39. Thanos ist zurück...

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Aufgeregt beige ich die vielen Speisen in den Wagen und steige anschliessend auf Naima.

Auch heute habe ich ihr nur ein lockeres Strickhalfter umgelegt.

Loki hat Ciaran hingegen bereits gesattelt und lädt gerade noch den letzten Rest auf.

Ciaran schnaubt laut und gibt somit seinem Unmut Ausdruck.

Er ist nicht gerade begeistert davon, die schwer beladene Kutsche zu ziehen und dazu auch noch Loki auf seinem Rücken zu tragen.

Trotzdem macht er brav mit und läuft schliesslich gemächlich los.

Ich reite mit meiner Stute neben den beiden her.

Mona sitzt zwischen meinen Beinen, wo ich sie mit einem Arm festhalte, und zwirbelt vergnügt an einer von Naimas schwarzen Strähnen herum.

Diese blinzelt gutmütig mit den Augen.

Schweigend trotten wir durch die Gassen von Asgard und kommen schliesslich vor der Gasse von gestern Nacht zum Stehen.

Elegant lasse ich mich von Naimas Rücken gleiten und achte dabei darauf, dass Mona nicht herunterfällt.

Vorsichtig nehme ich sie Huckepack und geselle mich danach zu Loki, der bereits begonnen hat Essen unter den Leuten zu verteilen.

Erst ganz zögerlich, doch dann immer gieriger greifen sie danach und stopfen es sich in ihre hungrigen Münder.

Lachend freuen sie sich über unser Geschenk und stehen schon bald wieder neben uns, um für mehr zu fragen.

Grosszügig geben wir ihnen davon.

Während sie sich schmatzend zurückziehen, gehe ich umher und verteile Decken und Schlafsäcke.

Auch Kleider haben wir ihnen mitgebracht, welche sie voller Dank annehmen.

Einige der Frauen haben mir währenddessen Mona abgenommen und erfreuen sich nun an ihr.

Diese bringt mit ihrer kindlichen Tollpatschigkeit alle zum Lachen.

Nach einer Weile nehme ich sie jedoch wieder zu mir und wir machen uns auf den Weg, zur nächsten Armengasse.

Jedoch nicht, bevor sich die Leute, zu Tränen gerührt und voller Freude, bei uns bedankt haben.

Während wir weiter reiten, bleibt ein entspanntes Lächeln auf meinem Gesicht kleben.

Es ist wunderschön die Leute so glücklich zu sehen.

Noch drei weitere Armengassen besuchen wir und verteilen wir Essen, Decken und Kleider.

Danach ist der Wagen leer und wir kehren zum Palast zurück.

Unterwegs höre ich jedoch plötzlich jemanden laut rufen: «Mona!»

Erstaunt halten wir an und steigen ab.

Eine junge Frau kommt auf uns zu gerannt und macht eilig einen knicks, als sie Loki erkennt. «Prinz Loki, Lady. Mein Name ist Arkena. Das ist Mona, die Tochter meiner Schwester Alexandra. Ich habe sie jedoch seit gestern nicht mehr gesehen. Was ist geschehen?», fragt die Frau aufgeregt.

Tatsächlich erkenne ich eine gewisse Ähnlichkeit mit ihr und dem Mädchen und sie trägt ebenfalls diesen leicht rosigen Duft an sich.

Mona streckt auch gerade ihre kleinen Hände, nach ihrer Tante aus, welche sie auch gleich in die Arme nimmt.

Ich bedeute Loki hier zu warten und entferne mich einige Schritte mit ihr.

Sobald wir ausser Hörweite von Loki sind, flüstere ich eindringlich: «Loki und ich haben Mona gestern Abend, in einer der Gassen gefunden. Ihre Mutter ist tot. Sie wurde ermordet...»

Entschuldigend blinzle ich sie an.

Arkena schlägt sich entsetzt die Hand vor den Mund.

«Was...», stottert sie überfordert.

Mitfühlend erzähle ich ihr: «Ich habe sie gefunden. Sie lag in einer Gasse. Offensichtlich erstochen worden. Ich kann ihnen sagen, wo sie ist. Sie sollte noch immer dort sein. Ich wusste nicht was tun und es war schon sehr spät, da habe ich sie erstmals dort gelassen... Es tut mir schrecklich leid...»

Die blutige Botschaft erwähne ich dabei nicht.

Diese habe ich letzte Nacht auch sauber mit Wasser, dass ich von irgendwo her beziehen konnte, abgewischt.

Sanft erkläre ich der schluchzenden Frau, wo sie ihre Schwester finden kann und teile ihr erneut mein Beileid mit.

Wir unterhalten uns noch kurz, bevor ich zu Loki zurückkehre.

Mona lasse ich bei ihrer Tante.

Schweigend kehren wir zurück.

Genauso betreten wir auch unsere Zimmer, wo wir uns gemütlich umziehen.

«Was ist los, Raven?», fragt Loki schliesslich.

Ausweichend blicke ich zu Boden.

«Ich weiss, dass etwas nicht in Ordnung ist. Sag es mir. Bitte...», fleht er mich an und nimmt mein Gesicht in seine Hände, so dass ich ihn ansehen muss.

Stotternd beginne ich: «Monas Mutter... Ich habe sie gestern Abend gefunden. Sie war tot. Ermordet.»

Prüfend blickt mir Loki ins Gesicht.

«Da ist noch mehr. Was ist es?», fordert er mich auf, weiterzusprechen.

Ergeben seufze ich und blicke ihm schliesslich fest in die Augen, während ich sage: «An der Wand stand etwas mit Blut geschrieben. Es war eine Botschaft. Für dich... Thanos ist zurück...»

Shadow and Ice: Der Tod als Begleiter (Loki ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt