ASDS// After the Rain

•21•

Den Blick nach draußen gerichtet schlüpfe ich in meine, viel zu große College Jacke. Viel zu versunken in den Sonnenaufgang bemerke ich vorerst garnicht, wie jemand das Zimmer betreten hat. "Luna?" Erschrocken fahre ich herum und blicke verwirrt in Alex' Gesicht. "Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken.", entschuldigt er sich sofort und mustert mich besorgt.
"Du, das Krankenhaus hat gestern Abend noch angerufen. Deine Mutter hat die OP gut überstanden, wurde aber ins künstliche Koma versetzt. Wann sie aufwacht ist zurzeit noch ungewiss", erklärt er mir. Sein Blick wirkt bedrückt. Meiner ist jedoch eher schockiert. "Warum sagst du mir das erst jetzt?", entgegne ich leicht angepisst. Immerhin geht es hier um Mama, da hört mein Verständnis auf, wenn es darum geht, dass meine Mutter im Koma liegt.
"Du hast schon geschlafen, ich wollte dich nicht wecken.", antwortet er mir, erstaunlich ruhig. Also dafür, dass ich ihm eben so angegangen bin. "Oh"
"Ist ja nicht so schlimm. Kommst du zum Frühstücken? Danach können wir dann direkt zu euch fahren" Nach ein paar Sekunden, die ich zum Nachdenken brauche nicke ich und gehe mit ihm im Schlepptau nach unten. Mein Hunger hält sich zwar immer noch ziemlich in Grenzen, aber es ist zumindest mehr, als gestern. Zudem es komisch ist, wenn ich jetzt zum dritten mal ankomme und nichts essen möchte.

"Morgen", werfe ich Phil und Franco zu, die beide schon am Esstisch sitzen. Von Paula hab ich bis jetzt noch nichts gesehen. Vielleicht ist sie beim Arbeiten. Letztendlich auch egal. Zumindest passt es mit meinem Entschluss etwas zu frühstücken. Dieses mal wäre nämlich niemand da, der auf meiner Seite stände. "Isst du Brot oder Müsli?", erkundigt sich Phil und nimmt einen Schluck aus seiner Kaffetasse. Schon fast fasziniert mustere ich den reichlich gedeckten Tisch.
"Brot is' oke", murmle ich leise und nehme mir eine Scheibe, die ich dann mit Marmelade bestreiche. Dabei entgeht mir nicht, dass ich unter Dauerbeobachtung der anderen stehe. Genervt stöhne ich auf und schaue auf. "Bin ich so spannend oder warum musst ihr mich so anstarren?", fahre ich sie an. Kaum eine Sekunde später tut es mir wieder leid. Irgendwie bin ich momentan komplett überfordert mit dieser Situation. Immerhin liegt Mama im Koma und keiner weiß wahrscheinlich wie lange. Was wenn sie garnicht mehr aufwacht? "Luna?", reißt mich Franco aus den Gedanken. Ich merke erst jetzt, dass mir eine Träne übers Gesicht läuft. Ich sag doch, meine Gefühle sind überfordert.
"Was ist denn?", kommt es dieses Mal von Phil. Alex sitzt eher teilnahmslos am Tisch und starrt auf das Glas Wasser vor ihm. Ich wette, dass seine Gedanken bei meiner Mutter sind und er nichgmal ansatzweise etwas von unserem Gespräch mitbekommt. "Was wohl", gebe ich leise zurück und beiße in mein Brot. Diese Frage ist doch doof. Ich glaub selbst der dümmste hat längst erkannt, was mein und auch Alex' Problem ist. Sie wissen das genauso gut wie ich. Nachdenklich schweifen die Blicke beider zwischen Alex und mir. Für ein paar Momente scheinen beide genauso überfordert. "Alex hat gesagt, du triffst dich heute mit einer Freundin", beginnt Phil mit einem neuen Thema, "Wollt ihr was bestimmtes machen?" Mein leicht überraschter Blick geht zu ihm. Ich hätte mit allem gerechnet nur nicht damit. Zudem ich selber nichtmal wirklich weiß, was wir machen sollen. "Skaten höchstwahrscheinlich", antworte ich ihm, noch relativ unschlüssig. Anika und ich sind eigentlich immer relativ spontan bei sowas. Naja, wenn man an meine unregelmäßigen Schulbesuche denkt, sind wir so ziemlich bei allem spontan.

"Können wir dann?", fragt Alex geduldig, als ich wieder die Treppen herunterkomme. Nickend schlüpfe ich in meine Schuhe und symbolisiere ihm, dass ich bereit bin. Von meinem Plan, direkt von Zuhause aus zu Nika zu gehen hab ich ihm noch nichts erzählt. Ich hoffe trotzdem, dass es kein zu großes Problem darstellen wird, was ich aber nicht wirklich glaube. Sonst hätte er es mir wahrscheinlich von Anfang an Verboten oder es zumindest probiert.

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Brudi was das für ein komisches Ende alda

Man liest sich im nächsten Teil<3