Kapitel 39 ~ Rachegeister? Nein danke

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 *~* ∞ *~* ᛗᛁᚲᚨᛖᛚᛋᛟᚾ *~* ∞ *~*

Kol hatte Elena gefunden. Schon eine Weile folgte er ihr unauffällig, wobei ihm das nicht sonderlich viel Mühe kostete. Entweder war Elena immer noch ein blutiger Anfänger, oder aber ihre Emotionen gingen so mit ihr durch, dass sie auf nahezu nichts achtete, während sie über den Friedhof lief. Vor einem der Grabsteine blieb sie stehen und las die Inschrift.

„Bruder und Freund", zitierte sie laut. „Welches Möchtegern Genie hat sich das Einfallen lassen?"

Sie sank auf die Knie, und als sie weiter sprach, mischten sich all ihre weinerlichen Gefühle in ihre Stimme.

„Ich gebe auf, Jer", flüsterte sie und kämpfte unter Tränen um Worte. „Ich wollte sie wirklich für dich töten, aber es hat keinen Sinn." Schluchzend hob sie einen vertrockneten Blumenstrauß auf. „Stefan hat recht. Es ist nur eine Ablenkung und ..." Sie zerrupfte den Blumenstrauß in ihren Händen, bevor sie ihn frustriert fort warf.

Sie hob für ein paar Sekunden ihre Hände hoch, um ihr Gesicht zu bedecken, dann schniefte sie laut und ließ sie sinken. Ihre Stimme war voller Tränen.

„Ich kann nicht! Ich kann das nicht. Ich kann nicht. Ich kann nicht weitermachen. Und ich will nicht. Wenn mich das schwach macht, dann gut, ich bin schwach, aber... ich kann nicht mit dir umgehen... ich kann nicht damit umgehen, dass du weg bist. Ich kann mit solchen Gefühlen nicht mehr umgehen!"

Sie brach heulend zusammen und das war der Moment, indem Kol sich entschied, ihr den Rest zu geben.

„Hallo, alte Freundin", sagte er, als er direkt hinter ihr auftauchte.

Elena rappelte sich hastig auf, drehte sich um und erstarrte, als sie Kol erkannte.

Süffisant grinsend sprach er weiter. „Schade um deinen Bruder!", tönte er ohne jedes Mitleid. „Schätze, jetzt heißt es nur ich gegen dich!"

Er stürmte auf sie zu und Elenas Miene wurde entschlossen. Es brachte ihn zum grinsen, als wenn das kleine Mädchen sich ernsthaft gegen ihn behaupten könnte! Das glich schon unter normalen Umständen einem Ding der Unmöglichkeit und jetzt, wo er so dermaßen sauer und frustriert war, hätten selbst fünf Elenas gleichzeitig keine Chance.

Mit einem gepfefferten Tritt schickte er sie zu Boden.

Hustend versuchte sich wieder Luft zu bekommen, weil der Aufprall ihr sämtlichen Sauerstoff aus der Lunge gepresst hatte.

„Das ist es, was ich vermisst habe", erklärte er ihr. „Zwischenmenschliche Interaktionen."

Er trat sie wieder und wieder.

„Auf der anderen Seite ist es einsam... und ich schwöre, unsichtbar zu sein, wird dich verrückt machen. Die Art, wie du mich nicht vor dir stehen sehen oder meinen Atem auf deiner Wange spüren konntest, während ich all das Leid zuflüsterte, das ich dir wünsche." Er packte sie am Hals und zog sie grob hoch, wobei sie darum kämpfte noch Luft zubekommen. „Aber leider kannst du es jetzt."

„Mach weiter, Kol. Töte mich. Du würdest mir einen Gefallen tun", gab sie gequält zurück.

„Sehr gerne, Darling", erwiderte er flüsternd. Aber dann ließ er sie plötzlich ohne Vorwarnung los und sie fiel zu Boden, während er herumwirbelte und einen fliegenden Pflock abfing, den jemand auf ihn abgeschossen hatte. Jeremy stand vor ihnen und richtete eine Armbrust auf Kol. Wie reizend.

„Jeremy Gilbert...", begrüßte Kol ihn und verdrehte genervt die Augen. „Willkommen zurück. Nun, wie sagt man? Töte mich einmal, Schande über dich. Töte mich zweimal, Schande über ..." Weiter kam er nicht, denn Stefan tauchte plötzlich in übermenschlicher Geschwindigkeit hinter ihm auf und brach ihm das Genick.

Mikaelson - Always & ForeverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt