Feiern

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Es gab eine Sache die ich noch nicht ganz verstand und das war die, wieso Klaus nur Stefan beauftragte die beiden zu töten. Er hätte genau so gut auch mir das anweisen können. Oder wollte er mich vielleicht schonen?

„Wieso lässt du Stefan die beiden alleine töten?", stellte ich ihm die bereits gedachte Frage. „Ist das nicht offensichtlich? Du bist noch nicht bereit dafür", schmunzelte er.

Was soll das heißen noch nicht bereit, hält er mich für ein Weichei?

Ich ging erneut durch meine Gedanken und erkannte, wie ich immer mehr und mehr meine Menschlichkeit verlor. Für einen kurzen Augenblick hatte ich das Gefühl ich wollte das tun...

Aber vielleicht war das auch gar nicht so schlimm, oder? Ich bin ein Vampir und Clay war definitiv kein guter Mensch. Mal ehrlich, gibt es überhaupt noch gute Menschen?

Stefan erschien, anscheinend war die Arbeit erledigt. Er wirkte allerdings ziemlich deprimiert.

„Stefan, nimm dir doch den Rest des Tages frei, das hast du verdient. Juliet, für uns habe ich Pläne", erklärte er. Wovon sprach er?

„Was für Pläne?", fragte ich skeptisch. „Wir gehen in eine Disco hier in der Nähe die ein Kumpel von mir leitet. Dort zeige ich dir wie man sich als Vampir auslebt."

Nun ja, lieber gehe ich in eine Disco als irgendwelche Leichen zu beseitigen, also gab es auch keinen Grund dies abzulehnen. Ich denke ich wäre auch nicht in der Position nein zu sagen.

Nur wenig später wurde es Abend. Klaus fuhr uns zu der Disco von der er gesprochen hatte und um ehrlich zu sein war ich noch nie so überwältigt! "Wow, was für eine abgefahrene Bude!", staunte ich völlig sprachlos. Diese Disco war so riesig, überall leuchteten bunte Farben, ein krasser DJ sorgte für gute Stimmung und wirklich jeder war am tanzen! Noch nie in meinem Leben war ich auf so einer guten Party.

„Ich werde dir jetzt zeigen wie man hier richtig Spaß hat." Ich lief ihm einfach hinterher, genau in die Menschenmenge hinein, da es schien, als hätte er bereits einen genauen Plan vor Augen.

„Du suchst dir einen beliebigen Typen aus der Menge, den du zunächst noch antanzst, aber dann in deine Falle lockst. Bei den ganzen Leuten im Dunkeln fällt es nicht auf wenn du ihm in den Hals beißt. Wenn du fertig bist lässt du ihn alles vergessen und der Spass kann von vorne losgehen. Schau mir einfach zu und lerne."

Klaus entfernte sich etwas von mir und ich sah zu wie er ein fremdes Mädchen ansprach, welches ihn anlächelte. Ich konnte nicht viel von ihr erkennen, aber sie sah ehrlich gesagt aus wie eine dieser Zicken mit denen man sich nicht beefen wollte. Ich hoffte echt das so eine Art von Mädchen nicht Klaus' Typ ist.

Nun versuchte auch ich diesen Schritt nachzuahmen. Ich sah mich um und entdeckte an der Seite einen gut aussehenden Jungen. Da er mich schon längst anlächelte, schenkte ich ihm ebenso ein Lächeln zurück, was er als eine Einladung zu deuten schien.

„Hallo, Süße. Hast du Lust zu tanzen?" Ich schmunzelte erneut woraufhin er seine Arme um meine Taille schlang. Wenn er nur wüsste, dass ihm das Lachen gleich vergeht.

Während wir tanzten, hielt ich Ausschau nach Klaus. Wenn ich mich nicht täuschte, trank er im Moment das Blut des Mädchens. Als er seinen Kopf hob, blickte er zu mir und nickte, was ich als ein 'du bist dran' annahm.

Also gut, Juliet. Du kannst das! Mein Herz fing an wie wild zu rasen, als ich auf seinen Hals starrte. Ich manipulierte ihn ruhig zu bleiben woraufhin mein Mund sich seinem Hals immer weiter näherte, bis ich ihn schließlich biss.

Dieser unwiderstehliche Geschmack war einfach himmlisch. Ich saugte immer weiter und verlor mich fast in seinem Blut. Meine Selbstkontrolle war beinahe weg, aber ich entglitt ihr nicht ganz!

Nachdem ich mich rechtzeitig beherrschte und aufhörte zu trinken, blickte ich auf und entdeckte Klaus nun neben mir stehen. Wie von ihm aufgetragen, manipulierte ich den Jungen, damit er seine Wunde im Bad versorgte.

„Hast du das gesehen? Ich hab es geschafft! Ganz alleine!", sprang ich freudig umher, als hätte ich bei einem Greifautomaten das grösste Plüschtier gewonnen.

Als ein Mann mit zwei alkoholischen Getränken an uns vorbeilief, nutze Klaus direkt die Gelegenheit, um ihm diese mithilfe seiner Gedankenmanipulation abzunehmen.

„Du lernst schnell", er wirkte etwas überrascht und reichte mir schließlich das Getränk, „Auf das Vampirdasein!" Wir stießen unsere Getränke an, worauf ich dann schmunzelnd das Glas leertrank. Die restliche Zeit feierten wir noch ausgelassen.

Wir tranken und tanzten, wäre ich kein Vampir, dann wäre ich wahrscheinlich schon längst betrunken. Glücklicherweise war ich nur leicht angetrunken. Für einen kurzen Moment vergaß ich all meine Sorgen. Ich vergaß die Verluste, den Trauer, sogar Damon. Aber so war es einfacher.

Ich hatte mich entschieden nicht mehr dagegen zu kämpfen. Ich wählte den einfacheren Weg und schaltete alles aus.

Das Kapitel ist zwar etwas kürzer, aber ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen🥰 Im übrigen möchte ich mich an dieser Stelle bei _tsukinophie_ bedanken, die sich bereiterklärt hat meine Beta-Leserin zu werden, um ein paar Sachen an meinen Texten zu verbessern^^ Ihr könnt gerne mal bei ihr vorbeischauen, sie schreibt auch selber sehr coole Storys!

Bound Love - The Vampire DiariesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt