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,,Guten Appetit",stimmte Jake das Essen ein. Ich saß neben Alex und Jake am Essenstisch und griff nach einem Stück Pizza. Jake hatte zur Feier des Tages Pizza bestellt. Nico war immer noch beleidigt in seinem Zimmer. Ich hoffte nur, dass er nicht so etwas, wie Alex früher abziehen würde.

Ich lag alleine in meinem Bett und plötzlich kam alles wieder hoch. Der ganze Schmerz, die Erinnerungen und der Stress. Leise fing ich an zu weinen. Wieso musste so ein Scheiß auch mir passieren? Wieso? Wieso war das nicht einem anderen Mädchen passiert? Gut, es hatte auch seine Vorteile, Kristian war ein echt toller Freund, aber mehr Vorteile gab es auch nicht. Langsam setzte ich mich auf und zog meine Knie an. Ich wollte jetzt nicht alleine sein. Vorsichtig stand ich auf und tapste über den Flur, zu Alex Zimmer. Zaghaft klopfte ich an. ,,Ja?",kam es von Alex. Vorsichtig öffnete ich die Tür. ,,Kann ich bei dir schlafen?",fragte ich mit Tränen in den Augen. ,,Ja klar, aber was ist denn los?" ,,Ich will jetzt einfach nicht alleine sein" ,,Es sind die Erinnerungen, die dich nicht in Ruhe lassen, oder?" Ich nickte weinend. ,,Du must sie los lassen. Denkst du Mum wäre eine so tolle Frau geworden, wenn sie an ihrer Vergangenheit festgehalten hätte? Mum hatte auch eine schwere Kindheit. Natürlich hat sie nicht so etwas erlebt, wie du, aber sie war ein Waisenkind und weißt du, was sie gemacht hat, als sie eine Familie gefunden hatte? Sie hat eine Karte mit all ihren Sorgen geschrieben, an einen Ballon gehängt und weg fliegen lassen" Okay, ich würde versuchen alles los zu lassen, für Mum. Mum hätte nicht gewollt, dass ich daran kaputt gehe. Mit diesem Vorsatz stieg ich zu Alex ins Bett. ,,Gute Nacht" ,,Nacht",flüsterte ich.

,,Und jetzt?",fragte ich Alex, nachdem alle anderen aus dem Haus waren. ,,Also eigentlich müssten wir ja lernen, aber ich wäre dafür, dass wir was anderes machen",sagte Alex gespielt nachdenklich. ,,Auf jeden Fall",stimmte ich lachend zu. Oh Gott, mit Alex konnte man so viel Spaß haben. Das Klingeln der Haustür unterbrach unser Gelächter. Alex lief zur Tür, um sie zu öffnen. ,,Was willst du",hörte ich Alex harsch fragen. ,,Zoey abholen" ,,Und wofür?",motzte Alex. ,,Eigentlich geht es dich ja nicht an, aber ich will sie ablenken" ,,Ablenkung hat sie hier genug. Danke" ,,Alex, sei vernünftig. Zoey braucht Ablenkung und in diesem Thema kann ich ihr mehr bieten" ,,Ppp, ganz bestimmt nicht" ,,Gut, dann eben anders" Ich hörte, wie sich Kristian an Alex vorbei drängte und ins Wohnzimmer kam. ,,Hey, wie geht es dir?",begrüßte er mich und zog mich in eine Umarmung. ,,Eigentlich ganz gut" ,,Und uneigentlich?" ,,Ich denke viel an Ryder und die Zeit in Mexiko",nuschelte ich. ,,Gut, ich wollte mit dir heute Noch etwas unternehmen, hast du Lust?" Unsicher guckte ich zu Alex. Kristian drehte mein Gesicht wieder zu ihm. ,,Hey, was dein Bruder denkt ist vollkommen egal, ich habe gefragt, ob du Lust hast und nicht deinen Bruder" Einerseits wollte ich etwas mit Kristian unternehmen, anderseits wollte ich bei Alex bleiben. ,,I-ich weiß es nicht",stotterte ich überfordert. ,,Wie wärs, wenn du mitkommst und wir diesen Miesepeter da mitnehmen",schlug Kristian vor. Ich hörte, dass ihn dieser Vorschlag viel Überwindung gekostet hatte, also stimmte ich zu. ,,Okay, zieh dir was sportliches an",meinte Kristian. ,,Du willst doch mit mir keinen Sport machen?",maulte ich. ,,Lass dich überraschen, es wird dir gefallen",munterte Kristian mich auf. ,,Meinst du?",fragte ich hoffnungslos. ,,Ja, und jetzt los" Wiederwillig lief ich die Treppe hoch. Ich  suchte mir eine schwarze Sporthose und ein weißes eng anliegendes T-schirt raus. Angezogen lief ich wieder runter. ,,Ich will Zoey nicht weh tuen. Genauso wenig möchte ich einen Streit mit dir. Ich liebe Zoey",hörte ich Kristian. ,,Jaja, das hat dein Stiefbruder auch behauptet",brummte Alex hörbar schlecht gelaunt. Jetzt erst bemerkten die Beiden mich. ,,Also, können wir los?",fragte Kristian an mich gerichtet. ,,Jep" ,,Okay, Alex noch eins, von mir aus kannst du die erste Zeit dabei sein, aber dann will ich noch etwas mit Zoey alleine machen, okay?" ,,Von mir aus",brummte Alex sauer. Ich legte meinen Arm um seine Schulter. ,,Du musst nicht mit" ,,Denkst du, ich lasse dich mit so einem alleine" Oh Gott, irgendwie wollte ich Kristian verteidigen und irgendwie wollte ich Alex beruhigen. ,,Na dann los" Ich folgte Kristian zu seinem Auto. Alex trottete schlecht gelaunt hinterher. Na klar, der Arme wollte Zeit mit mir verbringen und dann kommt mein Freund. Sobald ich aus dem Haus war, pflanzten sich zwei südländisch aussehende Muskelpackete neben mich. ,,Also Alex, du darfst hinten sitzen",kam es zuckersüß von Kristian. Wiederwillig stieg Alex ein. Das konnte ja noch was werden.

My big brothers me and my boyfriendWhere stories live. Discover now