Kapitel 26

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Embry

Vorsichtig klopfte es an meiner Tür. Grummelnd drehte ich mich um und murmelte ein "Herein".

,,Guten Morgen Embry, ich hoffe ich störe nicht", sagte eine zaghafte Stimme.

Bei dem Klang dieser Stimme war ich sofort hellwach. Kerzengerade setzte ich mich in meinem Bett auf.

,,Alina! Nein du störst nie", sagte ich verlegen, denn für die letzte Aussage könnte ich mich selber Ohrfeigen.

,,Komm doch her", sagte ich, während ich in meinem Bett etwas Platz für sie machte.

Zaghaft schloss sie die Tür und setzte sich stockseif zu mir aufs Bett.

Seufzend zog ich sie in meine Arme. Ich wusste auch nicht was mich bei dieser Idee geritten hatte, und so erwartete ich das sie sich schnell wieder aus meinen Armen reißen würde. Aber sie tat es nicht. Entgegen meiner Erwartungen, kuschelte sie sich noch näher an mir.

,,Du hast mir gefehlt", flüsterte ich in ihren Haaransatz. Nach kurzen zögern flüsterte sie ein schüchternes "Du mir auch" zurück.

,,Weswegen bist du hier?" fragte ich interessiert.

Klar freute ich mich das sie da war, aber ich konnte mir nicht erklären warum sie überhaupt hier war.

,,Darf ich dich nicht besuchen?" war ihre einfache Gegenfrage.

,,Natürlich darfst du das, aber es wundert mich", antwortete ich wahrheitsgemäß.

,,Wie schon gesagt, ich wollte dich einfach mal wieder sehen", sagte sie wieder schüchtern, weshalb ich ihr vorsichtig in die Seite knuffte.

Mittlerweile hatte sie es sich auf meiner Brust bequem gemacht und kuschelte ihr Gesicht in meine Halsbeuge. Ich hatte das Gefühl, mein Herz schlug bis zum Himmel. Alina musste das hören, denn sie kicherte leicht.

,,Wie ging das Treffen mit der Vampirmafia aus?" fragte ich.

,,Wie hatten ein paar Meinungsverschiedenheiten, aber zum Schluss haben wir uns auf einen Kompromiss geeinigt."

,,Was für einen Kompromiss?" fragte ich weiter nach.

,,Ach, nichts von Bedeutung", nuschelte sie.

,,Alina!" ich war ihr einen warnenden Blick zu.

,,Ugh na schön, wenn wir den nächsten Kampf den wir kämpfen müssen verlieren, muss ich mit nach Volterra."

Entsetzt starrte ich sie an.

,,Alina-", setzte ich an, aber just in diesem Moment hob sie den Kopf an und sah mich durch ihre wunderschönen blauen Augen erwartungsvoll an.

Die Worte die ich eben noch sagen wollte blieben mir im Hals stecken, und mein Blick lenkte sich von ihren Augen, auf ihre Lippen. Ich zwang mich wieder zurück in ihre Augen zu sehen. Mein Blick kehrte aber wie automatisch zurück, zu ihren vollen, roten Lippen. Ob sie so weich waren wie sie aussahen? Es gab nur einen Weg um das herauszufinden.

Mein Gehirn schien -was es im übrigen öfters tat, wenn Alina da war- auszusetzen, und ich legte meine Lippen sanft auf ihre. Und ja, ihre Lippen waren so weich wie sie aussahen. Sie schubste mich nicht weg, sie erwiderte den Kuss voller Leidenschaft.

Ich zog sie -ohne meine Lippen von ihren zu lösen- auf meinen Schoß, und fuhr sanft ihre Seiten lang. Letztendlich fanden meine Hände den Weg zu ihrem Hintern, wo ich sie auch ließ. Alina schien das nicht zu stören, denn sie löste ihre Hände von meinem Nacken und legte sie auf meine Brust. Dieser Kuss war perfekt und ich wollte das er nie wieder aufhörte. Wir küssten uns noch eine Weile, bis ich mich schweratmend von ihr löste. Als Vampir musste sie nicht atmen, also war ich der einzige der atmete, als wäre er einen Marathon gelaufen. Nachdem ich wieder genug Sauerstoff bekommen hatte, zog ich Alina wieder an mich und küsste sie voller Leidenschaft. Schmunzelnd erwiderte sie meinen Kuss, wenn sie wüsste wie lange ich schon darauf gewartet hatte, sie endlich zu küssen. Nach ein paar Minuten litt ich wieder unter einem Sauerstoffmangel und löste mich von ihr. Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, legte sie sich erneut auf meine Brust und schloss ihre Augen. Es herrschte eine angenehme Stille, und so legte ich meine Arme nur stumm um ihre Taille.

,,Du kannst dir gar nicht vorstellen wie lange ich darauf gewartet hab", nuschelte ich in ihr Haar.

Leise kicherte sie gegen meine Brust.

,,Um ehrlich zu sein, fand ich den Gedanken dich zu küssen nach einer gewissen Zeit gar nicht mehr so schlimm."

,,Nach einer gewissen Zeit", murrte ich, ,,wir wissen beide das du von Anfang an, verrückt nach mir warst."

Sie nahm ihren Kopf von meiner Brust und sah mich mit einem Wir-wissen-beide-das-du-lügst-Blick an.

Theatralisch fasste ich mir ans Herz.

,,Das hat mich jetzt wirklich zutiefst verletzt."

,,Spinner", murmelte sie daraufhin nur.

,,Aber ich bin dein Spinner", erwiderte ich, wobei ich das "dein" mit mehr Nachdruck sagte.

Sie brummte nur etwas unverständliches und legte ihren Kopf dann wieder auf meine Brust.

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Endlich gab es den Ersten Kuss von den beiden, hat ja auch lange genug gedauert ;). Ich hoffe das euch das Kapitel gefällt :).

An Angel from Hell║Embry CallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt