kill my mind

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Louis sank in sich zusammen. Er atmete plötzlich schnell und unregelmäßig. Louis zitterte so stark, dass sein ganzer Körper bebte.

Fuck. Das hatte ich nicht gewollt.

„Hey, hey, Louis, tut mir leid, das wollte ich nicht."

Keine Reaktion. Er saß nur steif da und bebte in sich.

„Louis, alles wird gut okay? Sieh mich an."

Ich kniete mich vor ihn und nahm zaghaft seine Hände. Durfte ich das überhaupt?

Aber als keine Reaktion von meinem gegenüber zu sehen war, hielt ich seine Hände weiter fest.

Seine Hände waren weich, eigentlich zu zart für einen Jungen, aber das war definitiv nicht das wichtige grade.

Er hob seinen Blick nur ganz zaghaft, während seine Augen nervös hin und her sprangen.

Fuck. Was war das?

Ein Schauer lief mir über den Rücken als sein Blick meinen traf.

Da war es wieder, dieses komische Gefühl vom Kino, von der Party. Was zur Hölle war das?

Egal, das war jetzt nicht wichtig. Wichtig war es, ihn zu beruhigen, alles andere war zweitrangig.

„Okay Louis. Es...tut...mir...leid...Komm, wir atmen jetzt zusammen tief durch ok?"

Ein weiteres mal keine Reaktion.

„Einatmen..." Ich sah ihm zu, wie er langsam und etwas weniger zittrig einatmete und musste leicht lächeln. „...und Ausatmen. Du machst das toll Louis, gleich nochmal."

Ein paar Minuten später hatte er sich beruhigt. Seine Brust hob und senkte sich wieder in regelmäßigen Abständen und auch sein Körper hatte aufgehört, zu beben.

Ich ließ langsam seine Hände los und sah ihm ein weiteres mal tief in die Augen.

„Siehst du? Ich hab doch gesagt, alles wird gut, Louis. Willst du jetzt alleine sein, oder soll ich hier bleiben? Schaffst du das?"

Er zuckte mit den Schultern, aber irgendwas sagte mir, ich müsste ihn alleine lassen, also stand ich auf, lächelte ihm zu und wollte grade gehen, als eine Hand nach meiner griff. Ich fuhr herum.

„Danke, Harry. Du hast mir wirklich geholfen, danke." flüsterte er, immernoch mit glasigen Augen, die mich jetzt direkt ansahen.

Ich lächelte breit, drehte mich um, öffnete die Tür und trat wieder in den dunklen Flur vor der Toilette.

Als ich die Tür hinter mir schloss, lehnte ich mich kurz gegen die Wand.

War es das gewesen, was mir bei Olivia immer gefehlt hatte? Dieses komische Gefühl, dieser Schauer?

War das die Bestätigung für meine Vermutung gewesen? Stand ich also wirklich auf Jungs? Aber ich hatte doch auch mal was für Olivia gefühlt? Hatte sich meine Sexualität geändert?

Ich hatte keine Ahnung, wie ich das alles einschätzen sollte.

Fuck, war das kompliziert.

Konnte ich nicht einfach normal sein? Wieso musste denn genau mein Leben so verdammt kompliziert sein? Ich wollte das doch alles garnicht.

Was sollte ich denn jetzt tun? Mit wem sollte ich reden? Mit Niall? Olivia? Meiner Familie? Womöglich mit Louis?

Nein, Louis konnte ich ausschließen, ich würde nicht mit ihm reden. Wahrscheinlich würde morgen wieder alles beim alten sein und wir würden wieder fremde sein, die nur auf dieselbe Schule gingen.

Wahrscheinlich.

Hidden TruthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt