinen Vater.

"Du siehst traurig aus, was ist los?", obwohl ich versucht habe glücklich zu wirken, bemerkt Dad sofort, dass es mir nicht gut geht.

"Liebe.", sage ich knapp, mein Vater schmunzelt leicht.

Auf seine Frage, was denn passiert sei, erkläre ich meine Gefühle zu Bucky und Steve.
Dad scheint das alles zu verwirren, das zeigt mir zumindest seine kraus gezogene Stirn.

"Warum machst du dir dein Leben so schwer, Grace?", jetzt bin ich diejenige, die verwirrt schaut.

"Das mit Steve ist aus, das musst du dir nun mal eingestehen. Da du sein Vertrauen missbraucht hast, bezweifle ich das du ihn zurückgewinnen kannst. Und Bucky solltest du erstmal auf Abstand halten. Du musst erstmal wieder klaren Verstand haben mit wem du eine Beziehung möchtest. Ansonsten tust du jedem nur weh!", solch weise Worte von meinem Vater zu hören, ist verblüffend.

"Ich kann mit Steve aber nicht abschließen, egal ob ich will oder nicht!"

Steve ist meine erste große Liebe, die man nicht so einfach vergessen kann, selbst wenn ich es mir somit nur noch schwerer mache

"Du weißt gar nicht wie lange ich deiner Mutter hinterher getrauert hab, lass dir Zeit und denk genau drüber nach was du wirklich willst. Wer weiß, vielleicht kann es mit Bucky doch etwas werden. Glaub mir, ich kann dich nachvollziehen"

"Du hast recht! Danke für das Gespräch, Dad!", nach einer festen Umarmung, gehe ich wieder nach oben.

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*zwei Wochen später*

Auch wenn ich es nicht geglaubt hätte, in den letzten Wochen wollte Bucky mir nicht mehr aus dem Kopf gehen. Dabei ist es am schlimmsten, dass er sich nicht bei mir gemeldet hat und mir wirklich den Raum gibt, den er mir versprochen hat. Vielleicht muss ich den ersten Schritt wagen.

"Jarvis, ruf Bucky an!"

Das Warten macht mich noch unruhiger.

"Was gibts Grace?"

"Lass uns was unternehmen. Ich hol dich in einer zwei Stunden ab!", er hat keine andere Wahl, als damit einverstanden zu sein, denn ich lege auf.

The Life Of A StarkWhere stories live. Discover now