24. Geständnis in der Finsternis der Nacht

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Pov. Loki:

«Loki!», ruft Raven laut.

Verdattert schweige ich und blicke sie verwirrt an, während ich frage: «Was?»

Raven, neben mir holt tief Luft und ich sehe, wie ihre Unterlippe leicht zittert.

Unsicher warte ich darauf, was jetzt kommt.

Schliesslich beginnt sie auch zu reden und erzählt leise flüsternd: «Loki, ich bin zwar keine Jungfrau mehr, aber ich hatte noch nie wirklich Sex. Also was ich dir zu sagen versuche ist, dass ich noch nie... Das ich noch nie freiwillig Sex hatte...»

Am Ende des Satzes bricht ihre Stimme.

Geschockt starre ich sie an.

Damit habe ich nicht gerechnet...

Noch immer völlig durcheinander, aber voller Trauer hauche ich: «Raven...»

Mehr bringe ich gerade nicht heraus...

Vorsichtig, um zu sehen, ob es okay für sie ist, nehme ich sie in den Arm und drücke sie, nachdem sie nicht reagiert hat, fest an mich.

«Es tut mir leid, das wusste ich nicht...», bringe ich überfordert heraus.

Eine Weile halte ich sie einfach fest.

Irgendwann löst sie sich von mir und beginnt, den Blick gesenkt zu erzählen: «Wie du ja weisst, bin ich auch der Strasse aufgewachsen. Ich war zwar unglaublich gut im Stehlen und Einbruch, aber ich war eine miserable Kämpferin. Ich glaube als ich zwölf war, ist es das erste Mal passiert. Ich hatte keine Chance... Später ist es immer wieder geschehen. Ich war komplett wehrlos gegen diese Männer. Hydra hat mich aufgelesen, nachdem mich ein paar Männer beinahe totgeschlagen haben, bevor sie sich mit mir vergnügt haben. Ich weiss nicht wer von Hydra mich gefunden hat. Jedenfalls ist der Person anscheinend aufgefallen, dass ich schneller heile als normale Leute. Mit dem ersten Experiment haben sie dies dann noch verschnellert, so dass meine Selbstheilung so schnell wurde, wie sie jetzt auch ist. Jedoch hat das ganze bei Hydra nicht aufgehört. Dort war ich nichts als ein Gegenstand. Und Gegenstände kann man benutzen, wenn man will. Bei Hydra haben sie mich noch bestraft, wenn ich mich dagegen gewehrt habe...»

Völlig geschockt höre ich ihr zu.

«Das ist grauenhaft...», flüstere ich.

Bedrückt nickt sie.

Vorsichtig nehme ich ihr schmales Gesicht in meine Hände und bringe sie dazu mir in die Augen zu sehen.

«Ich verspreche dir, Raven. Ich werde nie irgendetwas tun, wenn du es nicht willst. Okay? Das verspreche ich dir hoch und heilig», erkläre ich ihr eindringlich.

«Danke, Loki...», haucht sie und lächelt mich an.

Sanft küsse ich sie.

Danach sitzen wir noch eine Weile da und betrachten schweigend die Sterne.

Der Nachthimmel ist hier wirklich beeindruckend.

Nicht so schön wie in Asgard, aber beinahe...

Irgendwann nehme ich sie nochmals mit nach Asgard, nehme ich mir vor.

Ich würde ihr gerne meine Heimat zeigen.

Auch könnte sie dann Mutter endlich richtig kennenlernen.

Ich vermisse sie oft...

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als Raven sich neben mir regt und sich langsam erhebt.

«Lass uns zurück gehen...», meint sie und hält mir ihre Hand hin, wobei ein feines Lächeln ihr hübsches Gesicht ziert.

Dankbar nehme ich ihr zarte Hand und lasse mich von ihr hochziehen.

Jedoch lässt sie auch danach nicht los und so laufen wir Hand in Hand zurück zum Haus...

Shadow and Ice: Der Tod als Begleiter (Loki ff)Where stories live. Discover now