𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟐𝟐

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Einigermaßen zufrieden räumte ich meine neuen Klamotten in den Schrank. Valerie hatte mich dazu überredet auch etwas zu kaufen, damit das Essen in dem Diner auf sie ging.

Da konnte ich wirklich nicht widersprechen.

Ein Blick auf meine Armbanduhr verriet mir, dass es kurz nach 6 war und ich überlegte, ob ich Stella jetzt schon holen müsste. Laut der Adresse, die Tyren mir gegeben hatte war es nicht weit, weshalb ich mich entschied zu laufen.

Als hätte ich ne andere Wahl...

Ich ließ meine Kopfhörer in meine Hosentasche gleiten und drückte auf die Klingel. Seit wann war es Abends noch so unglaublich heiß?

„Hey. Kann ich dir irgendwie helfen?" Ein Mädchen in meinem Alter öffnete die Tür und lächelte mich freundlich an. Ehe ich was sagen konnte, klammerte sich jemand um mich.

„Skyy!" grinsend schlag Stella ihre kleine Arme um meinen Bauch und ich verwuschelte ihr lachend die Haare. „Naa? Wie wars?"

„Toll. Wir haben Playmobil gespielt und eine riesige Höhle aus Decken und Kissen gebaut." ein weiteres Mädchen kam dazu und klatscht begeistert in die Hände was mich und das andere Mädchen zum Schmunzeln brachte.

„Willst du vielleicht noch kurz reinkommen?" fragte das Mädchen in meinem Alter und ich nickte. Wir liefen ins Wohnzimmer und ich sah die große Höhle auf dem Boden vor der Couch. „Oh wow." staunte ich und lehnte mich an den Türrahmen.

„Okay Hannah. Ich würde sagen ihr beide räumt noch schnell auf und dann geht Stella mit Skyler nach Hause." sagte das Mädchen und die beiden zogen einen Schmollmund.

„Bitte Lena. Nur noch 10 Minuten." bettelte Hannah und schaute sie mit ihren braunen Welpenaugen an. „Ihr habt doch jetzt lang genug zusammen gespielt. Und außerdem kommt Stella doch schon am Montag wieder."

„Das erinnert man daran, als ich kleiner war und meine Mom mich abholen wollte." grinsend beobachtete ich die beiden wie sie ihre Höhle niederrissen. „Oh ja, ich weiß genau was du meinst." lachte Lena.

„Verstehst du dich gut mit Tyren?" Ich drehte meinen Kopf in Lenas Richtung. „Mehr oder weniger. Ist eine lange und komplizierte Geschichte." seufzte ich, da ich wirklich keine Lust hatte darüber zu reden. Zum Glück nickte Lena nur und beließ es auch dabei.

„Bist du fertig?" „Wenn wir heute Abend einen Film gucken ja." zuckersüß grinste Stella mich an. „Von mir aus." lachte ich und stieß mich am Türrahmen ab. „Man sieht sich bestimmt nochmal." lächelte Lena und ich nickte. „Wir wohnen im selben Dorf also denk ich schon." Stella verabschiedete sich von den beiden und wir liefen zusammen nach Hause.

„Ist Ty schon zu Hause?" Ich schüttelte den Kopf und schloss die Tür auf. „Ich weiß nicht, wann er wiederkommt." Ich hing unsere Jacken an die Haken und zog meine Schuhe aus. Das kleine Mädchen zog mich ins Wohnzimmer und warf sich auf die Couch. Ich setzte mich neben sie und winkelte meine Beine an, während Stella den Fernseher anmachte.

Als ich die Haustür öffnen hörte, stöhnte ich leise genervt auf und stand auf. Ich wollte jetzt nicht mit Tyren sprechen und sehen schon gar nicht.

Unauffällig schlich ich vom Wohnzimmer durch die zweite Tür in die Küche um zu hoffen, Tyren nicht zu begegnen. Gerade als ich aus der Tür in den Flur wollte, tauchte der Blondschopf in der Tür auf und versperrte mir den Weg. Mein siegessichere Grinsen verschwand wieder.

„Du bleibst schön hier, Prinzessin." grinste Jayden und zog mich an meinem Arm ins Wohnzimmer wo Ty sich in meine Richtung drehte und sofort einen wütenden Blick aufsetzte. Jayden ließ mich los und ging auf Stella zu, die fragend zu uns guckte. „Was ist los?"

„Mami und Papi streiten sich." flüsterte er ihr zu und drehte sich nochmal zu dem Polen und mir um. „Ich lass euch erst hier raus, wenn ihr diese Kindergartenscheisse geklärt habt. Ist ja schlimm."

„Da gibt es nichts zu klären." kam es von mir und Tyren gleichzeitig.

„Und ich bin Präsident von Amerika." Mit diesen Worten verschwand er mit Nowaks kleinen Schwester, die nur Bahnhof verstand auf der Treppe ins obere Stockwerk.

Tyren setzte sich auf das Sofa und schwieg vor sich hin. Ich lehnte mich an die Wand und schaute aus der großen Terrassentür, die einen perfekten Blick auf unseren Garten freilegte. Die Stille wurde von einem seufzten unterbrochen und ich blickte auf den Jungen, der auf meinem Sofa saß und mich anschaute. „Wieso juckt es dich was ich mache?"

Weiß ich nicht.

Ich antwortete nicht, sondern schaute ihn weiterhin nur an, was den Polen wohl ziemlich nervte denn er stand auf und kam einen Schritt auf mich zu.

„Was soll ich denn sonst machen, Skyler. Mein Vater trink den Alkohol als wäre es Wasser und ich habe nichts Besseres zu tun, als bei dem Mädchen zu wohnen, welches ich immer gehasst habe."

Gehasst habe?

Ich schon diesen Gedanken schnell beiseite und lehnte meinen Kopf gegen die Wand.

„Ich versteh deine Entscheidung, aber denkst du wirklich, dass es eine gute Idee ist jetzt nach Hause zu gehen? Ich meine, du bist einfach abgehauen und hast dich nicht gemeldet. Würde ich sowas machen, würden mir meine Eltern den Kopf abreißen."

Nein würden sie nicht. Die würden mir eine kurze Standpauke halten und gut war.

Tyren schaute mich nachdenklich an und an seinem Blick erkannte ich, dass er wusste, dass ich recht hatte. Dieser Blick wurde jedoch zerstört als mein braunhaariger Gegenüber eine Nachricht bekam.

Genervt seufzte er auf und ich wurde leider Gottes neugierig. „Dein Dad?"

„Besser. Meine Mom. Dad hat ihr anscheinend von mir erzählt und jetzt schreibt sie, dass sie sich Sorgen macht." Er legte sein Handy auf den Tisch und raufte sich seine Haare.

Ich lief auf ihn zu und stellte mich direkt vor den großen Jungen, der auf mich herabschaute. „Du hast recht, ich kann dir nicht vorschreiben, was du tun sollst, aber ich habe hier genug Platz und du und Stella könnt so lange bleiben wie ihr wollt." lächelte ich leicht und Tyren schaute mich etwas überrascht an.

Nach einem kurzen Schweigen zog der Pole mich plötzlich in eine Umarmung und mir stieg sofort der angenehme Geruch seines Parfüms in die Nase, weshalb ich meine Augen aufriss. Überfordert von der Geste, schlang ich einfach meine Arme um ihn. Ich umarmte gerade Tyren Nowak! Den Tyren Nowak!

Auch wenn ich nicht mit sowas gerechnet hatte, genoss ich diesen kurzen Moment.

„Danke Sky. Für alles." murmelte er und ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ich löste mich langsam wieder aus seiner Umarmung und schaute ihm in seine stechend grünen Augen.

„Bedank dich nicht dafür, verstanden? Das war selbstverständlich."

„Und das, obwohl du mich hasst?" schmunzelnd hob eine Augenbraue und ich verdrehte die Augen. „Ich hasse dich nicht." gab ich zu und strich mir eine Strähne wieder hinter mein Ohr.

„Ok wow, das aus deinem Mund zu hören ist echt abartig." lachte er und ich verdrehte die Augen. „Du musst auch wirklich alles kaputt machen Nowak."

„Beruhigt es dich, wenn ich sage, dass ich dich auch nicht mehr hasse?"

„Okay du hast recht, das ist wirklich abartig." Ich verzog das Gesicht und schaute ihn wieder an.

„Du musst auch wirklich alles kaputt machen, Wess."

My Perfect SummerNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ