4. Erwarte Befehle...

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Sechs Tage später

Ich bin jetzt seit einer Woche wieder bei Hydra.

Glaube ich zumindest...

Anfühlen tut es sich schon wieder, wie ein Jahr oder mehr...

Jedenfalls ist es jeden Tag das gleiche Spiel.

Die Wachen holen mich und die als meine Freunde verkleideten Agenten, verprügeln mich und werfen mich danach wieder in meine Zelle, wo ich Albträume von den Avengers bekomme.

Wie jeden Morgen legen mich die Wachen in Ketten und zerren mich durch die schmalen Gänge.

Heute biegen wir zu meinem Erstaunen jedoch anders ab und sie führen mich in einen Raum mit mehreren Bildschirmen und einem seltsamen Stuhl in der Mitte.

Sofort reisse ich an den Ketten und kämpfe mich rückwärts.

Ich kenne dieses Gerät...

Damit wollen sie meine Erinnerungen löschen...

Damals hat es nicht funktioniert, doch ich will es nicht auf ein zweites Mal ankommen lassen.

Eine der Wachen tritt mir ins Knie und ich muss mir kräftig einen Schrei verbeissen, als ich einen Knochen brechen höre.

Warum müssen die Agenten, auch so harte Schuhsohlen haben?

Jedenfalls wachsen meine Knochen sofort wieder zusammen und ich kämpfe erneut gegen sie an.

Gerade als ich mich fast befreien konnte, betritt Rumlow den Raum und wieder durchfährt mich das Feuer, des Stromes.

Keuchend sinke ich vor ihm auf die Knie.

Selbstgefällt grinst er auf mich herab.

Er liebt es, wenn er auf mich herabsehen kann...

Mit einem Kopfnicken von Rumlow, setzen mich die Wachen auf den Stuhl und sofort verschliessen sich die Fesseln.

Voller Panik blicke ich zu Rumlow.

Ja ich habe gelernt keine Schwäche zu zeigen.

Auch nicht vor Rumlow...

Doch jetzt ist mir gerade alles egal.

Ich habe Angst.

Richtige Angst...

Davor was ich tun werde, wenn ich keine Kontrolle mehr über mich selbst habe.

Einige der Ärzte betreten den Raum, welche sofort die Maschine starten, als Rumlow meine Selbstheilung ausschaltet.

Der Strom zerfrisst mein Hirn und ich beginne laut zu Schreien.

Hätten sie mir vorher keinen Mundschutz gegeben, hätte ich mir jetzt wahrscheinlich alle Zähne ausgebissen.

Voller Verzweiflung spüre ich wie mir die Erinnerungen entgleiten und mir Namen nichts mehr sagen...

Nach einigen Minuten hört der Schmerz auf...

Ein Mann tritt mit einem schwarzen Büchlein, worauf ein silberner Stern zu sehen ist, vor mich und beginnt auf russisch zu sprechen: «Тоска по дому (Heimweh), Грязный (Schmutzig), Девятнадцать (Neunzehn), Сумерки (Abenddämmerung), Цепи (Ketten), Семь (Sieben), Холод (Kalt), Плен (Gefangenschaft), Четыре (Vier), Транспортное средство (Fahrzeug)...»

Bei den ersten Worten, die er ausspricht, sitze ich einfach nur da, doch je mehr er sagt, desto mehr beginnt mein Kopf zu schmerzen.

Ich wehre mich gegen meine Fesseln und schreie leise auf.

Mein Kopf fühlt sich an, als würde er gleich platzen, doch sobald er das letzte Wort ausgesprochen hat, werde ich ruhig...

Mein Kopf hört auf zu schmerzen und auch sonst verspüre ich nichts...

«Доброе утро, солдат (Guten Morgen, Soldat)», sagt der Mann mit dem seltsamen Buch in der Hand.

Wie automatisch antworte ich mit monotoner Stimme: «ожидать заказов (Erwarte Befehle)...»

Shadow and Ice: Der Tod als Begleiter (Loki ff)Where stories live. Discover now