2. Kapitel

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Jennifer 'Jenn' Carter
By LuanaWhite

Fin führte mich durch mehrere Räume des Anwesens und schlussendlich kamen wir an einer Küche an. Mehrere Personen waren uns dabei über den Weg gelaufen die Fin allesamt ignorierte. Waren das alles Vampire? Gehörten die alle zu seiner Familie oder waren das irgendwelche Gefolgsleute?

Ich fühlte mich ein wenig unwohl hier und mir war so komisch. Und ich hatte Hunger der immer größer wurde. Doch dann hörte ich Schritte und sie kamen immer näher! Ich hörte sie so deutlich als würde ich direkte neben dieser Person gehen.

Ein wenig panisch stand ich auf und eilte an Fin's Seite als die Tür der Küche aufging, aber er lächelte.

"Du brauchst keine Angst haben. Das ist nur Bash, Liebes." erklärte er.

Bash. Natürlich. Sein Cousin. Ich hatte mir die letzten Monate ständig anhören können was für Monster die Garrison Familie doch war und jetzt war ich hier mitten unter ihnen. Bedeutete das, ich würde auch ein Monster werden? Würde ich so wie Fin werden? Oder konnte ich gut sein wie Valentine? Aber Fin sagte dass seine Eltern von den Grahams getötet wurden. Von Christopher. Genau wie ich. Vielleicht waren die Grahams ja doch nicht so gut wie ich immer dachte.

Und dann stand Bash auch schon bei uns, welcher mich mit großem Augen ansah.

"Du bist ein Vampir? Was ist passiert?" fragt er und ging zum Kühlschrank, wo er mir einen Blutbeutel holte und ihn mir gab. Dann begann Fin ihm alles zu erzählen und seine Augen wurden immer größer.

"Jenn, das tut mir echt alles so leid. Falls du Hilfe brauchst, kannst du dich jederzeit an mich wenden." meinte Fin's Cousin hilfsbereit.

Ich nahm den Blutbeutel von Bash und starrte diesen an. Das Blut darin ließ mir das Wasser im Mund zusammen laufen.
"Ähm. Danke Bash. Ich..." sagte ich irgendwie nicht bei der Sache und starrte weiter das Blut in meinen Händen fasziniert an. Dann öffnete ich ihn langsam und begann zu trinken.

Du meine Güte, das Blut schmeckte so wahnsinnig gut! Ich fühlte mich als hätte ich wochenlang nichts zu mir genommen und wurde immer gieriger und dann war der Beutel schneller leer als ich es mitbekam. Wow...

"Äh... Darf ich noch einen haben?" fragte ich etwas schüchtern weil es mir irgendwie peinlich war.

"Klar doch. Aber du brauchst dich deshalb nicht schämen, Jenn. Gerade als frischer Vampir ist der Hunger groß." meinte Bash und holte mir noch einen Blutbeutel und reichte ihn mir.

"Ist Bryce da?" erkundigte sich Fin bei Bash, doch er schüttelte den Kopf.

"Mum und Dad sind noch unterwegs." antwortete ihm sein Cousin und Fin nickte. Dann ging die Küchentür wieder auf und ein blondes Mädchen kam herein.

„Oh, jetzt gibt es einen Großauflauf in der Küche." scherzte Bash etwas und das Mädchen sah mich neugierig an.

"Jenn, das ist meine jünger Schwester. Zora, das ist Jenn. Sie ist erst seit kurzer Zeit ein Vampir, dank Christopher Graham." machte Fin uns einander bekannt.

Schwester? Fin hatte eine Schwester? Wieso hörte ich das hier heute zum ersten Mal? Zora schien auch ein wenig überrascht zu sein und sah mit großen Augen zwischen uns hin und her während ich meinen zweiten Blutbeutel leer trank und ihr dann meine Hand entgegen streckte.

"Freut mich dich kennenzulernen, Zora." meinte ich und sie nahm meine Hand und zog mich dann auch gleich in eine Umarmung, was mich mehr als überraschte.

"Oh dieser Graham Arsch. Dafür wird er bezahlen, Jenn. Das verspreche ich dir. Von wegen die Stadt beschützen, jetzt verwandelt er auch noch unschuldige Frauen?" fragte die Blondine entsetzt als sie mich wieder los ließ.

Dann kam ein weiteres, etwas schüchternes Mädchen herein, welche sich als Juliana vorstellte. Moment, von diesem Vampir hatte mir Bianca erzählt. Das war doch die, die in Ares verliebt war, oder? Sie sollte Ares stecken wenn ihre Familie was gegen die Grahams versuchte. Sie könnte bestimmt Bianca eine Nachricht von mir überbringen, oder?

Doch dann kam noch eine Person rein und als ich sah wer das war, spürte ich plötzlich einen unglaublichen Zorn in mir aufkommen. So gewaltige Wut hatte ich noch nie verspürt. Aber dort stand sie. Alysha, die Vampirin die mich töten wollte. Sie sah mich mit riesigen Augen an und ich verlor die Kontrolle über mich selbst und stürzte auf sie zu.

"Du Miststück!" fauchte ich regelrecht doch plötzlich hielt mich jemand fest. Es war Fin. Er sollte mich los lassen damit ich diese Schlampe fertig machen konnte!

"Jenn, nicht! Ich weiß, sie hat es verdient. Aber sie wird dir nicht mehr zu nahe kommen, versprochen." redete er auf mich ein und hielt mich weiter zurück.

"Habe ich nicht recht, Alysha?" sagte Fin scharf zu seiner Cousine und sie schluckte.

"Schwester, geh." fügte dann Bash etwas streng hinzu und Alysha machte kehrt.

Erst als diese Vampirin den Raum wieder verließ, beruhigte ich mich wieder und war erschrocken über mich selbst. So war ich noch nie gewesen. Ich hatte so einen deutlichen Drang verspürt diese Alysha zu töten. Ich fühlte es in meinen Blut. Ich veränderte mich. Ich war gefährlich. Ein Monster.

"Fin, vielleicht wäre es besser wenn du Jenn erstmal auf dein Zimmer bringst damit sie sich ausruhen kann. Es gibt bestimmt einiges dass du ihr jetzt erklären musst. Wir sagen Bescheid wenn Onkel Bryce wieder da ist." meinte dann Zora und Fin nickte, legte seinen Arm um meine Hüfte und führte mich aus der Küche und dann einige Treppen hinauf.

"Das war eben nicht ich, Fin. Ich... Ich war in meinen Leben noch nie so wütend gewesen. Ich weiß nicht ob ich das schaffe. Ob ich wirklich ein Vampir sein kann." sagte ich zu ihm völlig verzweifelt und plötzlich stiegen mir wieder Tränen in die Augen, dabei wollte ich gar nicht weinen. Meine Gefühle brachten mich völlig durcheinander und überforderten mich maßlos.

Wir gingen in Fin's Zimmer und dort zog er mich fest in seine Arme.
"Beruhige dich, Jenn. Das wird alles mit der Zeit. Wenn einer das schaffen kann, dann du, Jenn. Du fühlst alles um einiges intensiver wie als Mensch früher. Mit der Zeit wirst du lernen damit umzugehen.

Und ich helfe dir dabei. Du bist nicht alleine. Du bist die stärkste Frau, die ich kenne. Ich glaube an dich." machte er mir Mut und tröstete mich.

Aus Tränen heraus sah ich zu Fin auf und es war so, als würde ich ihn gerade irgendwie neu kennen lernen. So lange liebte ich ihn nun schon und ich dachte die ganze Zeit dass es einseitig gewesen war. Nun war er endlich für mich da und wollte mir sogar durch dieses Vampirdings helfen. Er wollte sich um mich kümmern und für mich da sein. Er hatte mir letzte Nacht seine Liebe gestanden, bevor das alles passiert war.

"Ich liebe dich auch, Fin. Von ganzem Herzen. Das habe ich die ganze Zeit und werde ich immer tun. Seit unserer ersten gemeinsamen Nacht weiß ich, dass wir beide zusammen gehören." gestand ich ihm und legte meine Hand an seine Wange als seine Augen groß wurden und dann legte ich meine Lippen voller Sehnsucht auf seine. Vielleicht war es ja mein Schicksal gewesen, seit unserer ersten Begegnung. Jetzt konnten wir endlich zusammen sein.

The Sisters Chronicles - Deadly WarWhere stories live. Discover now