55. Kapitel

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Juliana 'July' Garrison
By MusicalGirl200

Es war einfach schrecklich zu Hause. Vater tobte und ließ sich nicht mehr beruhigen. Er war enttäuscht von uns allen. Wir wären nicht würdig den Namen Garrison zu tragen und hätten seine Rache an die Grahams zerstört. Fin, Bash und Jenn hatten das Glück gehabt fliehen zu können.

Sie hatten uns geschrieben, aber zu unsere Sicherheit und die von Jenn wollten sie uns erstmal nicht sagen, wo sie waren. Zora und ich hatten uns von meinem Vater anschreien lassen müssen. Es tat weh, dass er so etwas sagte. Ich kannte ihn und Mum immerhin auch anders, voller Liebe für seine Kinder.

Aber seit dem Tod meines Onkels und meiner Tante war er nur noch durch und durch von Rache geprägt. Es brach mir das Herz. Ich liebte doch meine Familie und sie zerbrach immer mehr. Aber Zora und ich hielten zusammen und schmiedeten auch gemeinsam an einem Plan, um von hier weg zu kommen.

Ich wollte meine Eltern nicht verlassen. Aber sie ließen uns keine Wahl. Ich hatte wirklich Angst. Vater und Mutter würden uns nicht töten, dass wusste ich, aber dennoch könnte ich mir vorstellen, dass sie eine Bestrafung hatten und wir wollten nicht wissen, welche das war.

Wo Alysha steckte, wussten wir nicht. Aber sie verschwand die letzten Monate ja immer wieder ohne was zu sagen. Sie erfüllte immer nur Dads Wünsche. Ich wünschte mir, wir würden als Geschwister wenigstens zusammenhalten. Aber meine eigene Schwester hasste mich dafür, dass ich anders war und das tat schrecklich weh.

Ich hatte mich Garten zurückgezogen und saß auf einem dicken Ast. Als ich mein Handy herausholte, sah ich dort einige Anrufe von Alec. Alec Graham, der so ein gutes Herz hatte. Hoffentlich ging es ihnen allen gut. Ich wählte seine Nummer und hoffte, dass er dran ging.

Doch dann hob er auch schon ab und klang etwas aufgeregt. „July! Endlich! Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Geht es dir gut? Und Zora?", erkundigte er sich sofort.

Es tat gut Alecs Stimme zu hören, aber ich konnte nicht anders und brach in Tränen aus. „Nein, geht es uns nicht. Vater ist völlig außer sich und hat uns angebrüllt, was für eine Schande wir sind. Zora und ich wissen nicht, was wir tun sollen.

Fin, Bash und Jenn sind untergetaucht. Alysha ist wer weiß wo, sie spricht ja mit uns nicht mehr und wir wissen nicht weiter", erzählte ich Alec und holte tief Luft, um mich wieder etwas zu beruhigen. Immerhin ging es hier nicht nur um uns.

„Wie geht es euch? Geht es Bianca gut?", fragte ich Alec und strich mir eine blonde Haarsträhne hinters Ohr. „July. Ihr müsst dort weg. Ich weiß, dass es hart ist, glaube mir. Aber Zora und du könnt dort nicht mehr bleiben.

Mein Bruder Ares wurde mit Silberstaub vergiftet, aber er ist jetzt wieder auf dem Weg der Besserung und Bianca geht es auch so halbwegs gut. Aber jetzt müssen wir euch aus dem Schussfeld bringen. Es tut mir leid, das alles ist nur, weil ihr uns geholfen habt. Aber July, du bist viel zu gut.

Du sollst das Leben führen was du für richtig hältst und das kannst du bei deinen Eltern nicht", redete Alec etwas wirr auf mich ein, seine Gedanken waren scheinbar ganz durcheinander. Aber das konnte ich verstehen.

Alec hatte so ein gutes Herz, deshalb mochte ich ihn auch so gerne. Das mit Ares war schrecklich, aber es war gut, dass er und Bianca sich wieder erholten. Aber Alec hatte mit seinen Worten recht. Aber ich würde nicht ohne Zora gehen. Ob wir mit Alysha nochmal reden sollten, oder würde sie uns verraten?

„Du bist durch und durch gut Alec. Das darfst du niemals verlieren und ich bin froh, dass es Ares und Bianca soweit wieder gut geht. Ich bin froh, dass wir uns kennen. Ich werde mit Zora sprechen und mit dir in Kontakt bleiben, ok?", sagte ich sanft zu Alec und ich sehnte mich gerade danach, dass er mich umarmte. Alec war ein so guter Freund von mir geworden.

"Sobald ihr es raus geschafft habt, komme ich mit Valentine und sehen zu, dass wir euch irgendwo unterbringen. Versprochen, July. Melde dich", versicherte Alec mir und dann legten wir auf.

Ich steckte mein Handy weg und sprang vom Baum und lief ins Haus und dort direkt in Zoras Zimmer. Sie stand nachdenklich am Fenster und ich konnte nicht anders, als meine Cousine fest zu umarmen.

„Ich habe mit Alec telefoniert. Bianca und Ares geht es soweit gut. Ares hatte Silberstaub abbekommen, aber er erholt sich. Wir sollten auch von hier verschwinden Zora", erklärte ich ihr leise.

"Und wo sollen wir hin, July? So hätte das alles nicht enden dürfen. Ich war noch nie von meinem Bruder getrennt. Ich habe das Gefühl ich habe gerade alles verloren. Zuerst meine Eltern und jetzt das", weinte Zora sich bei mir aus und drückte sich dabei fest an mich.

Ich versuchte meine Cousine so gut es ging zu trösten. Ich war von meinen Geschwistern auch noch nie getrennt gewesen. „Ich weiß es nicht, aber Alec hat gemeint, er und Valentine würden uns helfen. Und du hast nicht alles verloren. Du wirst Fin bald wieder sehen, genau wie Bash und Jenn.

Und du hast immer noch mich, hörst du. Du bist immer schon wie eine Schwester für mich. Und wir halten zusammen", redete ich auf sie und verlor eine Träne.

Ja, Alec und Valentine wollten uns helfen. Sie waren gute Männer. Zora nickte etwas und versuchte sich wieder zu beruhigen.
"Du bist auch wie meine Schwester und meine beste Freundin. Lass uns ein paar Dinge packen und dann hauen wir hier ab", stimmte sie nun zu und löste sich wieder von mir.

Ich nickte auf Zoras Worte und half meiner Cousine beim Packen, ehe wir in meiner Zimmer gingen und ich die wichtigsten Dinge packte. Dann nahm ich all meinen Mut zusammen und sah nach Alysha. Doch sie war wieder nicht in ihrem Zimmer.

Es seufzte traurig. Es war so schade, dass unser Verhältnis so schlecht geworden war. Aber ich wollte, dass sie wusste, dass sie sich bei mir melden konnte, wenn sie reden wollte, also schrieb ich ihr eine Nachricht und versteckte sie dort im Zimmer, wo nur Alysha nachsehen würde.

Dann ging ich zurück zu Zora und schnappte meine Sachen. „Sollen wir?", fragte ich sie und riss mich zusammen nicht in Tränen auszubrechen. Ich liebte meine Eltern immerhin trotz allem, aber so konnte ich nicht hier bleiben. Dann nickte Zora und wir brauchen auf.

The Sisters Chronicles - Deadly WarWhere stories live. Discover now