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Kristian war jetzt schon 3 Stunden weg und ehrlich gesagt genoss ich die Ruhe, die ich hatte. Ich konnte endlich meine Gedanken neu ordnen. Plötzlich ging die Tür auf und Kristian betrat den Raum. ,,Hey, gehts wieder?",fragte er sanft. Weinend schüttelte ich meinen Kopf. Kristian setzte sich neben mich aufs Bett. ,,Hey, ich weiß, ich bin schuld, dass du jetzt hier fest sitzt. Aber Zoey, versuch wenigstens das beste draus zu machen. Ich weiß es ist viel verlangt, dich nach allen dem noch um einen Gefallen zu bitten, aber denk an Alex. Würde Alex wollen, dass du dir von irgend so einem daher gelaufenen Mafiaboss deine Jugend zerstören lässt?" Ich schüttelte den Kopf und schon wieder kamen mir die Tränen. Vorsichtig zog Kristian mich in eine Umarmung. Ich wehrte mich nicht. Im Prinzip konnte Kristian ja auch nichts dafür, dass er einen so bescheuerten Bruder hatte. Ich schluchzte in die Umarmung. Nach einer Weile löste sich Kristian wieder. ,,Willst du mit essen?",fragte er sanft. ,,Ist Ryder da?" ,,Ja",seufzte Kristian. ,,Dann nicht" ,,Sollen wir beide hier essen?",fragte Kristian vorsichtig Ich nickte. Irgendwie tat es gut, dass Kristian als einziger in dieser beschissenen Situation für mich da war. Obwohl ich ihn eben angebrüllt hatte, machte er sich Sorgen um mich. ,,Lenny!",riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken. Nach ein paar Sekunden tauchte der gute alte Lenny im Türrahmen auf. ,,Zoey und ich essen hier",informierte Kristian Lenny. ,,Wie Sie wünschen",mit diesen Worten verschwand Lenny wieder. Keine zwei Minuten später, kam er mit einem Tablet wieder. Lenny sellte das Tablet vor uns aufs Bett und verließ mit den Worten:,,Ich wünsche guten Appetit",das Zimmer. Ich griff nach einen der Teller. ,,Guten Appetit",wünschte mir Kristian. ,,Danke, dir auch",antworte ich freundlich, bevor ich die erste Gabel in mich reinschob, was mit einer Hand gar nicht so einfach war. Den Rest des Abends verbrachten zusammen. Ich erzählte Kristian von dem unbeschreiblichen Gefühl, dass ich beim reiten verspürt hatte. Kristian erzählte, mir wie Ryder, als kleines Kind super tollpatschig gewesen war. Ich erzählte ihm, dass ich früher auch tollpatschig war und mir Alex immer geholfen hatte. Kristian erzählte mir, dass Ace panische Angst, vor Spinnen hatte. Irgendwann schweiften wir vom Thema ab und redeten über      Hunderassen und Hundeerziehung. Der Abend war einfach schön, aber irgendwann wurde es zu spät. ,,Zoey, ich muss morgen früh raus" Kristian wollte gerade gehen, als ich ihn aufhielt:,,Kannst du nicht hier bleiben?" ,,Ich schätze mal, das geht nicht. Aber wenn du willst, kannst du bei mir schlafen" Ich nickte, ich wollte jetzt einfach nicht alleine sein.

Müde blinzelte ich. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, aber Kristian war sich schon am Anziehen. Er stand in Jogginghose und komplett ratlos vor seinem Schrank. In diesem Moment wurde die Tür aufgerissen und ein ziemlich eifersüchtig aussehender Ryder stand in der Tür. ,,Kristian, du musst los und du Zoey, kommst mit!" ,,Ich habe noch eine halbe Stunde Zeit, also komm mal runter!",motzte Kristian. Okay, das wars dann mit dem morgendlichem Frieden. Seufzend lies ich mich mit dem Gesicht nach vorne wieder ins Kissen fallen. ,,Ey Zoey, bist du taub? Aufstehen!",hörte ich Ryder. Genervt setzte ich mich auf. ,,Können wir kurz rausgehen? Dann kann Zoey wenigstens weiter schlafen",schlug Kristian hoffnungsvoll vor. ,,Nein! Und jetzt raus!"  ,,Du schmeißt mich ernsthaft aus meinem eigenen Zimmer raus?",meinte Kristian kopfschüttelnd. Mit einem entschuldigten Blick zu mir, verließ er das Zimmer. Jetzt waren nur noch Ryder und ich hier. Ryder kam wütend auf mich zu und zog mich an meinem nicht gegipsten Arm aus dem Bett. Wütend starrte ich ihn an. Ich hatte nur einen Slip und ein viel zu  großes T-schirt, von Kristian an. Ryder kam meinem Ohr gefährlich nah. ,,Halt dich von Kristian fern!",zischte er mir wütend ins Ohr.

Seit Tagen aß ich nichts mehr und starrte einfach nur die weißen Wände an. Kristian kam jeden Tag, brachte mir Essen und redete auf mich ein, aber viel Zeit hatte er auch nicht. Ryder schickte ihn auf immer mehr Missionen. So, dass Kristian fast den ganzen Tag weg war und wenn er wieder kam, komplett fertig war und einfach nur Duschen und dann ins Bett wollte. Ich glaube, Ryder wollte  uns so auseinander bringen. Aber es half nichts, egal, wie fertig Kristian war, er kam immer zu mir und unterhielt sich mindestens eine halbe Stunde mit mir. Ryder kam auch ab und zu und schrie mich an, dass ich etwas Essen sollte, aber wenn schon, aß ich nur bei Kristian etwas. Oh Gott, wie weit hatte mich Ryder gebracht? Ich war immer die verfressenste aus der Familie und jetzt? Jetzt aß ich nur, wenn eine bestimmte Person da war. Das Geräusch der Tür riss mich aus meinen Gedanken. Ich schaute nicht mal auf. Ich wusste eh, dass es Kristian war. Plötzlich wurde etwas zu mir aufs Bett geworfen. ,,Mir reichts. Ich kann nicht weiter ansehen, wie du leidest. Ruf deine Brüdern an" Erstaunt sah ich Kristian an. Einfach so, gab er mir sein Handy? Und dann  auch noch, damit ich meine Brüder anrufen konnte. Ich starrte ihn immer noch perplex an. ,,Na los, oder ich überlege es mir anders",scherzte er. Schnell griff ich nach dem Handy und sah noch, wie Kristian mein Zimmer verließ. Mein Herz schlug bis zum Hals. Ich nahm mal an, ich hatte nicht unendlich Zeit, als wenn sollte ich zu erst anrufen?

My big brothers me and my boyfriendDove le storie prendono vita. Scoprilo ora