always you

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„Hey, dir gehts nicht gut oder?"

Liam hatte diese Ruhe in seiner Stimme, die irgendwie schön war, aber schon fast ein wenig gruselig.

„Wieso willst du das wissen?"

Die Ruhe färbte nicht auf mich ab, noch nicht, ich war immernoch verdammt wütend, auf mich, auf alle, auf diesen typen da.

„Weil ichs gemerkt habe, Harry, du bist noch nie so ausgerastet, wie gerade da drinnen. Das kann doch nicht an dem dummen Typen liegen, oder? Da ist noch was anderes, das merkt man."

Er hatte Recht.

Es war nicht nur dieser Typ gewesen.

Es waren diese verdammten Gefühle, die auf mich niederprasselten, wie kleine Steine.

Sie kratzten mich, schrammten an meiner Haut entlang und einige...

einige trafen direkt ins Herz.

Louis war einer dieser Steine gewesen, die in mein Herz getroffen hatten.

Der Satz „Da ist nichts besonderes zwischen uns" war einer der Steinf gewesen.

Alles, was in den letzten Tagen passiert war, hatte nicht nur an mir gekratzt, es hatte mich getroffen, mich verletzt.

Verdammt, ich konnte nicht mehr.

Ich konnte das nicht mehr mitmachen.

Es ging nicht.

Alleine darüber zu reden tat verdammt weh, aber es erleichterte auch.

Liam war schon immer eine dieser Personen gewesen, die einen verstand, die einem das Gefühl von Geborgenheit schenken konnte, mit einem bloßen Blick, einem Lächeln.

Und genau das war das, was ich jetzt brauchte.

Geborgenheit.

Ich brauchte jemanden, der mich geborgen fühlen ließ.

Jetzt wo Louis weg war, fiel ich nur noch.

Louis hatte mir immer das Gefühl eines sicheren Zuhauses vermittelt, doch er waf weg.

Für immer.

Und ich musste mit jemandem darüber reden.

Sonst würde ich irgendwann noch mehr Dinge tun, die ich bereuen würde.

Also sprudelte es nur so aus mir raus.

Alles.

Ich erzählte Liam von allem.

Von Louis.

Wie wir uns kennengelernt hatten, auf dieser Party, auf der Toilette, mitten in Louis Panikattacke.

Wie er bei mir gewesen war und wie ich mich geoutet hatte, vor meiner Familie.

Aber vor allem, dass Louis es nicht gewollt hatte, sich nicht hatte outen wollen, weil es nicht echt gewesen war, weil er mich nicht so geliebt hatte, wie ich es tat.

Und Liam hörte zu.

Er hörte einfach nur zu, sagte nicht einmal was.

Aber das musste er auch nicht.

Er schaffte es auch ohne Worte, mich ein wenig aufzumuntern.

Ich hatte es kaum mitbekommen, doch schon nach ein paar Sätzen strömten Tränen wie Flüsse aus meinen Augen.

Ich weinte so doll, wie ich nicht mehr geweint hatte, seit der Autofahrt nachhause, nachdem Louis alles beendet hatte.

Aber was war denn dieses „Alles", wenn da doch nie etwas gewesen war.

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