15. Kapitel

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Bianca Carter
By MusicalGirl200

Es war einfach alles gerade nur schrecklich. Seth hatte sehr damit zu kämpfen, dass er nun ein Werwolf werden würde. Er hatte fürchterliche Angst davor und es war auch nicht mehr lange bis zum Vollmond, nämlich nur noch knapp eine Woche. Auch, dass es das Übernatürliche gab, warf ihn aus der Bahn.

Aber ich versprach ihm für ihn da zu sein. Seth war immer für mich da und ich würde für ihn das Gleiche tun, egal wie schlecht es mir ging. Phil hatte mir auch versprochen Seth bei allem zu helfen und dafür war ich ihm mehr als dankbar. Eigentlich hatte ich auch Ares schreiben wollen, was mit Seth passiert war. Doch jedes Mal hatte ich die Nachricht wieder abgebrochen.

Dann kam aus heiterem Himmel eine Nachricht von einer fremden Nummer. Doch als ich las, dass es von Jenn war, machte mein Herz einen Sprung. Doch was ich da las, beruhigte mich auch nicht wirklich. Sie kämpfte mit dem Vampir in sich und hatte sich tatsächlich für Fin entschieden und brach Valentine damit das Herz. Er tat mir wirklich leid und ich konnte es nicht leugnen, dass es mir nicht gefiel, dass sie mit Fin zusammen war.

Weil ich nicht wollte, dass sich Jenn meinetwegen auch noch fertig machte, schrieb ich ihr zurück, dass ich froh war, dass sie sich meldete und am Leben war. Auf Valentine ging ich dabei nicht ein und auch die Sache mit Seth ließ ich aus. Ich würde das schon irgendwie allein hin kriegen. Ich sagte Jenn, dass ich sie vermisste und über alles liebte und das ich mich von Christopher fern halten würde.

Inzwischen war die Nachricht drei Tage her, doch es war keine Antwort mehr gekommen. Das war wirklich mehr als schade, aber das war immerhin auch nicht Jenns Handy. Seth wohnte bis Vollmond bei mir. Ich wollte ihn nur ungern alleine lassen und es war wie Phil gesagt hatte. Meinem besten Freund ging es inzwischen wieder richtig gut, sogar besser als das.

Seths Körper war unglaublich muskulös geworden und seine Sinne wurden immer ausgeprägter. Er wurde eben immer mehr zu einem Werwolf. Hoffentlich ging an Vollmond alles gut. Ich wusste schon jetzt, dass ich die ganze Zeit über an Seths Seite sein würde.

Heute war auch Sonntag und ich hatte darauf bestanden wieder im Grey's zu arbeiten. Phil hatte es mir zuerst ausreden wollen, aber ich wollte etwas Ablenkung und er hatte dann auch nachgegeben. Allerdings war es kein Erfolg. Ich bekam überhaupt keine Ablenkung. Louis und Cassie fragte mich nach Jenn und ich wusste nicht, was ich sagen sollte, also log ich, dass sie bei unseren Eltern zu Besuch war und ich wegen der Uni nicht konnte.

Da ich heute Frühschicht gehabt hatte, konnte ich um fünf nach Hause. Doch als ich gerade aus dem Grey's kam, kam mir plötzlich Bash entgegen. Was wollte er denn hier? „Hallo taffe Carter", begrüßte er mich frech grinsend. „Was willst du Bash? Wie geht es meiner Schwester?", entgegnete ich bloß und machte meine Jacke zu. Ich wollte jetzt einfach nur nach Hause.

Der Vampir musterte mich allerdings eingehend. „Ihr geht es soweit gut. Fin und ich helfen ihr so gut es geht und ich wollte einfach mal nur so vorbei schauen, das ist alles", begann er zu flirten. Aber das konnte er sich sparen. Ich hatte keine Lust auf Flirtereien. „Du siehst blass aus", stellte er fest und ich stieß genervt die Luft aus. „Lass das mal meine Sorge sein. Bye Bash", entgegnete ich und wollte gehen, doch Bash stellte sich mir in den Weg.

„Was denn noch?", fragte ich ihn sichtlich genervt. „Ich bin nicht dein Feind Carter. Jenn würde nicht wollen, dass du dich so fertig machst", wollte er mich auch noch ernsthaft belehren. Ich presste meine Lippen fest zusammen. „Jenn ist aber nicht da, weil ihr sie weg sperrt Bash und ich möchte jetzt nach Hause. Mach's gut", sagte ich ernst und dann sah ich wie Alec sich uns näherte.

Was machte er jetzt auch noch hier? Das konnte ja gleich heiter werden mit Bash und Alec. Doch Alec wirkte zunächst erstarrt, als er Bash bei mir sah. Irgendwie war das auch klar, immerhin standen sich nun die verfeindeten Familien gegenüber, auch wenn Bash soweit ok auf mich wirkte. „Hallo", sagte Alec ruhig und sah zwischen Bash und mir etwas hin und her. Ich sah ihm an, dass er keinen Ärger wollte und ich hoffte Bash sah das auch so.

„Hallo Alec", begrüßte ich Ares jüngeren Bruder. Ich wusste von Ares, dass er dabei gewesen war, als sein Vater Jenn getötet hatte. Es tat mir leid, dass er das hatte mitansehen müssen. Bash musterte Alec etwas kritisch aber sagte nichts und dafür war ich ihm dankbar.

„Na gut. Ich lass dich dann mal nach Hause gehen. Wir sehen uns Carter", verabschiedete sich Bash charmant bei mir und nahm einfach meine Hand, um mir einen Handkuss zu geben. Hatte das jetzt echt sein müssen? Dann sah er zu Alec. „Bis dann kleiner Graham", sagte er zu ihm lediglich, aber keine Spur feindselig und dann war er weg.

Ich sah Alec etwas besorgt an. „Was treibt dich hierher Alec? Wie geht es dir? Ich hoffe du weißt, dass ich dir oder auch Valentine und Ares für nichts die Schuld gebe, ok?", wollte ich ihm gleich klar machen. Auch wenn Ares mir das Herz gebrochen hatte, konnte er nichts für seinen Vater.

Alec fuhr sich etwas durch sein Haar und sah kurz in die Richtung in die Bash verschwunden war. Ich war froh, dass es zwischen den beiden friedlich geblieben war. Dann wandte er sich mir zu.

"Naja, eigentlich wollte ich nur was trinken und auch nach dir sehen. Mir tut das alles so furchtbar leid, Bianca. Ich hätte niemals gedacht, dass Vater wirklich ein unschuldiges Leben opfern würde. Wir leben nun schon so lange auf dieser Erde, aber jetzt habe ich irgendwie das Gefühl, ich kenne meinen Vater gar nicht mehr.

Ich hätte deine Schwester beschützen müssen, ich habe versagt. Es ist sehr großmütig von dir, dass du uns keine Schuld gibst, aber leider haben wir die sehr wohl", sagte er bedrückt und ließ reumütig seinen Kopf hängen.

Ich lächelte Alec mitfühlend an und sah ihn ernst an. „Alec, danke, dass du vorbei schauen wolltest, wirklich und du hast nicht versagt. Du wusstest nicht, dass dein Vater so etwas tun würde und du und Ares und Valentine seid mir wirklich ans Herz gewachsen, auch wenn Ares mir das Herz gebrochen hat", versuchte ich Alec zu beruhigen.

Dann strich ich mir eine dunkelblonde Strähne hinters Ohr. „Magst du mich vielleicht nach Hause begleiten? Ich würde mich freuen", fragte ich Alec und ich meinte es ernst. Er sah aus, als würde er gerade eine Freundin brauchen.

The Sisters Chronicles - Deadly WarWhere stories live. Discover now