Shadow and Ice: Der Tod als Begleiter (Loki ff)

18. Hass und Angst

Pov. Loki:

Endlich kommt Steve mit dem Jet an.

Gemeinsam zerren wir, die sich wild wehrende Raven, hinein und ketten sie dort an.

Es bricht mir das Herz sie so zu sehen, doch es muss sein...

Ich erinnere mich zurück.

Gerade rechtzeitig habe ich die Lichtung gefunden.

Ein paar Sekunden später und Bucky wäre jetzt vermutlich tot...

Noch immer verstehe ich nicht, was plötzlich los war.

Jedenfalls konnte ich zum Glück ein paar asgardianische Fesseln herbeizaubern, die auch ihrer Magie trotzen, was bedeutet, dass sie weder das Metall schmelzen, noch sich zurück verwandeln kann.

Gemeinsam mit den anderen verlasse ich den Jet, welchen wir zur Sicherheit noch abschliessen.

Erst jetzt komme ich dazu mich umzusehen...

Zu meinem Erstaunen stelle ich fest, dass wir uns genau auf der Lichtung befinden, auf der Raven und ich nach unserer Flucht von Asgard gelandet sind.

Natürlich haben wir geplant dort hinzufliegen, jedoch hatte ich erwartet, erst noch eine Weile nach der genauen Stelle suchen zu müssen.

«Hier ist es», teile ich den anderen dies also auch schnell mit.

«Hier?», fragt Steve und ich nicke bestätigend.

«Hier gefällts mir...», lächelt Bucky, wenn auch etwas betrübt.

Die Sache mit Raven nimmt ihn genauso mit, wie mich.

Da fällt mir auch wieder ein, ich wollte ihn ja noch verarzten...

Eilig hole ich einen Erste Hilfe Koffer aus dem Jet, wobei ich Raven bestmöglich ignoriere und, desinfiziere und verbinde sorgfältig die Wunden.

Ich gebe mir mühe nicht zu sehr das Gesicht zu verziehen, doch es fällt mir schwer, die Wunden, die Raven ihm zugefügt hat, zu verarzten...

Die Bisse sind nämlich verdammt tief und ich mache mir Sorgen, dass sie vielleicht sogar genäht werden müssten.

Obwohl ich mir nichts anmerken lasse, spürt Bucky mein Unbehagen und erklärt leise: «Mach dir um mich keine Sorgen... Ich heile besser, als normale Menschen. Mach dir lieber Sorgen um Raven...»

Stimmt.

Ich will mir gar nicht vorstellen, welche Schuldgefühle sie haben wird, wenn sie wieder klar denken kann...

«Hast du eine Ahnung, was geschehen ist?», erkundige ich mich vorsichtig bei ihm.

Bedacht antwortet er: «Sie hat Rückfälle... Wegen den vielen Hirnwäschen und den Worten. Sie wird vermutlich noch ein paar Mal Dinge vergessen. Kleine unwichtige Sachen, aber auch solche wie Namen, Erlebnisse und wenn es ganz schlimm ist, wird sie uns nicht mehr erkennen können und alles vergessen. So wie vorhin... Jedoch kann ich mir nicht einfach nicht erklären, weshalb sie so angriffslustig und aggressiv war. Und weshalb sie nachher solche Angst vor uns hatte... Hydra muss sie irgendwie darauf getrimmt haben uns zu hassen... Jedoch habe ich keine Ahnung wie und noch wichtiger, was wir dagegen tun können...»

Gegen Ende bricht seine Stimme und er blinzelt mich besorgt an.

Erschöpft lege ich meinen Kopf in den Nacken.

Plötzlich stellt sich Steve neben uns und fragt direkt, wie immer: «Also, was ist euer Plan? Ich meine du wolltest unbedingt hier her... Aber was jetzt?»

Das letzte ist an mich gerichtet.

Mit einem leisen Lächeln erkläre ich ihm: «Hier sind Raven und ich nach unserer Flucht von Asgard gelandet. Eigentlich wollten wir hierbleiben, aber uns fehlte das Material, um es uns gemütlich zu machen und auf dem Weg zur Beschaffung wurden wir abgelenkt», dabei spiele ich auf den Zwischenfall mit Bucky an, «Naja, jedenfalls dachte ich, es würde ihr vielleicht guttun, wenn wir hierbleiben würden...»

Steve nickt zustimmend und erklärt: «Das ist eine gute Idee. Ich werde jedoch nicht hierbleiben. Ich habe bereits einen Platz, um unterzutauchen und ich glaube es ist besser, wenn ihr drei für euch bleibt... Natürlich werde ich euch jedoch noch das nötige Material beschaffen und schauen, ob ich euch ein Fortbewegungsmittel zur Verfügung stellen kann.»

Bucky und ich blicken uns kurz fragend an, bevor wir zustimmend nicken.

«Danke, Steve. Für alles...», bedankt sich Bucky bei seinem Freund, während ich bereits vor gehe und die Stelle inspiziere, an der Raven die Hütte bauen wollte.

Sie scheint wirklich perfekt zu sein und auch Bucky, der einige Minuten später zu mir stösst, ist begeistert.

Gemeinsam beginnen wir zu planen und eine Liste an Materialien zu erstellen, die wir benötigen werden.

Als wir damit fertig sind, hat es schon zu dämmern begonnen und die Sonne verschwindet langsam hinter den Baumwipfeln.

Steif rappeln wir uns auf und besprechen uns noch mit Steve, welcher ebenfalls ein wenig geholfen hat.

Er fügt noch einige Dinge zu der Liste hinzu, von denen er sich sicher ist, dass wir sie brauchen werden, wir jedoch nicht daran gedacht haben.

Als wir schliesslich endlich fertig geworden sind, zieht Steve Bucky zur Seite und die beiden beginnen sich leise, aber angeregt zu unterhalten.