to be so lonely

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Mittlerweile war Louis Panikattacke zwei Tage her.

Aber irgendwas in mir wollte ihn unbedingt wiedersehen?

Vermisste ich ihn etwa?

Nein, das konnte definitiv nicht sein.

Wieso sollte ich auch?

Nachdem ich seine Muskeln etwa 10 Sekunden ununterbrochen anstarren durfte, hatte ich mich wieder einigermaßen berappelt und wir hatten noch etwas weitergeredet. Wir hatten einfach dagesessen und geredet. Über Panikattacken, seine Familie, die Schule, Freunde, über alles.

Fast alles.

Irgendwas war von beiden Seiten ausgehend, was unausgesprochen war. Wir beide hatten nicht alles erzählt. Zum einen hatte Louis in einem Moment, in dem wir über seine Familie geredet hatten, so komisch in den Himmel gestarrt und sich nervös auf der Lippe rumgekaut.

Was sollte das bedeuten? In dem Moment hatte ich garnichts mehr verstanden.

Aber nicht nur das, irgendwas anderes war da noch gewesen. Irgendwas, was er nicht aussprach. Irgendwas wichtiges. Irgendwas, was ich nicht wissen sollte.

Aber da er es anscheinend nicht aussprechen wollte, hatte ich nicht nachgefragt. Ich meine, wir waren jetzt noch nicht lange „befreundet" wenn man das so nennen konnte. Wenn er nicht wollte, dass ich, was auch immer es war, wusste, war das okay.

Okay, nein, das war nicht die Wahrheit.

Natürlich wollte ich es wissen.

Und ja, dann gab es noch meine unaussprechbare Sache. Naja, so unaussprechbar war es auch nicht. Ich hatte es schon oft gesagt.

Vor dem Spiegel.

Nur einer anderen Person hatte ich mich noch nicht anvertraut, noch nichts erzählt.

Aber das ging so nicht weiter. Ich konnte es nicht länger für mich behalten. Irgendwem musste ich es ja wohl sagen.

Niall.

Ich musste es Niall sagen.

Aber was wenn er es nicht gut finden würde? Nicht akzeptieren? Oder gar die Freundschaft beenden?

Fuck, war das kompliziert.

Niall war verdammt nochmal mein bester Freund. Ich musste es ihm sagen. Aber nicht heute.

Ich sprang aus dem Auto, was ich mittlerweile vor Nialls Auffahrt geparkt hatte, lief zu der riesigen Holztür und drückte die Klingel, neben der ein kleines Schild aus Metall mit der Aufschrift Horan befestigt war.

Die Tür öffnete sich mit einem Ruck und mein bester Freund stand vor mir.

Ich musste lachen, er trug ein Shirt, auf dem „I'm Niall Horan" stand.

Es war selbst gemacht und schon besprenkelt mit ein paar Schokoladen Kleksern, so wie etwa alles bei Niall, so wie sein Gesicht.

„Ready for take of Harold?" lachte mich der Ire an.

„Immer wenn du fertig bist." gab ich lachend zurück.

Ich folge Niall zu meinem Auto, stieg ein und fuhr in Richtung Stadt, in der auch Nandos und unser Park war, der in dem wir immer abhangen. Schon seit wir 10 gewesen waren, kamen wir in diesen Park und aßen hier unser Essen von Nandos.

Niall liebte Nandos über alles.

Und ich liebte ihn.

Er war mein allerbester Freund.

Und als wir uns jetzt mit 2 Tüten mit Essen von Nandos auf einer Bank ausbreiteten, realisierte ich, dass ich es nicht umgehen konnte.

Ich musste es ihm sagen.

Ich hatte ihm immer alles erzählt.

Und er mir.

Es wäre doch unfair, es ihm zu verschweigen.

Ihm nicht von allem zu erzählen.

Von dem komischen Gefühl. Von meiner Vermutung. Von meiner Sexualität.

Von Louis.

Ich musste.

„Niall?" brachte ich mit leicht zittriger Stimme hervor.

„Mhh...ja?" gab er kauend und mit vollem Mund zurück.

„Ich muss dir was sagen. Es...Es ist wichtig, also wirklich."

Okay jetzt machte ich es wirklich. Ich rückte endlich mit meinem Geheimnis heraus.

Aber was wenn er mich dann hasste?

„Klar Harold, was gibts denn?". Mittlerweile hatte er kein Essen mehr im Mund, was für ihn schon fast verwunderlich war.

Was wenn er es nicht akzeptierte?

Was wenn er die Freundschaft beend...

„Ich...Ich glaube, Niall, ich glaub ich bin..."

Mein bester Freund sah mich mit neugierigen Augen an. Man konnte ihm an den Augen ansehen, dass er keine Ahnung hatte.

Jetzt gab es kein Zurück mehr. Ich musste es tun.

„Verdammt, Niall, ich glaube ich bin schwul."

Oh mein Gott.

Fuck.

Jetzt war es draußen.

Hidden TruthWhere stories live. Discover now