Thirty-seven

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S.v. Grace
"Was machst du denn schon hier?"

"Ich freue mich auch immer dich zu sehen, Stephen!", ich drängele mich an ihm vorbei, mir egal, ob er nicht will, dass ich schon um 08:00 Uhr morgens bei ihm auftauche.

"Normale Menschen schlafen noch um diese Uhrzeit, Grace!", Stephen folgt mir die hölzerne Treppe hinauf, mittlerweile kenne ich mich hier schon etwas besser aus.

"Gut, dass wir keine normalen Menschen sind!", soweit ich weiß, haben normale Menschen nämlich keine Superkräfte.

"Warte kurz hier, ich bin gleich wieder da. Fass bloß nichts an!", ich hebe meine Hände hoch, dafür ernte ich ein genervtes Stöhnen.
Er ist auf jeden Fall kein Morgenmensch.

"Was machen wir heute?", mein freundliches Lächeln kann Stephen auch nicht ermuntern.
Notiz an mich selbst, niemals wieder so früh im Sanctum Sanctoturum aufschlagen, für niemanden wird das gut enden.

"Was ist das?", Stephen hat mit seinem Sling Ring eine Wand erschaffen, die wie ein zerbrochener Spiegel aussieht.

"Komm mit!", ängstlich gehe ich mit ihm durch diese Wand.

Ich kann ganz normal die Umgebung betrachten, trotzdem merke ich, dass ich nicht in der richtigen Dimension bin.

"Wir sind in der Spiegeldimension. Egal was hier passiert, die reale Welt wird nicht beeinflusst. Du kannst sie benutzen um zu trainieren, zu beobachten oder um Gefahren einzudämmen! In dieser Dimension solltest du immer dein Sling Ring bei dir haben, ansonsten kannst du sie nicht verlassen!", hier zu bleiben ist wirklich keine Option für mich.

"Welche Gefahren soll ich eindämmen?"
Hätte ich das bloß nicht gefragt..

Der Boden und die Decke vervielfachen sich mehrmals, es kommt mir so vor als würde der Raum immer kleiner werden, was mich panisch werden lässt.

"Ok, ok! Hör schon auf damit!", auf mein Hilferuf reagiert er nicht, stattdessen verlässt er die Spiegeldimension.
Er kann mich doch nicht einfach immer alleine lassen!

Ich benötige wahrscheinlich zwei Minuten bis ich dieses Chaos gestoppt habe, ich muss sofort aus dieser Dimension raus.

"Du kannst mich nicht immer alleine lassen! Ich weiß doch gar nicht, wie das alles funktioniert!", keife ich Stephen an.

"Anscheinend schon, du hast es erfolgreich beendet. Wo ist dein Problem, Grace?", darauf habe ich nun ehrlich keine Antwort.

"Ich würde dir niemals eine Aufgabe geben, die du nicht alleine bewältigen kannst!", irgendwie freut es mich, dass er soviel Vertrauen in mich hat.

"Los, probier es mal alleine!"

Einige Versuche später entsteht eine erneute Spiegelwand.
Ich habe kein Verlangen danach, nochmal hindurchzugehen, fürs Erste hat es gereicht, deshalb schließe ich die Dimension.

"Lass mich raten, wir sind fertig für heute?", überraschenderweise schüttelt Stephen mit dem Kopf.

"Wenn du schonmal so früh hier bist, können wir gleich weitermachen!", es gibt also doch ein Vorteil, wenn man so früh dran ist.

"Was steht als Nächstes auf deinem Plan?", ein leicht fieses Grinsen schleicht sich bei Stephen ein, ich glaube nicht, dass das eine gute Bedeutung hat.

"Warum nimmst du jetzt eine Kampfposition ein? Ich werde nicht gegen dich kämpfen!", gegen ihn habe ich sowieso keine Chance.

"Hey! Das war nicht fair!", er beginnt seinen Kampf mit einem Tritt, ich kann zum Glück schnell genug ausweichen.

Ich begebe mich auch in eine Kampfposition, Stephen versucht mich zu schlagen, rechtzeitig gelingt es mir seinen Arm festzuhalten.
Jedoch nimmt er dies zur Gelegenheit und dreht mich, am Handgelenk, um.
Sein Arm ist um meinem Hals gelegt, würde er mich jetzt mit einem Ruck runterdrücken, würde ich am Boden liegen.

"Sei ehrlich, darauf hast du doch nur gewartet!", ich kann ihn zwar nicht sehen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er dreckig grinst.
Mit viel Kraft befreie ich mich aus seinem Griff, mit einem schwungvollen Tritt in Stephens Bauchgrube fällt er, mit einem schmerzvollen Stöhnen, zu Boden.

"Oh Gott, Stephen! Alles gut?", schuldbewusst bücke ich mich zu Stephen, welcher die Augen geschlossen hat. Habe ich etwa übertrieben?

"Das war auch nicht wirklich fair!", schmerzerfüllt bringt er diese Wörter raus.

"Tja, ich habe halt vom Meister gelernt!", mein Schuldbewusstsein ist sofort wieder verschwunden.

Mittlerweile hat Stephen wieder seine Augen geöffnet, hilfsbereit strecke ich ihm meine Hand entgegen, die er auch dankend annimmt.

"Hätte nicht gedacht, dass du so einen starken Tritt hast!", ich bin halt immer für Überraschungen offen.

"Unterschätz mich niemals, Strange!", sage ich belustigt.

Stephen und ich trainieren weiter, für mich läuft es sehr gut, diesmal bin ich viel erfolgreicher und habe viel mehr dazugelernt. Es macht mich stolz, meine eigenen Fortschritte beobachten zu können.

"Wir sind gut vorangekommen, Grace!"

"Finde ich auch, aber langsam verlassen mich meine Kräfte. Ich werde mich auf den Nachhauseweg machen!", tatsächlich habe ich hier schon geschlagene vier Stunden verbracht, mir kommt es nicht mal wie eine vor.

"Trainier weiter, du weißt ja jetzt wo du die Gelegenheit dazu hast!", werde ich auf jeden Fall machen.

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