Kapitel 28

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Alina

,,Ihr habt euch geküsst?" fragte Rosalie, während sie überrascht nach Luft schnappte.

,,Ja", antwortete ich schulterzuckend, und schaute verlegen auf meine Schuhspitzen.

,,Wow, ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll", sagte Rosalie.

,,Ich wollte es dir nur erzählen, ich musste mit jemanden darüber reden."

,,Verständlich. Kannst du mir versprechen auf eine Frage ehrlich zu antworten?"

,,Natürlich", antwortete ich und sah sie gespannt an.

,,Liebst du ihn?"

,,Wen?"

,,Na Embry, wen denn sonst?"

,,Ich weiß nicht." Gedankenverloren sah ich mich in dem Wald-Abschnitt um, in welchem wir uns gerade befanden. Es war nicht weit weg von zu Hause, aber es war weit genug weg, sodass uns keiner hören konnte. ,,Aber ja, ich denke ich liebe ihn."

Erstaunt über meine ehrliche Antwort, riss Rose die Augen auf. ,,Aber er ist ein Werwolf."

,,Es ist mir egal was er ist", entgegnete ich scharf. Ich war ein seelenloses Monster, da ist ein Werwolf 1000-mal besser.

,,Aber die Wölfe und wir sind natürliche Feinde."

,,Ich weiß Rose", seufzte ich, ,,ich weiß."

Ein paar Minuten saßen wir schweigend nebeneinander. ,,Lass uns nach Hause", schlug Rose vor. Zustimmend nickte ich. Es war spät geworden, und morgen mussten wir seid langem mal wieder in die Schule. Meine Motivation war gleich null, aber die Menschen würden sich wundern, warum wir solange nicht mehr erschienen waren. Wir gingen in einem menschlichen Tempo zurück, denn wir wussten sonst nicht viel mit unserer Zeit anzufangen.

,,Wie spät ist es?" fragte Rosalie nachdem wir ein paar Minuten gelaufen waren.

,,4:25 Uhr."

☾☾☾

,,Alice!" rief ich durchs ganze Haus.

Nach wenigen Sekunden kam Alice in mein Zimmer gestürmt.

,,Du hast mich gerufen?" säuselte sie.

,,Was soll ich anziehen?" fragte ich schlicht.

,,Ich wusste das du das fragen würdest", antwortete sie und flitzte zu meinem Kleiderschrank. Nach wenigen Sekunden kam sie mit einem Outfit auf dem Arm wieder raus.

,,Zieh das an", sagte sie und warf mir das Outfit zu.

,,Danke."

,,Ach ja, falls du deinen Eyeliner suchst, der ist unter dein Bett gefallen", sagte sie noch, bevor sie wieder aus meinem Zimmer verschwand.

Das Outfit welches Alice mir rausgesucht hatte, gefiel mir. Es bestand aus einer schwarzen, engen Jeans und einem weinroten Shirt, dazu hatte sie noch eine schlichte silberne Kette gepackt und den Ring den Embry mir geschenkt hatte. Tatsächlich habe ich den Ring seit Ewigkeiten nicht mehr getragen. Beim kämpfen wollte ich ihn nicht tragen, ich hatte Angst das er kaputt gehen würde.

Seufzend steckte ich ihn mir an den Finger. Schnell wechselte ich meine alten Anziehsachen gegen die neuen aus, und dann schminkte ich mich noch. Als ich damit fertig war, schnappte ich mir meine Schultasche und dann verließ ich ebenfalls mein Zimmer.

,,Gut siehst du aus", flötete Alice, sobald ich im Wohnzimmer ankam.

,,Du auch Schwesterchen", erwiderte ich und legte meinen Arm um ihre Schulter. Nach ein paar Minuten trafen auch die anderen im Wohnzimmer ein. Emmett kam breit grinsend auf mich zu. Fragend zog ich meine Augenbraue hoch. Eigentlich war Emmett immer am Grinsen, aber sein Lächeln schien diesmal einen bestimmten Grund zu haben. Brüderlich legte er mir seinen Arm um die Schulter, weshalb ich meinen Arm von Alice nahm.

,,Ein Vögelchen hat mir gezwitschert, dass meine kleine Schwester gestern ein Date hatte."

,,Es war kein Date", grummelte ich.

,,Sicher, aber normalerweise knutscht man ja nicht einfach nur so rum."

,,Rose", seufzte ich genervt.

,,Er hat mich ausgequetscht wo du solange warst", verteidigte sich Rose, welche auf der Sofalehne saß.

,,Wer hat geknutscht?" fragte Jasper, wobei er seinen Kopf neugierig durch die Tür streckte, um einen besseren Blick auf das Geschehen zu haben.

,,Deine Schwester", antwortete Emmett belustigt.

,,Redest du von Rosalie?" fragend sah Jasper zu dieser.

,,Nein Alina", entgegnete Emmett kopfschüttelnd.

,,Alina?!" ,überrascht riss Jasper seine Augen auf, ,,weißt du überhaupt wie man jemanden küsst?"

Genervt zog ich die Luft ein. ,,Ich durfte ja oft genug bei Rose und Emmett zugucken."

,,Du", Jasper zeigte mit seinem Finger auf mich, ,,hast einen Freund?"

,,Wir sind nicht zusammen", redete ich mich raus. Um ehrlich zu sein wusste ich selber nicht, was Embry und ich jetzt waren. Irgendwie hatte ich ihm meine Liebe ja gestanden, und er hatte ebenfalls angedeutet, dass die Prägung für ihn einen romantischen Uhrsprung hatte.

,,Tja, unsere kleine Alina ist halt verliebt", sagte Emmett, wobei er mir in die Wange kniff.

Gott konnte der nerven. Schnell schüttelte ich seinen Arm von meiner Schulter und stellte mich auf die andere Seite von Alice. Dadurch stand ich zwischen Alice und Edward -welcher sich bei dem Gespräch bisher sehr zurückgehalten hatte. Dieser legte schützend seinen Arm um mich, was mich sehr verwunderte.

,,Ich weiß wie es ist, wenn man eine Person liebt, die kein Vampir ist", flüsterte er in mein Ohr , ,,ich bin für dich da, wenn du mich brauchst."

Dankbar lächelte ich ihn an, und legte meinen Kopf auf seine Schulter.

An Angel from Hell║Embry CallWhere stories live. Discover now