Kapitel 15

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Alina

,,Alice kommst du mal?" schrie ich durchs ganze Haus.

Nach höchstens 2 Sekunden stand sie neben mir.

,,Du hast gerufen?" fragte sie erfreut.

,,Ja, ich denke ich werde deine Hilfe brauchen."

Heute hatten wir unseren Abschluss. Es war nicht unser erster Abschluss, aber trotzdem zwang Edward mich dort zu erscheinen.

Ohne auf noch einen Kommentar meinerseits zu warten, flitzte Alice zu meinem Kleiderschrank. Nach ein paar Minuten kam sie mit einem weinrotem Kleid wieder.

,,Hübsch", murmelte ich, bevor ich ihr das Kleid aus der Hand riss und mich umzog.

Das Kleid sah schön aus. Es war enganliegend und ging mir bis zu Mitte des Oberschenkels. Bevor ich irgendetwas machen konnte, zog Alice mich vor meinen Schminktisch.

Sie griff gleich nach meinen Pinseln und schminkte mich. Nach 10 Minuten war sie fertig.

Mein Make-Up bestand aus Wimperntusche, Lidschatten, einem Eyeliner und roten Lippenstift. Den Rest hatte sie nicht geschminkt, denn meine Augenbrauen waren von Natur aus dunkel und voll. Fondation und sowas brauchten wir nicht, denn wir konnten keine Pickel oder andere Unebenheiten bekommen.

Alice war natürlich noch nicht fertig. Schnell rannte sie ins Badezimmer und kam mit einer Haarbürste und einem Lockenstab wieder. Nach wenigen Minuten war der Lockenstab fertig erhitzt und Alice machte sich daran meine Haare zu locken.

,,Deine Haare sind so anstrengend im Gegensatz zu meinen", seufzte Alice.

Damit wollte sie sagen, dass meine Haare viel zu lang und dick sind.

Um ehrlich zu sein nervten sie mich selber manchmal selber, aber ich liebte meine langen Haare viel zu sehr, um sie abzuschneiden. Als Alice mit meiner Friseur endlich zufrieden war, befestigte sie meine Locken noch mit Haarspray.

,,Du sieht wunderschön aus", säuselte sie.

,,Kann ich nur zurück geben", erwiderte ich und lächelte sie an.

Die anderen waren schon längst aufgebrochen. Alice und ich waren fast immer die letzten, weil Alice immer der Meinung war sich um mein Aussehen kümmern zu müssen.

,,Lass uns los und den Schulabschluss rocken", lachte ich.

Auch Alice musste lachen und gemeinsam fuhren wir zur Schule.

Sobald wir ausstiegen legte sie mir glücklich eine Arm um die Schulter, was ich ihr gleichtat. Solche Momente waren es die das Leben perfekt machten. Zusammen schlängelten wir uns durch die Menge zu dem Rest unserer Familie.

,,Wow, du siehst toll aus Kleine", sagte Emmett sobald er mich sah.

,,Du auch Großer", kicherte ich.

Eine Weile unterhielten wir uns noch über belangloses, aber dann wurden alle aufgefordert sich auf ihre Plätze zu setzen.

Alle Schüler aus unserem Jahrgang hatten sich mit ihren Eltern in der Aula versammelt.

Unser Schulleiter Harold Greene begann mit seiner langen und perfekt einstudierten Rede. Überall wo man hinsah, sah man die lächelnden Gesichter der Schüler und die stolzen Gesichter ihrer Eltern. Als unser Direktor mit seiner Rede fertig war -welche um ehrlich zu sein gar nicht mal so schlecht war-, begann er die Namen der Schüler aufzurufen, welchen er das Abschlusszeugnis übergab.

Nach einer gefühlten Ewigkeit rief er meinen Namen auf. Zufrieden schlenderte ich zu ihm, auf eine Art kleine Bühne, um mir mein Abschlusszeugnis zu holen.

,,Schönes Zeugnis" beglückwünschte er mich.

Glücklich lächelte ich zu Carlisle und Esme, welche mich stolz ansahen. Das sie stolz auf mich waren, ließ mein Lächeln noch breiter werden. Mittlerweile sah es bestimmt schon bescheuert aus, aber es war mir egal. Ich fühlte mich einfach glücklich.

Normalerweise freute ich mich nie so, wenn ich meinen Abschluss machte, aber diesmal war es anders. Die ganze Stimmung in der Aula war anders. Neben der "Bühne" blieb ich stehen und wartete auf meine Geschwister. Edward war der nächste der sein Zeugnis bekam. Auch er schien ziemlich glücklich zu sein. Zufrieden lief er auf mich zu und zog mich in seine Arme.

,,Wir haben es geschafft Schwesterchen", murmelte er glücklich.

,,Ich kann es kaum abwarten bis wir unseren nächsten Abschluss machen müssen", kicherte ich.

,,Mach die Stimmung nicht kaputt", sagte er und boxte mir spielerisch gegen den Arm.

,,Würde mir nie einfallen", entgegnete ich und sah wieder zu der Bühne.

Gerade war Alice dran ihr Zeugnis zu kriegen. Munter hüpfte sie von der Bühne in meine Arme, welche ich für sie offen hielt. Gegenseitig beglückwünschten wir uns, bevor sie auch Edward um den Hals fiel. Als nächster war Emmett dran.

Mit einem selbstsicheren Lächeln kam er auf uns zu und schloss mich zuerst in seine Arme. Sobald Rosalie und Jasper ihr Zeugnis auch bekamen, fielen wir uns alle nochmal in die Arme. Sogar Rosalie schien sehr glücklich zu sein. Es war das Erste mal seit langem, dass wir uns wieder wie Menschen fühlten. Wir dachten nicht über unsere Probleme nach, sondern ließen uns von der ausgelassenen Stimmung treiben. Nachdem alle Schüler der Abschlussklassen ihre Zeugnisse bekommen hatten, gingen wir zu unseren Adoptiveltern. Auch diese schlossen uns in die Arme und so fanden wir uns in einer Gruppenumarmung wieder.

,,Wer hätte gedacht das wir uns so über einen von vielen Schulabschlüssen freuen", sagte Emmett belustigt.

,,Die Stimmung ist anders, irgendwie glücklicher", stellte Edward fest.

Fragend sah ich zu Jasper. Dieser wusste sofort was meine unausgesprochene Frage war.

,,Nein Alina, es hat tatsächlich nichts mit mir zu tun", kicherte er.

Ich stieg in sein kichern mit ein. Bald lachten wir alle. Solche Momente kamen zur Zeit sehr selten vor. Aber gerade war es, als wären alle Sorgen weg.

,,Ich werde mal Bella suchen gehen", verabschiedete Edward sich.

Heute Abend hatte Alice eine Party angekündigt. Fast alle aus den Abschlussklassen waren eingeladen. Alice wollte die Party definitiv nicht klein halten. Wir unterhielten uns ausgelassen. Bald stießen auch Jessica, Angela, Mike und Eric dazu. Auch sie beglückwünschten uns. Zum Anfang waren sie etwas angespannt, aber mit ein bisschen Hilfe von Jaspers Gabe -welche Gefühle beeinflusste- entspannten auch sie sich und lachten mit uns.

Carlisle und Esme standen am anderen Ende der Halle und beobachteten uns belustigt. Wenn ihr mich fragt, taten sie das zu Recht, denn normalerweise würden wir hier niemals so locker mit Menschen stehen und uns unterhalten.

,,Wann geht eure Party nochmal los?" fragte Jessica.

,,19:00 Uhr", antwortete Alice aufgeregt.

Das war typisch Alice, sie liebte es einfach Partys zu planen.

An Angel from Hell║Embry CallWhere stories live. Discover now