20. Kapitel

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Bianca Carter
By MusicalGirl200

Ares und ich waren uns durch alles, was gerade los war wieder näher gekommen und hatten uns sogar geküsste. Doch als Seth die Tür plötzlich aufgesperrt hatte, hatten wir uns sofort wieder voneinander gelöst und es wirkte fast so, als wäre nichts gewesen. Ares hatte Seth gesagt, dass es ihm leid tat, was ihm widerfahren war und ließ und dann alleine. Allerdings hatte ich keine Ahnung, was dieser Kuss nun zu bedeuten hatte. Ich war völlig verwirrt.

Am nächsten Tag ging ich wie vorgenommen zum Grey's und wollte Phil dort fragen, ob ich mehr bei ihm arbeiten durfte. Allerdings war er alles andere als begeistert davon. „Bitte Phil, ich brauche das Geld und du weißt, dass ich fleißig bin. Durch Jenns Ausfall brauchst du sowieso eine neue Kellnerin", flehte ich ihn schon regelrecht an. Doch er blieb weiter hart.

"Das kommt nicht in Frage. Du sollst dich auf die Uni konzentrieren. Ich weiß von Seth dass du diese ganz schön vernachlässigst und dafür habe ich Verständnis. Aber was wird wohl deine Schwester sagen wenn sie zurück kommt und du das Studium nicht fortsetzen kannst, weil du zu viel verpasst hast?

Wenn du dir Sorgen wegen des Geldes machst, dann ist das kein Problem, das bekommen wir schon zusammen hin. Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du nicht allein bist, Bianca?", redete er auf mich ein, aber ohne Erfolg, genau wie ich bei ihm.

Ich seufzte tief aus. Phil wusste doch ganz genau, dass ich keine Almosen wollte und die Uni war gerade das Unwichtigste in meinem Leben. Ich wusste nicht einmal, ob ich Jenn jemals wieder sehen würde und ich wollte mir meinen Unterhalt selbst verdienen. Ich wollte selbständig sein.

„Phil, du weißt genau, dass ich dein Geld nicht annehmen kann, auch wenn es total lieb von dir ist. Ich will das selbst hinkriegen und nicht auf das Geld von anderen angewiesen sein. Dafür müsstest du mich doch inzwischen gut genug kennen. Und die Uni ist gerade das Unwichtigste der Welt. Also bitte Phil", versuchte ich ein letztes Mal ihn umstimmen. Doch ich sah es in seinem Gesicht, dass er sich nicht umstimmen ließ.

"Nein. Du bist hier um zu studieren und wenn du dem nicht nachgehst, ruf ich deine Eltern an. Ich will diese Karte eigentlich nicht ausspielen, aber du lässt mir keine andere Wahl. Es geht hier schließlich um deine Zukunft", versuchte er ein weiteres Mal an meine Vernunft zu appellieren.

Ich konnte nicht glauben, dass Phil das wirklich tun würde. Also presste ich fest die Lippen zusammen. „Dann ruf meine Eltern an. Dann kannst du ihnen auch gleich erklären, warum Jenn sich nicht mehr bei ihnen meldet. Davor habe ich jeden Tag Angst. Ich wüsste nicht, was ich zu ihnen sagen soll. Ich muss los", sagte ich zu ihm bitter und ging.

Wenn ich hier nicht mehr Geld verdienen durfte, musste ich mir wohl anders einen Job suchen. Phil vergaß dabei wohl auch, dass die Uni Geld kostete. Also lief ich durch die Stadt und fand tatsächlich ein Schnellrestaurant, dass jemanden suchte.

Ich ging dort hinein und hatte am kommenden Tag eine Vorstellungsgespräche, was aber eher reine Formsache war, weil sie dringend Leute brauchten. Ich brauchte das Geld, also hatte ich keine Wahl. Also bedankte ich mich und machte mich als Nächstes auf den Weg, um Einkäufe zu erledigen.

Seth war heute trotz allem was war tatsächlich in die Uni gegangen und wollte auch in seiner Wohnung schlafen, weil er die Normalität in seinem Leben so lange es ging noch ausnutzen wollte. Ich respektierte das natürlich, auch wenn es schade war, dass ich so wieder alleine in meiner Wohnung war.

Doch als ich vom Supermarkt nach Hause kam, wartete eine Überraschung auf mich vor dem Wohngebäude zur meiner Wohnung. Ares lehnte dort an der Wand und als er mich sah, kam er sofort auf mich zu. Ich wusste gar nicht, wie mich nach unserem Kuss jetzt verhalten sollte. Aber ich fragte mich, weshalb er diesmal hier war. Hatte Phil ihn herbestellt?

„Hey", begrüßte ich Ares und schenkte ihm ein kleines Lächeln. Ich hatte mir vorgenommen ihn für mich da sein zu lassen, auch wenn ich nicht wusste, was wir beide nun eigentlich waren.

"Hey. Du warst einkaufen?", fragte er mich und nahm mir sofort die schweren Tüten ab, die für ihn allerdings nichts wogen.

Ich sah Ares ganz verwirrt an, weil ich damit gerechnet hatte, er würde mir vielleicht eine Standpauke halten, weil ich wieder die Uni schwänzte. „Äh ja. Ich sollte wieder anfangen mehr zu essen und ich habe so gut wie nichts mehr daheim", sagte ich zu ihm etwas verlegen und dankte ihm, dass er meine Taschen in die Wohnung trug.

„Sag mal, hat Phil dich herbestellt?", musste ich ihn oben in der Wohnung dann aber doch fragen, weil mir mein Gefühl sagte, dass es so war.

"Ich mag den Wolf nicht besonders, aber ich respektiere ihn, Bianca. Und er macht sich Sorgen um dich, genau wie ich. Wann hast du das letzte Mal eigentlich etwas geschrieben? Ich weiß wie viel dir das bedeutet. Ich werde nicht zulassen, dass du dich selbst verlierst, deshalb bin ich hier", erklärte Ares mir und stellte die Einkäufe auf dem Tisch ab und half mir auch gleich diese auszuräumen.

"Ich weiß, alles was passiert ist, ist mehr als scheiße, aber du hast dennoch noch ein Leben und ob es dir gefällt oder nicht, du musst es auch leben", ergänzte er und sah mich dann fest an. Ich wünschte mir, er würde mich jetzt einfach nur in seine Arme nehmen. Ich vermisste es so sehr.

Dort hatte ich mich immer sicher gefühlt. Aber ich wusste nicht, ob er das auch wollte und das eine gute Idee war, wo wir beide offensichtlich wegen unseren Gefühlen völlig verwirrt waren.

Also seufzte ich tief aus und ließ mich auf einen der Küchenstühle nieder. „Ich finde einfach nicht die richtigen Worte zum Schreiben. Ich bin so unglaublich durcheinander Ares. Ich fühle mich nicht mehr wie ich selbst, verstehst du?

Erst die schreckliche Trennung, dann die Sache mit Jenn und jetzt wird mein bester Freund auch noch ein Werwolf. Alles gleitet mir aus die Hände und ich kann nichts tun, um zu helfen", erzählte ich Ares nun komplett die Wahrheit, wie es in mir aussah. Ares war schon immer derjenige gewesen, bei dem ich mich fallen lassen konnte und ich wollte, dass es wieder so war, auch wenn wir vielleicht zuerst nur Freunde sein würden.

The Sisters Chronicles - Deadly WarOnde histórias criam vida. Descubra agora