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Kristians Pov:

Ich hatte einen Plan. Ich wollte Zoey nicht mehr leiden sehen. Die Welt hier war viel zu gefährlich für sie. Sie gehörte nicht zur Mafia. Obwohl Zoey eine starke Person war, entweder wuchs man mit der Mafia auf oder man wuchs friedlich mit seiner Familie auf und war für das harte Überleben hier nicht gemacht. ,,Sie wollten mich sprechen Boss?",riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken. ,,Ah, Zayn, wer sind unsere besten Männer?" Zayn war einer der Menschen hier, die eher auf meiner, statt Ryders und Aces Seite standen. ,,Meinen Sie ihrer oder Ryders Männer?" ,,Meine, denen, denen ich vertrauen kann",antwortete ich. ,,Ähm, ich denke, Farim, Caspar, Miguel, Niclas, Mike und Paco. Und vielleicht auch noch Seth, aber bei dem wäre ich mir nicht so sicher",berichtete mir Zayn. ,,Gut, lass alle bis auf Seth her holen",befahl ich abwesend. Es konnte so viel schief gehen, aber ich wollte Zoey einfach nicht weiter leiden sehen. Egal, wie kitschig das sich jetzt anhörte, mir tat es weh, sie so zu sehen. Zoey bedeutete mir mehr, als alles andere. Ich hatte keine Mutter mehr, mein Vater bevorzugte meine ach so tollen Stiefbrüder, mein kleiner Bruder Cole, der auch Aces und Ryders richtiger Bruder war, war mit meiner Stiefmutter auf Bali, Aces kleine Schwester, hasste mich und meine Stiefmutter liebte mich zwar, wie ihren eigenen Sohn, aber hatte nie Zeit für mich. Ich weiß, es war idiotisch sich mit nicht mal 18 an eine Person fest zu klammern, aber ich liebte Zoey. So doof, wie es auch klingen mag, selbst wenn sie einen anderen Boyfriend hätte, ich würde sie trotzdem beschützen. 


Zoeys Pov:

Heute saß ich das erste Mal, seitdem ich bei Dad war mit Sattel und Trense wieder auf einem Pferd. Ich genoss die warme Frühsommersonne auf meiner Haut und trappt entspannt über den Platz. Es war schon ziemlich cool, seinen eigenen Reitplatz zu haben, keine nervigen Anfänger, die dir dauernd in den Weg reiten. Keine unerfahrene Leute, die ihr Pferd nicht unter Kontrolle hatten, keine zickigen Schulpferd, die alle 5 Minuten durch gingen. Erschöpft vom ganzen Reiten saß ich eine Runde aus. Auch wenn ich es nicht wahr haben wollte, ich war Ryder extrem dankbar. Ich brauchte Ablenkung und Ryder hat mir ohne zu fragen, ein Pferd geschenkt und dann auch noch mein Traumpferd. ,,Miss, ich soll gucken, ob bei Ihnen alles in Ordnung ist",riss mich Lennys Stimme aus meinen Gedanken. Ich nickte, aber dann fiel mir doch noch etwas ein. ,,Lenny, kannst du mir den Sattel abnehmen und in den Stall bringen?" ,,Ja klar Miss" Ich parierte durch und lies mich von meiner Stute gleiten. Lenny öffnete den Sattelgurt und nahm den schweren Sattel von Moonlights Rücken. Mit Hilfe, der Aufsteigshilfe stieg ich wieder auf und ritt los. Lenny verabschiedete sich noch und ich ritt Gedanken verloren über den Platz. Plötzlich kam mir wieder einer meiner Ideen, die mich letztes Mal fast in Lebensgefahr gebracht hatten. Ich beschloss einfach, mich hier in Mexiko ein bisschen um zu gucken. Wenn ich schon hier war, wollte ich auch etwas vom Land sehen. Ohne zu überlegen, lies ich Moonlight über den Zaun springen. Im Schritt verließ ich das Grundstück. Wieso nur auf dem Platz reiten, wenn hier ziemlich viel Landschaft war? Im entspannten Schritt ritt ich vom Grundstück runter und weg von Ryders Villa. Zugegebener Maßen, ich hatten schon ziemlich Schieß. Aber no risk, no fun. Ich lies Moonlight erstmal am langem Zügel im Schritt, zur Erholung auf der Straße laufen. Ryder wohnte ziemlich  abgelegen, weit und breit war nur öde Landschaft.

Ich ritt bestimmt schon 1 Stunde, als ich endlich eine Stadt sah. Zwar nur am Horizont, aber immerhin. Entspannt lies ich Moonlight neben der Straße her traben.  Auf einem Stadtschild stand der Name: Pequeña villa . Noch nie von gehört. Naja, einmal ist immer das erste Mal. Ich ritt durch ein große Stadttor. Ach du je, wo war ich denn hier gelandet? Diese Stadt war eindeutig anders als LA. Die Häuser sahen alt und herunter gekommen aus, Kinder in zerschlissenen Klamotten rannten über die Straße, abgemagerte Esel und Maultiere waren hier und dort angebunden und es roch ekelig, nach vergammelten Eiern. Schnell ritt ich weiter, vielleicht gab es hier ja auch irgendwo vernünftige Stadtviertel. Aber ich täuschte mich. Erstens war das hier ein Dorf und eine Stadt, zweitens sah hier alles so ärmlich und herunter gekommen aus und drittens wurde nichts besser sondern eher schlimmer. Am meisten taten mir die Esel und Maultiere leid. Alle waren total unternährt und mussten viel zu schwere Lasten tragen. Da hatte Moonlight es schon besser. Lobend klopfte ich meiner Stute den Hals. Plötzlich scheute mein Pferd. ,,Hey, alles gut",versuchte ich sie zu beruhigen. Moonlight hatte die Ohren aufgestellt und war gefährlich angespannt. Das lag bestimmt an den Leuten hier. Seit ich die Stadt betreten hatte, starrten mich alle entweder neidisch oder komisch an. Wahrscheinlich kam hier nicht jeden Tag ein Rich-Kid hin. Was sollte die auch denken, ich saß auf einem gutaussehendem Pferd, trug ein Fendi T-schirt, nagelneue Stiefel und Helm und eine Markenreithose mit Glitzersteintrense. Es war ein Fehler, von meinem sicheren Reitplatz weg zu reiten. Hier war kein Kristian, der mich mal eben beschützen konnte.

My big brothers me and my boyfriendWhere stories live. Discover now