Kapitel 25

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Während Cirion und ich uns um das Essen kümmerten, tollten meine Geschwister durch das Haus und spielten Verstecken. Wir alle waren erleichtert, endlich wieder ein Dach über dem Kopf zu haben. Jetzt mussten wir nur noch hier bleiben dürfen.... „Ich werde morgen um ein Gespräch mit der Königin bitten, damit sie erlaubt, dass ihr hier in der Stadt bleiben dürft. Es ist nötig, dass du dabei anwesend bist, da du sozusagen der Vormund für deine Geschwister bist. Ich hoffe, dass ist in Ordnung für sich.", riss mich Cirion aus meinen Gedanken. 

Er war gerade gegangen, um ein paar Töpfe aus seiner Kammer zu holen, damit ich meinen Eintopf kochen konnte. Währenddessen hatte ich in meine Gedanken versunken die Kartoffeln geschält. „Natürlich ist es das. Kann ich meine Geschwister mitnehmen?", wollte ich nachdenklich wissen. Immerhin konnte ich sie schlecht alleine lassen in einer ihnen noch so fremden Stadt.  

„Leider wird das nicht möglich sein. Außerdem wäre ihnen bestimmt langweilig. Ich könnte einen guten Freund von mir fragen, ob er ihn morgen ein wenig mitnehmen kann. Da ich weiß, dass du deinen Geschwistern keinem Fremden anvertrauen würdest, will ich dir vorschlagen, dass ich dir meinen Freund noch heute vorstelle.", antwortete Cirion und sah mich fragend an, als nicht sofort eine Antwort von mir kam. 

Natürlich war ich nicht ganz einverstanden, meine Geschwister während des Gesprächs allein zu lassen, trotzdem wollte ich sie in guten Händen wissen. „Wann möchtest du mich ihm denn vorstellen?", fragte ich nach einer Weile des Schweigens. „Ich habe ihn zum Essen eingeladen. Oh, das habe ich ganz vergessen, zu erwähnen!", entschuldigte er sich, als ihm die wichtige Information wieder einfiel. Überrascht blickte ich auf das Gemüse vor mir.... 

Dann würde ich wohl etwas mehr von dem Eintopf zubereiten müssen! Als meine Geschwister zum tausendsten Mal an der Tür von der Küche vorbeiliefen, rief ich sie, damit sie kurz zu mir kamen. „Was ist denn los?", wollte James wissen, welcher vom Spielen noch ganz außer Atem war. „Ich möchte euch zwei nur vorwarnen, dass wir heute noch einen Gast bekommen. Er wird wahrscheinlich morgen auf euch aufpassen, weil ich mich mit Cirion um unseren Aufenthalt hier kümmern muss.", erzählte ich ihnen. 

„Wer ist er denn?", fragte meine Schwester neugierig. Hilfesuchend sah ich zu Cirion, da ich den Namen unseres Gastes ja nicht wusste. „Er heißt Alexander und dient auch hier in der Garde. Ihr müsst wissen, dass er ein sehr guter Freund von mir ist und ich ihm mein Leben anvertrauen würde. Wenn ihr wollt, kann er euch morgen mit zur Arbeit nehmen!", sagte er zwinkernd. Meinen Geschwistern sah man ihre Begeisterung an. Ihre Augen waren riesig und schienen, vor Freude zu funkeln. 

 Aufgeregt begann die Beiden, miteinander zu diskutieren und überlegten schon, wohin Alexander sie überall hin führen würde. „Aber ich möchte nur Gutes über euch hören, wenn ich wieder da bin.", ermahnte ich die Beiden lachend. Erwischt nickten die Zwei, sie wussten nämlich genau, worauf ich anspielte. Einmal hatte ich sie zu einer guten Freundin meiner Eltern gelassen, da ich für einige Tage in den Wald gegangen war, doch als ich zurückkam, war sie stinksauer. Meine Geschwister hatten es damals geschafft, das einzige Pferd unserer Bekannten zu verjagen. Dieses hatte sie eigentlich verkaufen wollen, was ihr eine gute Summe an Geld eingebracht hätte, jedoch war dann daraus nichts geworden. 

Grinsend sah ich an, wie sie schuldig ihre Gesichter verzogen, als sie daran dachten. „Nun geht schon weiter spielen. Ich rufe euch, wenn das Essen fertig ist!", sagte ich an James und Serina gewandt. Keine Sekunde später waren sie auch schon aus dem Zimmer gestürmt. Kichernd machte ich mich wieder daran, dass Gemüse zurecht zu schneiden. Doch nach einer Weile fiel mir auf, wie leise Cirion auf einmal war. 

Ich warf einen kurzen Blick zu ihm und sah, wie er mich aufmerksam musterte. „Habe ich irgendwas im Gesicht?", fragte ich irritiert und wollte mir schon mein Gesicht abwaschen, als er kopfschüttelnd verneinte. „Ich finde es nur schön zu sehen, wie du mit deinen Geschwistern umgehst. Ich weiß, dass du vielleicht nicht darüber reden möchtest, aber ich würde einfach gerne mehr über euch erfahren!", sagte er ehrlich. Vielleicht war es wirklich an der Zeit, ihm etwas mehr zu erzählen.

Rising Dark - Das ErwachenDonde viven las historias. Descúbrelo ahora