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"So, du legst dich jetzt aufs Sofa und ruhst dich aus. Brauchst du noch was?", beschließt Alex, gegen meinen Willen und steuert mich Richtung Wohnzimmer. Dort lasse ich mich, wie befohlen, auf das Sofa nieder. "Ich bin nur müde", meine ich leise und bestätige das mit einem Gähnen, ehe ich mir eine Decke nehme und mich dafür einkuschle. Wirklich einschlafen kann ich nicht. Stattdessen ist es eher ein herumwälzen, was durch meinen gebrochenen Arm und die Wunde an meiner Stirn eher nur noch gefördert wird. Leise seufzend streife ich die Decke von mir und setze mich wieder auf. Der kurze Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich sogar eine halbe Stunde geschlafen habe. Zumindest mehr als erwartet.
"Gut geschlafen?", erschreckt mich Alex, der wohl die ganze Zeit schon neben mir gesessen ist. Seh ich so aus, als hätte ich das?
"Jetzt musst du mir aber Mal erklären, wie du das hinbekommen hast", fordert Alex und sieht mich gespannt an. Mit den Gedanken an die Situation blicke ich auf meinen verletzten Arm.
"Ich hab nicht aufgepasst wohin ich fahr und bin dann mit jemandem zusammengestoßen. Nicht wirklich spannend eigentlich", erläutere ich ihm die Kurzform. Die Tatsache, dass ich über ihn geredet habe, muss er ja nicht erfahren.

"Der war aber heute morgen noch nicht dran oder?", ist das erste, was Phil unsicher fragt, als das Wohnzimmer betritt. Sein Blick der bis jetzt nur auf dem Gips liegt mustert mich und erblickt, allen anscheins nach, auch die verklebte Kopfplatzwunde. "Erzähl, was hast du angestellt?", hinterfragt er neugierig und lässt sich neben mir nieder. Alex wollte duschen gehen. Sofern ich das richtig verstanden habe. Eventuell hab ich auch nicht wirklich zugehört.
"Ich bin hingefallen", seufze ich leise. Im Untergrund höre ich, wie die Tür aufgeschlossen wird. Ich hab so gar keine Lust das jetzt nochmal zu wiederholen.
"Einfach so?", forscht er weiter. Unauffällig verdrehe ich die Augen.
"Warum stellst du eigentlich so viele Fragen", beschwere ich mich und stehe auf, um in die Küche zu gehen. "Hey, was wird das? Du sollst dich schonen.", ertönt sofort Alex' Stimme hinter mir. Erschrocken fahre ich herum. Er ist gleichzeitig mit Paula in den Raum gekommen. Während diese direkt von Phil begrüßt wird, werde ich zurück aufs Sofa kommandiert. Doofe Gehirnerschütterung.
"Kannst du mir wenigstens was zum trinken holen, wenn ich schon nicht alleine gehen darf", wende ich mich mit einer übertrieben gespielten Freundlichkeit an Alex, der nickend in der Küche verschwindet. Kurze Zeit später reicht er mir auch schon eine Wasserflasche. Und wie soll ich die jetzt aufbekommen? "Brauchst du Hilfe?", schmunzelt der Notarzt. Kommentarlos drücke ich ihm die Flasche wieder in die Hand. Glücklicherweise versteht er es und öffnet sie mir. Nachdenklich nehme ich ein paar schlücke und kuschle mich wieder auf dem Sofa ein. Mama würde sich jetzt wahrscheinlich noch mehr Sorgen machen um mich. Ich vermisse sie. Hoffentlich bleibt sie nicht allzu lange im Koma. Hier bei Alex ist es zwar eigentlich gar nicht so schlimm, aber trotzdem will ich wieder bei ihr sein. Schlimm genug, dass ich den ganzen Nachmittag nicht an sie gedacht habe...

Gelangweilt starre ich an die Decke. Ich liege jetzt schon den ganzen Mittag hier und mache nichts. Rein gar nichts. Mein Kopf brummt munter vor sich hin. Die Wasserflasche habe ich, hauptsächlich wegen den Kopfschmerzen, schon fast ausgetrunken. Das einzige was ich wohl wirklich gemacht habe in der letzten Zeit. "Mir ist langweilig", motze ich leise in Richtung Alex, der an seinem Handy spielt. Er meint auch, er müsse mich hier unter Dauerbeobachtung stellen. "Probier doch nochmal zu schlafen", schlägt er mir vor, was ich mit einem leisen Seufzer kommentiere. "Das klappt aber nicht"
Sonst hätte ich das doch schon längst getan. Sein Blick geht zur Uhr.
"Hast du dir was zum lesen eingepackt oder so?", fragt er, was ich sogar mit einem nicken bestätigen kann. Daran hab ich bis jetzt noch gar nicht gedacht. "Gut, ich hol dir das schnell. Ich sag Phil bescheid, dass er noch ein Auge auf dich Werfen soll, ich muss nämlich auch gleich zum Dienst", berichtet er mir und steht auf. Augenrollend sehe ich ihm hinterher. Als würde ich ohne Aufpasser aufspringen und irgendwelche Saltos machen. Sein Gehabe ist echt übertrieben.

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Besorgtes Alex hat den Chat betreten

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS// After the RainWhere stories live. Discover now