night Changes

38 1 0
                                    

War das grade wirklich passiert? Ohne mich irgendwie vorzuwarnen hatte sie mich in die misslichste Lage meines ganzen Lebens gebracht.

Nachdem ich wie ein Irrer reingerannt war, hatte ich mich in meinem Zimmer eingesperrt, war an meiner Tür hinuntergesunken und hatte meinen Kopf ganz tief in den Händen vergruben.

Aber vielleicht hatte sie das ja garnicht ernst gemeint. Vielleicht war das ja nicht gut genug überdacht. Okay nein, das konnte ich ausschließen. Olivia war definitiv keine Person, die ernste Dinge sagte, ohne vorher nachzudenken. Und erst Recht niemand, der mich anlügen würde.

Was sollte ich denn jetzt tun? Mit ihr reden? Schluss machen? Einfach so tun als wär nie was passiert? Oder einfach lügen und ihr sagen, ich würde sie auch lieben?

Nein. Keine dieser Möglichkeiten schien mir logisch. Ich konnte Olivia nicht anlügen, sie war neben Niall (der irischen Prinzessin<3) meine beste Freundin, aber ich konnte ihr doch auch nicht so einfach das Herz brechen. Das war doch nicht ich. Das war doch nicht richtig.

Das hätte alles nie passieren dürfen!

Ohne nachzudenken wählte ich schon im nächsten Moment die Nummer von Niall, meinem besten Freund. Mit ihm konnte man immer reden. Er kannte mich. Besser als jeder andere. Doch eine Sache wusste er nicht. Etwas, was ich die letzten eineinhalb Jahre geheimgehalten hatte. Etwas was ich ihm erzählen musste.

„Niall?" fragte ich mit gebrechlicher Stimme ins Telefon

„Haroldddd" gröhlte mein bester Freund ins Telefon.

„Ich muss dir was erzählen Niall. Es ist wichtig." Als er meinen ernsten und unsicheren Unterton hörte, wurde er sofort ruhiger und mindestens genauso ernst, wie ich es war.

„Klar Harry. Was ist los?"

„Das kann ich dir nicht hier am Telefon erzählen. Ich hol dich in 10 Minuten mit dem Auto ab. Wir fahren in die Hills."

„Okay klar. Bis gleich!"

Die Hills. Da war unser Platz. Nur wir kannten diesen Ort. Irgendwo mitten auf einem kleinen Berg gab es einen einzelnen Parkplatz, wo Niall und ich uns immer trafen. Schon seit wir Kinder waren kamen wir hier her. Der Parkplatz hatte eine unfassbar schöne Aussicht auf Manchester. Man konnte alles sehen, selbst die Felder, die winzig klein hinter der Stadt aufblitzten, waren zu sehen.

Als Niall ein paar Minuten später in mein Auto sprang, lächelte er mich an, doch als er sah, dass meine Augen schon ganz glasig schienen, verdunkelte sich sein Gesichtsausdruck sofort.

„Alles gut, Harry?"

Ich brachte kein Wort raus. Das einzige, was ich tat, war gezwungen zu lächeln, meinen Blick stur auf die vor uns liegende Straße zu richten und loszufahren. Loszufahren durch die kalte und dunkle Nacht.

Hidden TruthWhere stories live. Discover now