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,,Es wäre besser, wenn du nicht mitkommst",versuchte ich Dad zu überzeugen. ,,Ich möchte meine Kinder auch mal sehen und außerdem brauche ich noch Jake oder Noahs Unterschrift" ,,Du hattest 8 Jahre lang Zeit, deine Kinder zu besuchen",brummte ich schlecht gelaunt. Ich wollte nicht, dass Dad mitkommt. Das würde nur Ärger geben. Ich wollte Jake alleine erklären, wo ich war. Außerdem wette ich, er will nur wegen der scheiß Unterschrift mit. ,,Ich bin dabei, du musst jetzt nicht extra mitkommen",versuchte ich mein Glück. ,,Zoey. Ich kenne dich. Du bist genauso, wie deine Mutter. Die hat auch immer versucht sich raus zu reden",seufzte Dad. Der Vergleich mit Mum tat mir weh. Bei jedem anderen hätte ich mich geschmeichelt gefühlt. Aber nicht bei ihm. Aus seinem Mund klang Mums Name so eklig.

 Ich atmete noch einmal durch, bevor ich aus dem Taxi ausstieg. Ich lief die Einfahrt zu unserer Villa hoch. Vor der Tür blieb ich stehen. Ich zupfte mein Kleid zurecht und drückte auf die Klingel. Ich spürte Dads Blicke auf meinem Rücken. Herrgott, konnte der nicht wieder nach Luanda verschwinden. Nein, er musste meine Brüder gegen mich aufhetzen. Nach wenigen Sekunden wurde die Tür geöffnet. Ich sah in ein geschocktes und gleichzeitig glückliche Gesicht. ,,Zoey!" Jake löste sich aus der Schockstarre und schloss mich in seine Arme. Tränen begannen meine Wangen runter zulaufen. Ich hatte meine Brüder mehr vermisst, als mir bewusst gewesen war. Ich wusste nicht, wie lange wir da so standen, aber es tat gut. Nach einer Weile löste Jake sich von mir und sein Blick fiel auf Dad. ,,Was willst du hier?",fragte er barsch. Dad zuckte die Schultern. ,,Ich habe dir Zoey wiedergebracht." ,,Tu nicht so, du machst nie irgend etwas ohne hinter Gedanken",zischte Jake und drückte mich stärker an ihn. ,,Ich brauche lediglich eine Unterschrift von dir und Noah. Dem Rest hat Zoey schon zugestimmt" Dad lächelte sanft. Boahr, wie mich sein Fakelächeln aufregte. Jake schaute zu mir runter. ,,Wo hast du zugestimmt Zoey?",fragte er argwöhnisch. ,,Er hat mir keine Wahl gelassen",schluchzte ich. Jake strich mir beruhigend über den Rücken. ,,Zoey, willst du schon mal rein gehen? Ich kläre das",bot Jake mir mit sanfter Stimme an. Ich nickte und löste mich von ihm.  Ich lief durch die Haustür. Im Wohnzimmer war keiner meiner Brüder zu sehen. Niedergeschlagen setzte ich mich aufs Sofa. Immer mehr Tränen rollten über meine Wangen. Durch die angelehnte Haustür hörte ich Jake wütend brüllen:,,Du hast was? Du hast Zoey vor die Wahl gestellt, entweder in Mexiko zu bleiben oder bei dir unter Vertrag zu gehen? Spinnst du jetzt komplett? Zoey ist nicht mal volljährig!" Ich versuchte das Gespräch zwischen Dad und Jake zu ignorieren und konzentrierte mich auf meine Tränen. Plötzlich hörte ich Noahs erstaunte Stimme:,,Zoey?" Ich drehte ,mich um. Auf der untersten Treppenstufe stand Noah. Als er die Tränen in meinen Augen sah, kam er sofort zu mir gerannt. ,,Hey, was ist los?" Ich wollte es ihm nicht erklären müssen. Ich wollte in diesem Moment einfach in den Arm genommen werden und nicht sprechen müssen. ,,Mit wem redet Jake da?",fragte Noah. ,,Dad",flüsterte ich unter Schluchzen. Noah Gesichtsausdruck veränderte in Sekundenschnelle. Er lief schnurstraks auf die Haustür zu und lies mich einfach alleine. Ich zog meine Beine an und stützte meinen Kopf auf meine Knie. Wieso war er nicht bei mir geblieben? Wieso hatte er mich alleine gelassen? 

Ich war so in Tränen vertieft, dass ich gar nicht merkte, wie irgend einer von meinen Brüdern die Treppe runter gekommen war. Erst als ich jemanden:,,Zoey!",rufen hörte, bemerkte ich es. Ich hatte nicht die Kraft mich umzudrehen. Ich hörte wie sich Schritte näherten. Dann spürte ich, wie sich der Sofastoff neben mir senkte und ich in den Arm genommen wurde. Wer auch immer, das von meinen Brüdern war, er verstand, dass ich einfach nur in den Arm genommen werden und keine Fragen beantworten wollte. Ich schluchzte in die Umarmung und lies meinen angestauten Gefühlen freien Lauf. Mein Bruder machte nichts, außer mich zu umarmen und regelmäßig ein und aus zu atmen. Ich wollte nicht aufschauen, um zu gucken, wer von meinen Brüdern das war. Vielleicht war es Bruno, Henry, Nico oder Alex. Aber auf keinen Fall Lio. Lio hätte mir direkt tausende von Fragen gestellt. Nach einer Weile versiegten meine Tränen und ich  setzte mich auf. Ich schaute direkt in die eisblauen Augen von Alex. Sofort kamen wir wieder die Tränen. ,,Danke",schluchzte ich. ,,Shh Zoey, ich bleibe so lange bei dir, bist du dich beruhigt hast",meinte Alex sanft. Dankbar lehnte ich mich gegen Alex. Beruhigend strich er mir durch die Haare.

My big brothers me and my boyfriendTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang