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Weinend schauten wir beide aus dem Fenster. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach und lies den Tränen freien Lauf. Ich wusste nicht, wie lange wir so da saßen, aber es tat gut.

,,Mister Sprouse?",erklang plötzlich eine Stimme. Kristian zuckte zusammen, bevor er sich umdrehte. ,,Was ist denn Lenny?",fragte er genervt. ,,Cannollo hat wieder jemanden angegriffen",informierte Lenny Kristian. Verwirrt schaute ich Lenny an. Wer war Cannollo? ,,Gut, ich komme",meinte Kristian genervt. Er wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln und stand auf. Ich wollte hier nicht alleine sitzen. ,,Wo willst du hin?",fragte ich leise. ,,Ich muss nur kurz nach Cannollo sehen" Wer war Cannollo? Ich fasste Kristian am Handgelenk. ,,Warte, ich will nicht alleine sein",flüsterte ich leise. Gut, das war dumm. Eben war ich noch sauer auf ihn, aber ich fühlte mich in seiner Nähe irgendwie geborgen. Kristian sah auf mich runter. Dann zog er mich hoch und verließ mit mir an der Hand den Raum. Kristian lief mit mir gefühlt durch die ganze Villa.

Zu meiner Verwunderung führte er mich in einen Raum, der voll mit Hundespielzeug war. Seit wann hatte Kristian einen Hund? Ich wurde von einem lauten Pfiff aus meinen Gedanken. Sofort stürmten aus einer Nebentür vier Hunde. Ich erstarrte, soweit ich erkennen konnte, waren das zwei Dobermänner und zwei Rottweiler. Das waren alles Kampfhunde. Ich hatte zwar keine Angst, vor Kampfhunden, aber wieso hatte man vier von denen zu Hause. Kristian sah meinen geschockten Blick. ,,Keine Angst, die tuen dir nichts, solange ich hier bin",sagte Kristian belustigt. Vorsichtig lies ich einen der Rottweiler an meiner Hand schnuppern. ,,Das ist Boss",meinte Kristian grinsend und zeigte auf den Hund, dem ich mit meiner Hand durch Fell fuhr. ,,Wer nennt seinen Hund bitte Boss",fragte ich lachend. ,,Keine Ahnung, das ist Ryders Hund",erklärte mir Kristian grinsend. ,,Der Dobermann da hinten heißt King und gehört Ace, der andere ist Nero und gehört meinem jüngeren Bruder Cole und das hier ist Cannollo, mein Hund" Kristian schaute lächelnd auf den Rottweiler vor seinen Füßen runter. Warte was? Kristian hatte noch einen Bruder? Ich kam gar nicht dazu, weiter nach zu fragen, denn einer der Dobermänner, ich glaube Nero, riss mich zu Boden und schleckte ,über mein  ganzes Gesicht. ,,Nero! Aus!",hörte ich Kristian rufen. Irgend jemand packte Nero am Halsband und zog ihn von mir runter. ,,Alles ok?" Kristian streckte mir seine Hand hin und zog mich daran hoch. Lächelnd sah ich ihn an. ,,Ja, bin nur ein bisschen vollgesabbert",lachte ich. Kristian reichte mir eine Packung Taschentücher, die ich dankbar annahm. Vielleicht war Kristian doch nicht so schlimm. Immerhin mochte er Hunde. Gut, man konnte auch ein Arschloch sein und trotzdem Hunde haben. Aber irgendwie konnte ich jetzt nicht mehr so sauer auf ihn seien. Glücklich streichelte ich Boss durch sein Fell. ,,Ich muss schon sagen, eure Hunde haben arrogante Namen",lachte ich. ,,Ja",gab Kristian lachend zu. ,,Wenn du willst, können wir mit Boss und Cannollo spazieren gehen",schlug Kristian vor. ,,Aber gehört Boss nicht Ryder?",fragte ich skeptisch. ,,Ja, aber der ist eh feiern und solange können wir mit Boss auch raus gehen. Ist für ihn mal was anderes, als immer mit dem gleichen Hundeführer rauszugehen" ,,Warte was, ihr geht nicht selber mit den Hunden raus?",fragte ich geschockt. ,,Ich gehe fast jeden Tag mit Cannollo joggen, aber meinen Brüdern sind die Hunde so lange egal, bis sie mit ihnen angeben können. Dann kommen sie kurz mit  raus und den Rest der Zeit kümmern sich speziell ausgebildete Hundeführer um sie",erklärte mir Kristian traurig. Die armen Hunde. Wahrscheinlich hatten sie sogar eine engere Bindung zu ihren Hundeführern, als zu ihren Besitzern. Kristian nahm sich zwei Leinen von einem Hacken und zog erst Cannollo, dann Boss seine Leine an. Er gab mir Boss Leine. ,,Also du hast die Wahl, entweder wir gehen hier im Park spazieren, oder wir fahren mit dem Auto in die Stadt und gehen ein Eis essen" Bitte Stadt, vielleicht bot sich mir da eine Möglichkeit abzuhauen. ,,In die Stadt",antwortete ich voller Vorfreude. Okay, es war dämlich von ihm mir anzubieten, in die Stadt zu gehen. An der Sache musste irgendein Haken sein.

My big brothers me and my boyfriendWhere stories live. Discover now