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Verdammt, wieso war ich denn so aufgeregt?

Seit Stunden lief ich in meinem Zimmer hin und her, meine Schulaufgaben hatte ich auch vergessen können. Ich konnte mich einfach nicht konzentrieren.

Was war denn das? Es war doch nur Louis. Wir waren doch nichtmal Freunde. Nichtmal Bekanntschaft konnte man das nennen.

Ich meine, wir waren nahezu Fremde. Nichts weiter.

Und doch hatte ich schon seit seiner letzten Nachricht, nein, seit unserem Gespräch gestern, nur an ihn denken können. Auf nichts, nichts anderes konnte ich mich konzentrieren, nichtmal meine Lieblingsserie „Friends" konnte ich gucken, ohne an ihn zu denken, an das Gespräch.

Es waren nichtmal 24 Stunden vergangen, seit ich mich umgedreht hatte und zum Pausenhof rausgegangen war. Und doch saß er in meinem Kopf fest. Und er wollte einfach nicht weggehen!

Verdammt, ich wollte das nicht! Das sollte da nicht sein!

Aber nicht nur Louis war fest in meinen Gedanken verankert.

Auch Olivia und die Tatsache, dass ich sie so stark verletzt hatte und ich nichtmal einen Grund genannt hatte, stocherte immer und immer wieder wie eine Nadel in meinen Gedanken herum.

Alleine ihr Gesichtsausdruck war mir seit jenem Tag nicht aus dem Kopf gegangen. Der Gesichtsausdruck, als ich ihr sagte, dass es vorbei war.

Es hatte mir das Herz gebrochen, meine beste Freundin so zu sehen.

Aber das war sie jetzt wohl auch nicht mehr.

Sie hasste mich, davon war ich überzeugt

Sie verachtete es, dass ich sie angelogen hatte, dass ich es ihr verschwiegen hatte.

Mein Geheimnis. Meine Vermutung. Meine Sexualität.

Aber sie wusste nichts davon, sie wusste nicht, weshalb ich es beendet hatte. Sie wusste es nicht.

Und das tat fast noch mehr weh, als die Tatsache, dass ich sie verletzt hatte.

Die Tatsache, dass ich es noch niemandem erzählt hatte.

Verdammt, ich hatte es nichtmal Niall gesagt.

Ich war zu feige gewesen, es Niall, meinem besten Freund zu sagen.

Fuck.

Ich musste es jemandem erzählen, viel länger konnte ich es nicht geheimhalten.

Es ging nicht mehr. Ich....

„Harry, willst du noch was essen, bevor du los musst?"

Ich schreckte hoch. Gemma stand mit fragendem Gesichtsausdruck vor mir und betrachtete mein wahrscheinlich komplett zerstreut aussehendes ich.

„Ähm...Gemma...Ja, na klar. Ich komm gleich runter."

Als sie die Tür hinter sich schloss, um wieder runter zu gehen, ließ ich mich auf mein Bett fallen und atmete laut aus.

Verdammt, nichtmal Gemma hatte ich es erzählt und sie ist meine Schwester. Ich liebte sie über alles und hatte ihr sonst immer alles erzählt. Aber ich konnte nicht, es ging nicht...

...oder etwa doch?

Hidden TruthWhere stories live. Discover now