Kapitel 1

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Alina

,,Alina, kommst du?" rief Alice die Treppe hoch.

,,Bin auf dem Weg", antwortete ich, während ich mich noch ein letztes Mal im Spiegel betrachtete. Meine langen, blonden Haare fielen mir in Wellen bis zur Taille. Meine Haut war blass, aber für Vampire war das normal. Ich hasste es mich als Vampir bezeichnen zu müssen. Aber dies beschrieb am besten was ich war. Ein untotes, blutdurstiges Monster.

Ich löste meinen Blick vom Spiegel und lief zu den anderen in die Küche. Dies dauerte keine 2 Sekunden. Das war einer der Vorteile die man als Vampir hatte, man war unbeschreiblich schnell und stark. So schnell das kein Mensch uns sehen könnte und so stark das kein Mensch sich gegen uns wehren könnte.

,,Alina", begrüßte mich Edward.

Ich nickte diesem nur zu und lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf Carlisle.

,,Es tut mir leid, dass ich euch spät noch zusammen gerufen habe, aber ich muss etwas mit euch besprechen. Die Gestaltwandler aus La Push haben bemerkt das wir ein neues Mitglied haben", begann er seine Rede.

Bevor er zu Ende sprechen konnte, sprach ich meinen ersten Verdacht aus. ,,Und sie wollen mich kennenlernen."

Carlisle nickte bestätigend. Genervt seufzte ich auf, willigte aber ein.

Die Quileute konnten schließlich nicht wissen, dass ich schon einmal bei den Cullens gelebt hatte. Carlisle verwandelte mich im Jahre 1925. Ich lebte ein Jahrzehnt bei den Cullens, aber ich fühlte mich mit meinem Durst unterdrückt. Ich lebte von Anfang an von Tierblut, aber ich wollte nichts sehnlicher als endlich Menschenblut zu kosten. So kam es das ich 6 Jahrzehnte als Nomade lebte. Ich reiste in dieser Zeit von Land zu Land und ernährte mich nur von Menschenblut. Tierblut ist kein Vergleich zu Menschenblut. Dieses schmeckte nicht nur viel besser, sondern es sättigte auch mehr. Ich verfiel jedes Mal in eine Art Rausch und es war nahezu unmöglich für mich, damit aufzuhören. In meinem letzten Jahrzehnt machte ich einen großen Fehler. Ich reiste nach Italien. Natürlich hatte ich schon von den Volturi gehört, aber ich wusste nicht wie mächtig sie waren. Ich war neu und unerfahren. Eines Abends, als ich durch die Gasen von Volterra streifte traf ich ihn.

Demetri Volturi.

Wie ich bereits erwähnte, ich war unerfahren und freute mich einfach nur einen von Meinesgleichen zu treffen. Wir begannen einen Gespräch zu führen und es schreckte mich am Anfang nicht mal ab, dass er Mitglied der Leibgarde von den Volturi war. Wir trafen uns öfter und mit jedem Mal kamen wir uns näher. Leider fiel mir erst zu spät auf, dass er mich nicht liebte. Nein, er entwickelte eine Besessenheit für mich.

Er versuchte mich für sich zu beanspruchen. Es war ihm egal ob ich dies wollte oder nicht. Als ich allerdings erfuhr wie die Volturi ihre Beute anlockten, legte sich ein Schalter bei mir um. Ich wollte nicht wie sie sein, denn ich könnte es nicht übers Herz bringen unschuldige Menschen zu töten, die nur eine Schlossführung bekommen wollten. Hals über Kopf verließ ich Volterra und kehrte zurück zu den Cullens. Diese lebten mittlerweile in Forks, einer Stadt mit einer extrem hohen Niederschlagsrate. Hier lebte ich seid 1995.

Sam Uley, der neue Alpha des Gestaltwandler-Rudels wusste schon seid 6 Jahren, dass ich bei den Cullens lebe, aber er wollte nie das ich mich vorstellte. Allerdings hatte sich sein Rudel vergrößert und ich dachte, dass die neuen Mitglieder mich kennenlernen wollten.

,,Wir treffen sie morgen an der Grenze", unterbrach Carlisle meine Gedanken.

Geheim waren meine Gedanken nicht, denn mein Adoptivbruder hatte die Fähigkeit Gedanken zu lesen. Er wusste alles von mir, Sachen die ich niemanden sonst erzählte. Er war der einzige der meinen letzten Menschlichen Gedanken kannte. Der letzte Gedanke der meiner Zwillingsschwester galt. Meiner toten Zwillingsschwester.

An Angel from Hell║Embry CallWhere stories live. Discover now