25. Kapitel

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Philipp 'Phil' Grey
By LuanaWhite

Seth hatte seine erste Verwandlung überstanden, aber jetzt kam das Schwierigste. Zuerst musste er seinen Wolf akzeptieren und jetzt musste er gegen seinen Instinkt Vampire zu töten ankämpfen. Aber er schien gar nicht Herr seiner Sinne zu sein und steuerte tatsächlich auf Ares zu, welcher die Augen aufriss. Der Vampir wusste ganz genau was jetzt käme und es wäre besser er wäre nicht da, und Bianca auch nicht.

Ich sprang vor Seth und baute mich vor ihm auf.
"Du wirst Ares nichts tun. Das verbiete ich!" erklärte ich streng und hoffte dass die Rudelverbindung zwischen mir und Seth bestand und er mich als seinen Alpha ansah. Das war Ares' einzige Chance und tatsächlich senkte Seth ein wenig unterwürfig den Kopf, aber ich sah dass er mit sich kämpfte.

Ich wusste ganz genau, was gerade in ihm vor ging, schließlich hatte ich das alles auch durchgemacht. Das Raubtier in ihm sagte mich zu ignorieren und Ares in Stücke zu reißen. Aber ein anderer Teil in ihm wollte auf mich hören und alles tun, was ich ihm befahl.

Ich wusste, eigentlich wollte er Ares gar nichts tun.
"Seth, das bist nicht du. Hör auf Phil. Ares ist einer von uns." redete Bianca auch auf ihn ein und stellte sich tatsächlich vor ihren Freund.

Seth schloss etwas gequält die Augen und jaulte auf. Er war bestimmt durcheinander und dann sah ich ihn noch durchdringender an.

Es war gut dass ich Bianca schon vorgewarnt hatte, was passieren würde und ich versuchte Seth mit meiner Autorität dazu bringen auf mich zu hören. Dann ging ich einen Schritt näher auf ihn zu und dann legte Seth sich unterwürfig hin. Er hatte es getan und mich als Alpha akzeptiert.

Ich senkte meinen Kopf zu seinem und berührte seine Stirn kurz mit meiner Schnauze ehe ich mich zu Bianca und Ares umdrehte. Ares hatte seinen Hand um Biancas Handgelenk gelegt und ich erkannte dass er bereit wäre im Notfall mit ihr zu verschwinden, auch gegen ihren Willen.

Dann sah ich wieder zu Seth.
"Du wirst lernen mit deinen Instinkten umzugehen, Seth. Mit der Zeit wird es dir leichter Fallen und ein Wolf zu sein kann auch Vorteile mit sich bringen. Du kannst Bianca und andere Menschen die dir wichtig sind, jetzt beschützen. Auch vor anderen Vampiren. Und andere Wölfe." erklärte ich ihm. Jetzt, da Seth seine erste Verwandlung geschafft hatte, würde bestimmt bald das Rudel seinen Anspruch auf Seth erheben wollen. Max würde alles versuchen, damit der Junge ihn anstatt mich als Alpha ansah.

Aber er unterwarf sich mir und akzeptierte mich als seinem Alpha. Er würde meinen Worten Folge leisten und wenn er dadurch niemanden schaden würde, der ihm viel bedeutete, war es das doch wert.

Dann wollte Bianca auf uns zu gehen, doch Ares hielt sie zurück. Das war vielleicht besser so.
"Phil, darf ich zu ihm?" fragte sie dann etwas verunsichert.

Ich hielt es für keine gute Idee wenn Bianca näher kam. Seth musste sich erst daran gewöhnen ein Wolf zu sein, deshalb zeigte ich ihr mit einer Geste dass sie lieber bei Ares bleiben sollte. Sie hätte erst gar nicht mitkommen sollen, und der Vampir auch nicht.

"Bianca, vielleicht wäre es gut wenn wir gehen. Meine Anwesenheit erschwert es Seth nur und ich lasse dich hier nicht zurück. Seth ist bei Phil gut aufgehoben. Sie sind jetzt ein Rudel." erklärte Ares seiner Freundin dann auch und war schon leicht flehend.

Tränen bildeten sich in Bianca's Augen. Es war sehr ehrenwert von ihr, dass sie hier für ihren besten Freund da sein wollte, aber es machte das ganze leider auch verdammt schwer. Sie sollte mir jetzt vertrauen. Anders ging es nicht.

Die kleine Carter drückte ihren Kopf an die Brust des Vampirs und er legte ihr behutsam die Hand an den Kopf.
"Was bin ich für eine Freundin, wenn ich ihn alleine lasse." flüsterte sie traurig und sah zu mir.

"Du kommst am Morgen bitte sofort wieder zu mir, wenn ihr euch zurückverwandelt habt. Versprichst du mir das Phil?" bat sie mich.

Ich neigte kurz meinen Kopf was soviel wie Ja bedeutete. Bianca konnte jetzt nichts für Seth tun und das musste sie akzeptieren, so schwer es auch war. Dann nahm Ares sie hoch und lief mit ihr schnell aus der Wildnis raus.

Kaum waren die beiden weg, merkte ich wie Seth eine Last abfiel. Der Drang zu töten verschwand und er konnte sich nun auf seine anderen Instinkte konzentrieren. Es war wichtig dass er lernte damit umzugehen. Und wir würden zusammen viel trainieren. Als Mensch, und als Wolf.

"Ich wollte Ares nicht so bedrohen. Ich konnte es nicht kontrollieren." sagte Seth etwas traurig über Gedanken.

"Werde ich nach Vollmond immer noch Ares töten wollen? Werde ich überhaupt noch so etwas normales wie Uni oder den Sport Fußball als Werwolf machen können? Ich will nicht jedes Mal durchdrehen, wenn ein Vampir in meiner Nähe ist." fragte er mich verzweifelt und wimmerte sogar etwas.

Ich konnte verstehen wie hart das für Seth sein musste, aber er hatte keine Wahl. Er musste jetzt mit seinem neuen Leben klar kommen, sonst würde ihm das unglücklich machen.

"Der Drang Vampire zu töten wird nach wie vor da sein, aber in der Wolfsform ist dieses am stärksten. Ich würde schon sagen dass du dein normales Leben fort führen kannst und je mehr du dich an die Vampire gewöhnst, umso besser wirst du damit umgehen können.

Und sollte es wirklich mal passieren, dass du Ares, Jenn oder einen anderen Vampir beißt, kannst du sie mit deinem Blut wieder heilen, Seth. Nur beim Fußballspielen musst du vorsichtig sein, da du jetzt schneller und stärker als ein gewöhnlicher Mensch bist.

Wir werden regelmäßig deine Sinne und Gaben trainieren, und ich werde dich auch im Kampf ausbilden. Und es ist gut möglich dass das andere Wolfsrudel auftaucht und versucht dich zu überzeugen dich ihnen anzuschließen.

Es wird verlockend für dich sein, unter deinesgeleichen zu leben, aber ich hoffe sehr dass du dich nicht für das Rudel entscheidest. Max ist hinterhältig und nutzt seinen Alphastatus aus." erklärte ich ihm.

Natürlich war es immer Seth's Entscheidung, er musste selbst wissen welche Wahl er treffen würde, ich würde auf jeden Fall mein Bestes geben aus ihm einen Wolf zu machen der seine Natur akzeptieren kann und dennoch seine Menschlichkeit und freien Willen behielt.

The Sisters Chronicles - Deadly WarWhere stories live. Discover now