Eleven

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S.v. Grace
Warum muss er unbedingt stoppen, wenn es am Spannendsten wird?

"Warte kurz, ich muss diesen Brief hier noch irgendwo haben!", er kramt in einigen Schubladen umher, in einer der untersten holt er einen bräunlichen Briefumschlag heraus, er ist schon etwas zerfetzt, aber der Brief darin ist unversehrt.
Er reicht mir den Brief, er selbst will ihn nie wieder lesen, zu viele Erinnerungen werden dann hochkommen.

,,Lieber Tony,
es wird Zeit Abschied zu nehmen. Du fragst dich sicherlich, warum Abschied, aber wenn du diesen Brief lesen wirst, werde ich nicht mehr am Leben sein. Dafür wirst du unsere Tochter in den Armen halten.
Ich habe dir nie ganz die Wahrheit erzählt, dazu hatte ich keinen Mut, ich hätte nicht mal gewusst wie ich hätte anfangen sollen! Deswegen ist dieser Brief eine bessere Option für mich.
Vor zwei Jahren haben wir uns kennengelernt und ich meinte, dass ich aus London komme und schon immer dort gewohnt habe. Das stimmt so aber nicht, ich habe für einige Jahre in dem Dorf Kathmandu gelebt. Ich lebte in einer Lehrstätte für Magier, Kamar-Taj, dort hat mir die Älteste geholfen, mithilfe der Kraft von meinem Geist wieder zu laufen.
Durch einen Autounfall war ich querschnittsgelähmt, im Kamar-Taj wurde mir geholfen, es kostete mich viel Kraft, doch durch Anstrengung und Wille habe ich es geschafft.
Doch als ich wusste, dass ich schwanger bin, wurde mir bewusst, dass ich nicht mehr lange zu leben habe. Mein Körper wird zu schwach sein, ich kann nur unsere Tochter oder mich retten. Meine Entscheidung fällt, wie du sicherlich merkst, auf unsere Tochter. Sie wird meine Kräfte weitertragen, aber versprich mir, dass du es ihr erst sagst, wenn sie zwanzig Jahre ist und auch wirklich bereit dazu ist. Ich habe dort jemanden kennengelernt, Stephen Strange, er wird dir und unsere Tochter helfen, wenn es so weit ist. Er wird ihr lehren, wie sie mit ihren Kräften umzugehen hat.
Es tut mir schrecklich leid, dass ich dich gehen lassen muss. Vergiss bitte nie, dass ich dich immer geliebt habe!
Deine Liz."

Sie ist für mich gestorben. Ich bin schuld an ihrem Tod.

"Du bist nicht Schuld an ihrem Tod, Grace!", habe ich gerade etwa laut gedacht?

"Sie hat sich für dein Leben entschieden, daran hätte niemand etwas ändern können!", auch wenn Dad versucht mich damit aufzumuntern, fühle ich mich miserabel. Die Geschichte von meinen Eltern ist unbeschreiblich und dieser Brief macht mich einfach nur sprachlos.

"Wer ist dieser Stephen Strange? Ich habe gedacht, dass ich die Einzige mit diesen Kräften wäre!", das war das Einzige, was mich gerade wirklich interessiert.

"Er war Arzt, durch einen Autounfall erlitt er schwere Nervenschädigungen in seinen Händen, dadurch konnte er seine Karriere vergessen. Er war genauso wie deine Mum im Kamar-Taj, um sich helfen zu lassen. Im Gegensatz zu deiner Mum, blieb er da, um ein begabter Magier zu werden. Ich hatte zwanzig Jahre Zeit ihn ausfindig zu machen, es gelang mir auch. Wir haben uns lange unterhalten und er ist jederzeit bereit dir zu helfen!", er spricht so, als wäre es das Normalste auf der Welt, aber für mich werden es wirklich immer mehr Sachen, auf die ich klarkommen muss. Kann er nicht ein bisschen warten und mir alles nach und nach erzählen?

"Ich möchte wissen wie meine Kräfte funktionieren!", ich weiß zwar immer noch nicht welche ich genau habe, aber ich weiß, dass ich meiner Mum dann näher stehen werde.

"Ich sag dir gleich, dass das keine leichte Arbeit wird. Deine Magie ist schwierig, aber wenn du wirklich die Kräfte deiner Mutter hast, sollte es klappen!"

"Welche Kräfte habe ich denn genau?", eigentlich habe ich mit einfachen Kräften gerechnet, wie fliegen oder Telekinese.

"Eldritch Magie Manipulation, Transmutation, atmosphärischer Zauber, Schutz-Zauber, Bindungszauber, Wasserzauber, dimensionales Warping, Teleportation, interdimensionales Reisen, Astral Projektion und ja ich glaub, das wars. Ich kann dir aber nicht genau erklären, was du damit anfangen kannst, das muss dir Stephen erklären!", diese Leichtigkeit in der Stimme macht mich fertig.

Mein Kopf dreht sich langsam, ich finde es einfach nur krass, dass ich zu so vielen Sachen in der Lage bin und jahrelang nichts davon wusste.

"Auch wenn ich das alles jetzt wissen möchte, es heißt noch lange nicht, dass ich bei den Avengers dabei bin!", ich erwähne das lieber nochmal, bevor Dad falsche Hoffnungen bekommt.

"Natürlich, das habe ich mir schon gedacht!", er ist trotzdem bedrückt, das weiß ich ganz genau.

"Was ist eigentlich mit meinem Anzug? Darf ich sehen, wie er aussieht?", etwas Interesse habe ich ja doch.

"Es gibt einige Versionen von ihm, wenn du willst, kann ich dir alle zeigen!", eifrig nicke ich mit dem Kopf. Umso mehr ich davon erfahre und verstehe, desto mehr interessiere ich mich dafür.

"Das sind die ersten beiden, die ich entworfen habe, nichts Besonderes." und ob es was Besonderes ist.

Auch wenn sie nur die Anfangsmodelle sind, ich finde sie unglaublich. Dad hat sie sogar in meiner Lieblingsfarbe gestaltet, blau.
Nach und nach zeigt er mir die anderen, er erklärt mir die einzelnen Funktionen, die genauso sind wie die von seinem Anzug.

The Life Of A StarkWhere stories live. Discover now