Abendstimmung

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Ohne David hätte ich das Auto nicht wieder gefunden, geschweige denn überhaupt durch die Gassen zurück zum Hafen gefunden. Während wir auf den fast leeren Straßen zurückfuhren konnte ich sehen wie die Sonne immer tiefer sank, es würde nicht mehr lange dauern bis sie alles wieder in ihr wunderschönes orangenes Licht tauchte.

Anna erwartete uns freudig, als wir zu ihr in die Küche kamen.

„Na ihr zwei, hattet ihr einen schönen Tag?"

„Absolut. Die Insel ist so traumhaft." schwärmte ich vor mich hin. Auch wenn der Eindruck natürlich auch sehr stark durch meinen tollen Inselführer kam.

Anna holte einige Zutaten aus dem Kühlschrank und stellte sie auf die Arbeitsfläche.

„Das stimmt. Dann hat David sich also als nicht allzu nervig erwiesen?" David sah seine Inselmutter gespielt verstört an.

„Anna!" Diese grinste nur in ihre Zutaten hinein und sah dann zu mir herüber.

„Keine Sorge, er ist der geborene Reiseführer." sagte ich mit einem Augenzwinkern zu David. Da kam doch direkt wieder ein großes Lächeln auf sein Gesicht.

„Siehst du Anna." erwiderte er mit hochgezogenen Kinn, musste aber selbst darüber grinsen. Bevor die beiden sich noch weiter aufzogen lief ich um die Theke herum und sah mir die Zutaten an. Auf der Theke stand grüner Salat, große schwarze Oliven, Schafskäse, eine grüne Paprika und ein paar Gewürze.

„Gibt das einen griechischen Salat?" fragte ich Anna neugierig. Die schien sich sehr über mein Interesse zu freuen, während sie eine große Schüssel unter der Theke hervorzog.

„Ja genau. Na mein Kind, wie sieht es denn mit deinen Kochkünsten aus? Sind die auch so miserabel wie die unseres Jungen hier?" Der schaute sie schon wieder entsetzt an und drehte sich dann gespielt beleidigt zu mir.

„Ich überlass euch Damen dann mal die Küche, dann könnt ihr zusammen über meine Kochkünste herziehen, während ich etwas sinnvolles mache." Damit verschwand er mit einem Tablett voll Geschirr aus der Küche und verzog sich Richtung Terrasse.

„Ist es wirklich so schlimm?"

Anna lachte total belustigt, während sie die Zutaten in der Schüssel zusammen mischte.

„Außer schnippeln sollte man ihn nichts in der Küche machen lassen, sonst ist es entweder versalzen, verbrannt, schmeckt nur nach Thymian oder landet überall außer auf dem Teller."

Bei der Vorstellung, wie unbeholfen David sich durch die Küche arbeitete musste auch ich grinsen.

„Na gut, dann bleibt er wohl lieber außerhalb der Küche, aber ich kann dir ja helfen?"

Sie holte gerade eine Schale von Tunfisch aus dem Kühlschrank hervor und mischte ihn mit einigen Gewürzen und Joghurt.

„Das wäre total lieb von dir, aber nur wenn du nichts besseres zu tun hast. Du bist schließlich mein Gast."

Ich schüttelte den Kopf und wusch mir die Hände an der Spüle, bevor ich mich neben sie stellte.

„Ok ich bin bereit. Was soll ich machen?"

Sie erklärte mir, dass das einen Tunfischdipp für die Naanbrote gab, die sie schon im Ofen hatte. Wir machten noch weitere Dipps, darunter den weltbekannten Zaziki, der quasi nur aus Joghurt, einem Haufen Gewürzen, etwas Essig und noch mehr Knoblauch bestand. Sie merkte mein starkes Interesse an der griechischen Küche, denn ich war schon immer ein Fan von griechischen Essen gewesen, auch wenn es hier wahrscheinlich um so vieles besser schmeckte, als in Deutschland.

An Island awayWhere stories live. Discover now