𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟏𝟐

3.2K 83 12
                                    

Immer noch perplex schaute ich zwischen meiner besten Freundin und den beiden Jungs her und versuchte die Situation einzuordnen. Als ich plötzlich an meinem Arm von den anderen beiden weggezogen wurde, kehrte ich wieder ins hier und jetzt zurück, weshalb ich auch sofort meinen Arm aus Jaydens Griff befreite.

Abwartend schaute ich den Blondie mit verschränkten Armen an und wartete darauf, dass er mir das ganze erklärte.

„Bevor du mich mit deinem Blick weiter tötest, hör mir bitte zu. Ich weiß ihr beide wünscht euch gegenseitig die Pest an den Hals aber hätte Tyren eine andere Möglichkeit, würde er diese nutzen."

Mein Blick huschte über Jaydens Schulter und landete auf dem Polen, der gerade sein Auge abtastete und sofort sein Gesicht verzog, während er wahrscheinlich vor sich hin fluchte, so wie Roxy ihn gerade anschaute.

Ich richtete meine Augen wieder auf den Jungen vor mir, der mich schon fast bettelnd ansah. Oh wow, Tyren muss ja echt tief in der Scheiße stecken.

„Wieso geht er nicht zu dir? Oder zu einer seiner anderen tausend Freunden?" hakte ich nach und hob eine Augenbraue. Jayden seufzte und senkte kurz seinen Kopf. „Die Jungs wissen nichts davon. Ich musste Ty versprechen die Klappe zu halten und ich hab kein Platz mehr. Meine Familie ist für 2 Wochen zu Besuch. Bitte Skyler!"

Nachdenklich fiel mein Blick erneut auf den Polen, der gedankenverloren auf den Boden starrte. Roxy die neben ihm stand, bemerkte meinen Blick, nickte bemitleidend in seine Richtung, was mich aufseufzen ließ.

„2 Wochen. Kein Tag länger." sagte ich mit fester Stimme und Jayden schaute überrascht auf, bevor er erleichtert ausatmete. Seine Unsicherheit war offensichtlich verschwunden, denn ein fettes Grinsen zierte seine Lippen.

"Also bro, Skyler kann" ehe er weiter sprechen konnte unterbrach Tyren ihn. "Vergiss es Jay. Ich find schon was anderes." murmelte er und schaute ihn dabei fest in die Augen. Auch im Dunkeln erkannte ich, dass er am ganzen Körper angespannt war.

"Jetzt krieg dein Ego mal in den Griff und nehm es einfach an. Was willst du denn sonst machen? Du weißt ganz genau, dass es nicht so weitergehen kann." antwortete Jayden leicht wütend und Tyren ballte seine Hände zu Fäusten.

Ich schenkte Roxy einen kurzen Blick und verstaute meine Hände in meinen Jackentaschen. Dann hob ich meinen Blick wieder und schaute direkt in seine funkelnden Augen, in denen ein kleines bisschen Hass und Hilflosigkeit zu sehen war.

"Ich lasse Stella nicht bei diesem Psycho alleine." unterbrach Nowak die Stille und machte auch mich wieder aufmerksam. "Dann nehm sie mit." Innerlich klatschte ich mir eine für mein zu schnelles Mundwerk. Ich hatte zwar keinen blassen Schimmer wer Stella war, aber auf eine Person mehr kam es nun auch wieder nicht an.

Trotz meinen Gedanken war mir nicht entgangen wie Tyren mit sich selbst kämpfte und als Jayden seinem besten Freund denselben auffordernden Blick zu warf, den Roxy mir vorhin zugeworfen hatte, seufzte er.

„Okay."

Nach einem kurzen Plan was als nächstes passiert, drehte ich mich zu Roxana um und zog sie in eine kurze Umarmung. „Ich bring dich um." zischte ich ihr ins Ohr, doch sie grinste nur. „Du wirst mir dafür noch danken, Süße." zwinkerte Sie mir zu und verschwand anschließend in die entgegengesetzte Richtung.

Ich wickelte die Leine wieder um mein Handgelenk und trottete den Jungs hinterher, die vorausliefen und sich gegenseitig alle möglichen Beleidigungen an den Kopf warfen. Ich hingegen blieb still und ließ mich von Milo hinterher ziehen, da ich in meinen eigenen Gedanken versunken war.

Hatte ich dem Tyren Nowak gerade wirklich einen Schlafplatz in meinem Haus angeboten? Dem Jungen den ich abgrundtief nicht leiden konnte?

Dann soll der Junge noch einmal sagen, ich sei ein herzloser Mensch...

Nach einem kurzen Fußweg standen wir vor einem Haus und Jayden drehte sich zu mir um, während der Pole die Haustür aufschloss.

"Du glaubst nicht wie dankbar ich dir bin. Wirklich. Auch Ty ist erleichtert, auch wenn er es nicht zugeben wird, da der Junge ein viel zu großes Ego hat." Jayden fuhr sich kurz durch seine Haare, verdrehte aber gleichzeitig leicht schmunzelnd die Augen.

Während Nowak im Haus verschwand, warteten Jayden und ich auf dem Hof, bis ich ein Geräusch wahrnahm und mich zur Tür umdrehte. Ohne groß zu überlegen, drückte ich dem Vollidioten Milos Leine in die Hand und lehnte mich mit verschränkten Armen in die Tür.

Als ich zwei Gestalten erblickte, die gerade aus einem Raum kamen, konnte ich nicht anders als ironisch aufzulachen. „Wie ich sehe, macht es dir immer noch Spaß andere zu manipulieren." Meine Miene wurde wieder kalt und emotionslos blickte ich der jungen Frau entgegen.

„Skyler. Ich freue mich auch dich wiederzusehen. Du bist groß geworden." war alles, was diese Schlampe sagte, bevor ich schnaubte und meinen Blick auf den Mann neben ihr richtete, der mich abschätzend musterte. Ich tat es ihm gleich.

Gerade wollte er was sagen, doch ich drehte meinen Kopf zur Seite und sah Tyren und ein kleines Mädchen die gerade mit einer Tasche die herunterkamen. Der Mann, Tyrens Vater nehm ich an, schloss seinen Mund wieder und verwirrt schaute er zu seinem Sohn.

Ich bemerkte wie Stelle näher an Tyren rückte und nach seiner Hand griff.

"Was glaubst du wo du hingehst?!" Der Mann kam auf uns zu und der junge Pole spannte sich augenblicklich an. Er sagte nichts, sondern drehte sich zu mir um und wollte gerade aus der Tür gehen, als sein Dad weitersprach.

"Rennst du jetzt auch weg genau wie deine Mutter? Du bist ein nutzloser Feigling Tyren!" rief er hasserfüllt und kam mit erhobenen Finger auf ihn zu, als sein Blick erneut auf mich landete „Aber wenigstens hast du dir eine von den reichen geangelt. Die kleine Wess, soweit ich mich nicht irre." Ich verdreht desinteressiert die Augen, auch wenn ich innerlich anfing zu kochen vor Wut.

Elendiger Bastard.

"pierdol się." zischte Ty und drängte sich an mir vorbei. Ich stand immer noch im Türrahmen und stand nun seinem Vater direkt gegenüber. Auch wenn ich keine Ahnung hatte, was Tyren da gesagt hatte, konnte ich mir denken, dass es nichts Freundliches war.

„Haben Sie ja toll hingekriegt. Und du" Ich zeigte auf Tony, die immer noch neben Herr Nowak stand. „Ich hoffe, du landest in der Hölle."

Wütend drehte ich mich um und trat nach draußen, wo Tyren neben Jayden stand und Stella Milo begutachtete.

"Bist du fertig?" fragte ich leicht genervt. Er nickte knapp und wir liefen los. Auf dem Weg herrschte Stillschweigen. Keiner von uns sagte auch nur einen Ton. Nichtmal Stella, obwohl ihr Blick so viel sagte wie was passiert hier gerade?

Das würde ich allerdings auch gerne wissen.

My Perfect SummerWhere stories live. Discover now